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Mandelöl war schon in der Antike ein bekanntes Kosmetikum

Ein kaltgepresstes Mandelöl ist in unserer Kochkultur weniger bekannt. In Kosmetik und Babypflege schätzt man die hautpflegenden Eigenschaften sehr.

Zur Familie der Rosengewächse gehörend, stammt der Mandelbaum ursprünglich aus dem westlichen Zentralasien und wird heute auch in Nordamerika, Kalifornien und im Mittelmeeraum angebaut. Im Mittelmeerraum findet man den wunderschön blühenden Mandelbaum hauptsächlich in Italien und in Südfrankreich, dort wächst er besonders gern in Nachbarschaft von Weinreben und Olivenbäumen und liebt wie diese den eher trockenen und kargen Boden. Bereits in den hängenden Gärten von Babylon blühte der mythische Baum und in der Bibel werden seine Früchte als wertvolles Nahrungsmittel hervorgehoben.

Die Herstellung des Mandelöl

Das süße Mandelöl wird idealerweise durch Kaltpressung gewonnen. Das so gewonnene Süßmandelöl ist, im Gegensatz zu Öl aus Bittermandeln, ein wertvolles Speiseöl. Die Mandel ist das einzige Schalenobst, dessen Kern gegessen werden kann und das sich gleichzeitig durch diesen Kern fortpflanzt. Die Mandeln werden üblicherweise zum Teil grün geerntet und in ihrer samtigen Hülle mit Stöcken von den Bäumen geschlagen, oder man wartet auf die sogenannte trockene Ernte, wenn die Mandeln mit der nun trockenen Hülle auf den Boden fallen. Jetzt kann man die Mandel leicht von ihrer Schale befreien und die Kerne zu Öl pressen.

Die Eigenschaften von Mandelöl und deren Verwendung

Mandelöl wurde bereits im Altertum als klassisches Kosmetiköl verwendet. Es ist sehr mild und reizfrei, so dass auch die trockene oder sehr empfindliche Haut dieses Öl sehr gut vertragen kann.

Sehr oft und gern verwendet auch die moderne Kosmetikindustrie das Mandelöl aufgrund seiner guten Verträglichkeit als Basisöl für Kosmetika und Sonnenschutzmittel. Da süßes Mandelöl aus ca. 70% Ölsäure, einer einfach ungesättigten Fettsäure besteht, wirkt das Öl besonders reizlindernd und pflegend. Es hilft vor allem der trockenen, rissigen und zu Schuppen neigenden Haut und lindert Juckreiz.

Als Speiseöl kann Mandelöl ebenfalls verwendet werden. Süßes Mandelöl ist fast geruchlos, leicht gelblich und relativ dünnflüssig. Durch den hohen Anteil der Ölsäure, der einfach ungesättigten Fettsäure ist das Öl hitzestabil und kann damit zum Kochen verwendet werden. Sinnvoller eingesetzt ist es allerdings in der kalten Küche, bei Salaten oder anderen kalten Speisen, da hierbei die Vitamine und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die auch noch vorhanden sind, unbeschadet bleiben.

Als Historisches bekannt

Pfarrer Kneipp verordnete 3-4 Tropfen Mandelöl täglich als Therapie bei Verschleimung, bei Lungenentzündung und als sanftes Abführmittel bei Kindern.

Wie kommt Mandelöl im Ayurveda zum Einsatz?

Im Ayurveda, der indischen Ganzheitsmedizin kommt Mandelöl, neben zahlreichen anderen Pflanzenölen traditionell auch als Massageöl zum Einsatz. Mandelöl kann sowohl bei Vata- und Pittakonstitution, wie auch bei einer Kaphakonstitution verwendet werden. Das Öl übt keinen störenden Einfluss auf Vata, Pitta oder Kaphakonstitution, die so bezeichneten Bioenergien aus, wobei es als vatareduzierendes Massageöl eingestuft wird und dadurch besonders geeignet ist um Vata im Körper zu beruhigen. Laut Ayurveda ist süßes Mandelöl besonders für die Babymassage zu empfehlen, da das Öl die zarte Babyhaut nicht reizt und auch im kindlichen Organismus Vata beruhigt und damit eine ausgleichende Wirkung auf die Physiologie des Kindes hat. Man kann die beruhigende Wirkung des Öls als Babymassagöl noch verstärken, indem man das Mandelöl 1:1 mit Johanniskrautöl mischt.