Rund dreizehn Millionen Deutsche leiden irgendwann in ihrem Leben unter Migräne. Mit bestimmten Therapien kann man die Symptome effektiv lindern.
Für viele ist der Schmerz schier unerträglich. Es hämmert, pulsiert, sticht und klopft im Kopf. So mancher Migränegeplagte hat auch das Gefühl, als sei sein Kopf in einem Schraubstock eingespannt oder stecke in einem zu engen Helm. Ein Migräneanfall kann die Lebensqualität des Betroffenen stark beeinträchtigen und seine Leistungsfähigkeit massiv verringern. Was man gegen das Gewitter im Kopf tun kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Volkskrankheit Migräne: Stress, Hormone und Genussmittel sind häufig die Auslöser
In Deutschland muss etwa jeder Sechste damit rechnen, irgendwann in seinem Leben an Migräne zu erkranken. Diese lässt sich zwar nicht heilen, doch gibt es inzwischen wirksame Therapien und Tipps, die einem Migränegeplagten das Leben während der akuten Schmerzphase deutlich erleichtern. Zum einen ist es wichtig, die auslösenden Faktoren zu erkennen, die zu einem Migräneanfall führen. Diese können sehr unterschiedlicher Natur sein. So manche Migräneattacke wird durch Stress wie Überarbeitung, Zeitdruck und Hetze im Alltag verursacht. Auch zu wenig Schlaf, unregelmäßige Mahlzeiten, Wetterumschwünge, hormonelle Veränderungen bei der Menstruation und in den Wechseljahren, zu viel Sonne und Genussmittel wie Rotwein können zu einer Migräneattacke führen.
Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei Migränearten. Die mit neunzig Prozent am häufigsten vorkommende ist die Migräne ohne Aura, die mit pulsierenden Kopfschmerzen einhergeht und bis zu 72 Stunden andauern kann. Lediglich zehn Prozent aller Migränepatienten erleben während der Schmerzattacke eine Aura, die mit Sehstörungen, Schwindel und Taubheitsgefühlen verbunden sein kann. Ein Migräneanfall mit Aura wird von den Betroffenen in der Regel subjektiv als deutlich unangenehmer als eine „normale“ Migräne empfunden. Häufig hilft nur der komplette Rückzug aus dem normalen Leben und völlige Bettruhe.
Wirksame Medikamente und Entspannungsmethoden gegen Migräne
Gegen das unangenehme Gewitter im Kopf helfen spezielle Migränemittel wie Triptane, die vom Arzt verordnet werden müssen. Viele Patienten verspüren auch bei der Einnahme frei verkäuflicher Schmerzmittel wie Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen oder ASS eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden, sofern das Medikament rechtzeitig eingenommen wird. Da Migräne häufig durch Stress ausgelöst wird, ist das Erlernen einer Entspannungstechnik sehr wichtig. Ob es sich dabei um Autogenes Training, Atemtherapie, Yoga oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson handelt, ist von den individuellen Vorlieben des Patienten abhängig. Als subjektiv hilfreich hat sich auch die traditionelle chinesische Akupunktur erwiesen. Regelmäßige sportliche Aktivitäten wie Joggen, Walken, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen tragen ebenfalls dazu bei, einen Ausgleich zum oft hektischen Alltag zu finden. Anhänger alternativer Heilmethoden können einen Osteopathen aufsuchen, der bei häufig auftretenden Migräneanfällen versuchen wird, im Körper vorhandene Funktionsstörungen und Blockaden aufzuspüren und zu lösen.