Ursache, Behandlung, Symptome und Stadien. Ein Mesotheliom siedelt sich häufig im Brustfell, dem Herzbeutel und dem Bauchfell an. Wer gehört zur Risikogruppe und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Unter dem Begriff Mesotheliom versteht man eine Krebsart, die sich hauptsächlich im Brustfell, dem Herzbeutel und dem Bauchfell einnistet. Die Diagnose erhalten vor allem Menschen, die mit Asbest gearbeitet haben. Mesotheliome sind meist bösartig.
Was ist ein Mesotheliom?
Als Mesiotheliom wird eine seltene Art von Bindegewebstumoren bezeichnet. Diese Tumore nisten sich im Mesothel, der Membran, welche die meisten inneren Organe bedeckt, ein. Die häufigsten Formen sind:
- pleurales Mesiotheliom (im Brustfell)
- peritoneales Mesiotheliom (im Bauchfell)
- perikardiales Mesiotheliom (im Herzbeutel)
Risikogruppen von Mesotheliomen
Die Gefahr, an einem Mesotheliom zu erkranken, ist bei Menschen, die mit Asbest oder Asbestprodukten gearbeitet haben, am größten. Daher leiden Männer weitaus häufiger an dieser Krankheit als Frauen. Berufsgruppen, bei welchen Mesotheliome besonders häufig auftreten sind:
- Fahrzeugbauer
- Installateure
- Elektriker
- Bauarbeiter
- Maler
- Schweißer
Die Symptome des Mesothelioms treten häufig erst 20 bis 50 Jahre nach dem Erstkontakt mit Asbest auf. Einen Zusammenhang zwischen Asbest und Mesotheliom herzustellen, ist also schwierig. Manchmal wird es daher nicht als Berufskrankheit anerkannt, obwohl es definitiv zu diesen zählt.
Symptome von Mesotheliom-Patienten
Es gibt, vor allem in frühen Stadien, keine eindeutigen Symptome, die auf Mesotheliome hinweisen. Häufig kommt es zu Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Husten sowie Schmerzen im Schulterblatt und Rücken. Weitere Symptome, die häufig bei Mesotheliomen im Bauchfell auftreten, können sein:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Gewichtsverlust
Allerdings lässt keines der Symptome eine eindeutige Diagnose zu. Sie können auch bei anderen Krankheiten auftreten. In späteren Stadien kommt es bei 95 Prozent aller Patienten zu einer Flüssigkeitsansammlung im Brustfell. Häufig suchen die Patienten erst bei diesem Symptom einen Arzt auf.
Mesotheliom-Diagnose
Mesotheliome werden, wie andere Tumore, durch die Auswertung klinischer und radiologischer Ergebnisse sowie einer Gewebebiopsie diagnostiziert. Weitere Möglichkeiten, ein Mesotheliom zu erkennen sind:
- Computer-Tomographie
- Magnet-Resonanz-Tomographie
- Flüssigkeitsanalyse
Stadien des Mesothelioms
Gemäß dem Internationalen Staging-System der Mesotheliom-Interessengruppe (TNM) kann der Krankheitsverlauf in vier Stadien unterteilt werden. Berücksichtigt werden dabei primäre Tumore (T), die Lymphknoten (N), sowie Metastasen (M). Stadium I ist dabei das früheste, Stadium IV das fortgeschrittenste.
Stadium I – Das Brustfell einer Seite ist befallen. Das Mesotheliom kann sich bereits auf Lunge, Herzbeutel oder Zwerchfell ausgedehnt haben. Die Lymphknoten sind nicht betroffen.
Stadium II – Auch die Lymphknoten sind betroffen.
Stadium III – Das Mesotheliom hat auch die Brustwand, Rippen, Herz, Speiseröhre oder andere im Brustkorb gelegene Organe befallen. Die Lymphknoten können ebenfalls betroffen sein.
Stadium IV – Die Organe und Lymphknoten auf der dem Primärtumor gegenüberliegenden Seite sind ebenfalls betroffen.
Die Behandlung von Mesotheliomen
Je nach Größe des Mesothelioms, wird zunächst in einer Operation versucht, das Tumorgewebe zu entfernen. Da dies nicht restlos geschehen kann, schließt sich der Operation eine Chemotherapie oder Strahlentherapie an. Ziel ist dabei die vollständige Entfernung des Tumorgewebes.
Da die Art der Operation und die Art der anschließenden Therapie unter anderem von der körperlichen Verfassung des Patienten abhängt, muss der behandelnde Arzt von Fall zu Fall entscheiden.