Mangos sind nicht nur lecker, man kann aus dem Kern auch eine Pflanze ziehen und sich lange an ihr erfreuen. Eine Anleitung.
Eine Pflanze aus Keimen, Kernen oder Samen selbst zu ziehen und ihr Wachstum von der Stunde Null an zu begleiten, ist eine wahre Freude. Derer Möglichkeiten sind schier unendlich. Vorsicht: Es besteht Suchtgefahr. Doch dies ist eine schöne Sucht. Und wenn man sich ein wenig mit den Eigenheiten und Bedürfnissen der Pflanzen befasst, sind Erfolgserlebnisse nicht weit. So zieht man eine Mangopflanze:
Mango – die Pflanze
Die Mango ist eine tropische beziehungsweise subtropische Pflanze. In der richtigen Klimazone wird der Mangobaum (Mangifera indica) zwischen 30 und 40 Meter hoch. In unseren gemäßigten Breitengraden steht aber nicht zu befürchten, dass er in kurzer Zeit die Zimmerdecke durchstoßen wird. Ein Mangobaum kann jedoch sehr alt werden.
Der immergrüne Mangobaum hat lanzettförmige dunkelgrüne Blätter, die ca. 10 Zentimeter lang werden und glänzen, da sie mit einer dünnen Wachsschicht überzogen sind. Neue Triebe und Blätter sind mitunter rötlich gefärbt. Die Blüten sind klein und können verschiedene Farben aufweisen. Bekannt sind hierzulande in erster Linie die Früchte. Je nach Sorte sind diese im reifen Zustand entweder gelb-rötlich oder aber grün.
Welche Mangofrucht ist geeignet, zu einer Pflanze zu werden?
Am besten wählt man zur Pflanzenzucht eine Bio-Mango. Herkömmliche Früchte sind häufig mit keimhemmenden Wirkstoffen behandelt oder gar bestrahlt. Mit einem Bio-Produkt ist man also auch hier auf der sicheren Seite.
Die Mango sollte möglichst reif sein. Je reifer die Frucht ist, desto mehr Zeit hatte der Samen für seine Entwicklung. Leider sind die meisten Früchte, die bei uns in den Handel kommen, alles andere als reif und eher dazu geeignet, jemanden damit zu erschlagen. Also warten oder sorgfältig nach einer gut gereiften Frucht suchen.
Guter Zeitpunkt für die Keimung des Mangosamens
Zur Keimung sind das späte Frühjahr und der Frühsommer am besten geeignet, weil sie das meiste Licht und die nötige Wärme für den zarten Trieb bieten.
Reife Mango – und nun?
Zunächst gilt es, den Kern aus dem Fruchtfleisch herauszulösen. Das Fruchtfleisch aufessen und genießen! Der Kern sollte nun gründlich gereinigt werden. Das funktioniert gut mit einer Wurzelbürste. Fasern dürfen dem Kern ruhig anhaften, aber das Fruchtfleisch sollte abgeschrubbt werden. Den Kern jetzt ein bis zwei Tage trocknen lassen.
Jetzt kann der Kern vorsichtig an der Seite aufgeschnitten werden – Vorsicht: Verletzungsgefahr! Um das Procedere etwas zu erleichtern, kann man auch mit der Zange ein Ende aufbrechen. Manche Kerne reifer Früchte sind auch bereits ein Stück weit geöffnet. Anschließend den Samenkern vorsichtig entnehmen, ohne ihn zu verletzen.
Mangosamen einpflanzen – ab in den Topf
Mangobäumchen bilden eine lange Pfahlwurzel aus. Deswegen ist es ratsam, von vornherein einen entsprechend hohen Topf zu wählen. Den Blumentopf mit hochwertiger Universalerde füllen und den Samenkern flach etwa 2,5 Zentimeter tief in die Erde legen.
Die Erde sollte feucht gehalten werden, aber nicht nass sein. Am besten besprüht man die Erde mit einem Wassersprüher. Den Topf mit einer Plastikhaube abdecken, um die Keimung zu beschleunigen. Regelmäßig lüften. Wenn das Pflänzchen einige Zentimeter hoch ist, kann die Plastikhaube entfernt werden. Die Mangopflanze mag es – ebenso wie die Papaya – gern warm und sonnig.
Mangofrüchte aus eigener Ernte?
Man sollte sich nun nach gelungener Keimung und beim Anblick des jungen Mangobaumes nicht der Illusion hingeben, eigene Früchte ernten zu können. Schließlich stammt die Mango aus tropischen Regionen und benötigt entsprechend andere klimatische Bedingungen. Doch ganz gewiss kann man sich auch an der Pflanze erfreuen. Selbiges gilt für die Avocado. Eine Pflanze, bei der sogar eine Ernte realistisch ist, ist der Ingwer.