Überhaupt nicht „mies“ sind Miesmuscheln, deren Namen vom Moos abstammt. Ein Essen reich an Mineralien, Vitaminen und Eiweiß, fast so wie Rindfleisch.
Schon von alters her sind Miesmuscheln eine schmackhafte und nahrhafte Bereicherung des Speiseplans. Die Weichtiere in den schwarz blauen Schalen enthalten kaum Fett, sind aber genauso Eiweißreich wie Rindfleisch. Im Vergleich zu Fleisch sind Muscheln reich an Mineralien, wie etwa Calcium, Phosphor und Eisen. Darüber hinaus enthält Muschelfleisch die Vitamine A, B1, B2 und Niacin.
Ein Leben mit Ebbe und Flut
Im Wechsel mit Ebbe und Flut wachsen die Mies- oder Pfahlmuscheln (lat. Mytilus edulis) zwei Jahre , bis sie zwischen sechs bis acht Zentimeter groß sind. Während dieser Zeit heftet sich die Miesmuschel mit sogenannten Byssusfäden an den Untergrund und filtern Plankton aus dem vorbeiströmenden Meerwasser. Spanier und Norweger züchten Miesmuscheln an langen Seilen im tiefen Wasser. Die Franzosen nutzen im Küstenbereich aufgestellte Pfähle zur Muschelzucht. Die Niederländer, die größten Miesmuschelproduzenten, haben im eingedeichten Deltagebiet der Osterschelde ein ideales Zuchtareal. Eine konstante Wasserqualität und die Tatsache , dass die Wassertemperatur um einiges höher ist als an der freien Küste, erlauben ein optimales Wachstum der Miesmuschel, auch wenn die Gezeiten sich kaum auswirken.
Hohe Qualitätsstandards garantieren ein gesundes Produkt
Bevor die Miesmuschel auf den Weg zum Verbraucher geschickt wird, lagert man sie in große Bassins, durch die ständig sauberes Seewasser gepumpt wird. In diesen Becken entledigen sich die Miesmuscheln des Sands, der beim Auffischen in die Schale gerät. Damit ist gewährleistet, das es beim Muschelessen nicht zwischen den Zähnen knirscht. Von einem kräftigen Wasserstrahl gereinigt,landen die Muscheln auf dem Fließband, wo sie fachkundig sortiert werden. So vorbereitet, verpackt in Plastiksäcken, werden die Muscheln von Juli bis in die zweite Aprilhälfte angeboten.
Miesmuscheln sind schnell zubereitet
In der Küche angekommen braucht man die Muschel nur mit kaltem Wasser abspülen. Beschädigte und offene Exemplare müssen aussortiert werden. Für ein Muschelessen sollte man pro Person zirka 500 Gramm Miesmuscheln pro Person einplanen. Als besonderer Tipp gilt, die Miesmuscheln vor dem Kochen in Milch einzulegen, dadurch werden sie besonders saftig.
Traditionelle Zubereitung, solo oder mit Pommes
In den Kochtopf schneidet man zunächst reichlich Lauch und Zwiebel, ganz nach Geschmack kann man den Gemüsefond mit Sellerie, Tomaten und Möhren erweitern. Darauf legt man die geputzten Miesmuscheln. Gewürzt mit einer Prise Salz und Pfeffer ist das Muschelgericht nach 15 – 20 Minuten Kochzeit tafelfertig. Aufgrund des hohen Wassergehalts der Muschel, braucht man nur ein Glas Wasser ( oder besser: ein Glas trockenen Weißwein ) zum Kochen in den Topf zu geben. Als Beilage bevorzugen zumindest die Belgier Pommes Frites, aber auch solo mit verschiedenen Soßen sind Miesmuscheln schmackhaft.
Traditionelle Art Miesmuscheln zu essen
Zu einem traditionellen Muschelessen gehört es sich, das Muschelfleisch mit einer leeren Schale, die man als Zange nutzt, aus der Schale zu hebeln.