Migräne schränkt die Lebensqualität ein und sollte ärztlich behandelt werden. Aber auch Ernährung und Sport kann eine Linderung bewirken.
Um Migräne erfolgreich medikamentös zu behandeln, ist zunächst eine ärztliche Untersuchung von Nöten. Zusätzlich zu der Behandlung mit Medikamenten, kann jedoch auch eine Umstellung der Ernährung, der sportlichen Betätigung und Schlafgewohnheiten einen positiven Einfluss auf Häufigkeit und Intensität der Migräneanfälle haben.
Migräne und Ernährung – Was vermeiden, was nicht?
Einige Genuss- und Lebensmittel können einen Migräne-Anfall begünstigen und sollten daher vermieden werden. Vor allem Rotwein, Schokolade und Hartkäse stehen im Verdacht, Migräne hervorrufen zu können. Allerdings gilt dies längst nicht für alle Migränepatienten. Um herauszufinden, welche Lebensmittel im individuellen Fall eine negative Auswirkung haben können, sollte ein Migräne-Tagebuch geführt werden. Durch regelmäßige Einträge kann eine Verbindung zwischen der Ernährung und dem Auftreten der Schmerzen hergestellt werden.
Neben Lebensmitteln, die sich negativ auf die Migräne auswirken, gibt es jedoch auch Stoffe, die sie positiv beeinflussen können. Hauptsächlich unverarbeitete Lebensmittel, wie frisches Obst und Gemüse, Nüsse, Sprossen und kalt gepresste Öle zählen zu diesen. Zudem sollten pflanzliche Lebensmittel vorgezogen werden. Um die Migräne zu lindern, empfehlen sich zusätzlich tryptophanreiche Lebensmittel. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, kann also vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Als Vorstufe des Serotonins wirkt es stimmungsaufhellend, kann in zu hohen Dosierungen allerdings auch Nebenwirkungen haben. Tryptophanreich sind vor allem Sojabohnen, Cashew- und Walnuss-Kerne, Haferflocken, Reis, Mais und Erbsen. Auch eine kohlehydratreiche Ernährung kann Migräne lindern. Bei dem Versuch die eigene Ernährung migräne-tauglich zu gestalten, sollte jedoch keine abrupte Umstellung erfolgen.
Neben den gewählten Lebensmitteln ist auch die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten bedeutend. Migräniker sollten möglichst feste Essenszeiten einhalten und bei aufkommendem Hunger kleine Snacks einnehmen. Auch Hunger ertragen kann zu Migräne führen.
Migräne und Sport
Um Migräne positiv zu beeinflussen, kann neben einer ausgewogenen Ernährung auch Sport von Vorteil sein. Die dazu durchgeführten Studien ergaben, dass vor allem regelmäßiger Ausdauersport zu einer deutlichen Verbesserung führen kann. Schon dreimal pro Woche für 20 Minuten joggen, walken oder Rad fahren vermindert Häufigkeit und Schweregrad der Migräne. Besonders wichtig sind dabei allerdings ein langsamer Einstieg in den Sport und eine gemächliche Steigerung der Dauer.
Migräne und Schlaf
Zeitiges Aufstehen, wenig Schlaf und ein stressiger Arbeitsalltag – am Wochenende dann endlich ausschlafen können und die Ruhe genießen. Für Migräniker ist das oft kaum möglich, denn die abrupte Umstellung der Schlafgewohnheiten sorgt oft für Migräne-Anfälle. Umso wichtiger ist ein regelmäßiger Schlafrhythmus, der auch am Wochenende und im Urlaub nicht zu stark verändert wird. Nach stressigen und schlafarmen Lebensphasen sollte der Körper behutsam und schrittweise an mehr Schlaf und Ruhe gewöhnt werden. Auch wenn es noch so verlockend ist, an freien Tagen bis mittags gemütlich im Bett zu liegen.
Migräne alternativ behandeln
Ernährung, Sport und ein regelmäßiger Tagesrhythmus können durch Entspannungstechniken, Homöopathika und pflanzliche Wirkstoffe ergänzt werden. Bewährt haben sich dabei vor allem Autogenes Training gegen Migräne, der Einsatz individuell zugeschnittener homöopathischer Mittel, Mutterkraut und Rosmarin. Autogenes Training und eine homöopathische Behandlung machen eine fachgerechte Betreuung und Beratung durch fachkundige Therapeuten erforderlich. Rosmarin und Mutterkraut können nach Absprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden. Die prophylaktische Behandlung von Migräne mit Mutterkraut zeigte in Studien bereits signifikante Wirkungen. Bei der akuten Behandlung hat sich hingegen Rosmarin-Tee bewährt.
Auch spezielle Yoga-Übungen können bei akuter Migräne helfen, da sie die Muskulatur der betroffenen Bereiche entspannen und die Durchblutung fördern. Für zusätzliche Erleichterung können auch das Auftragen von Pfefferminzöl auf die Schläfen und eine Massage des Gesichts sorgen.
Migräne – Checkliste
- Diagnostik und Behandlung durch einen Facharzt
- Migräne-Tagebuch führen – hilft Auslöser zu erkennen
- Schrittweise Umstellung der Ernährung
- Kohlehydrat- und tryptophanreiche Lebensmittel, pflanzliche und unverarbeitete Nahrung bevorzugen
- Regelmäßige Mahlzeiten und Snacks
- Regelmäßiger Ausdauersport
- Einhalten des Schlafrhythmus, auch im Urlaub und am Wochenende
- Die Vorteile von Yoga, Autogenem Training und pflanzlichen Wirkstoffen nutzen
Auch bei der Einhaltung dieser Punkte können Migräne-Attacken leider nicht immer vermieden werden. Zeigen sich die ersten Migräne-Symptome, sollte sofort zu den vom Facharzt empfohlenen Schmerzmitteln gegriffen und dem Körper Ruhe gegeben werden. Je früher die Migräne-Schmerzen behandelt werden, desto eher verschwinden sie auch wieder.