Bei der Wahl des Providers sollte dessen technische Ausstattung ein entscheidendes Kriterium bilden. Für eine leistungsfähige Intrenetanbindung ist – wenngleich nicht alleine – vor allem der so genannte Backbone des Providers maßgebend. Darunter versteht man die Standleitungen, die das interne Netz des Providers bilden und mit denen er ans Internet angebunden ist. Übrigens: Backbone heißen in anderem Zusammenhang auch die Hauptstränge eines Netzwerks mit besonders hoher Übertragungsrate (mindestens zwei Mbit/s).
Übertragungsprotokoll ATM (Asynchronous Transfer Mode)
Als Schlüsselfaktor für Highspeed-Zugänge zum Internet gilt ATM (Asynchronous Transfer Mode). Es bildet das state-of-the-art-Übertragungsprotokoll für’s Management im Providernetz. ATM ist eine zukunftssichere Übertragungstechnik, die nicht nur in den Backbones eingesetzt wird, sondern auch als Basis für ein durchgängiges Netz bis zu den Teilnehmern dienen soll.
ATM bietet neben einer einfach und damit kostengünstig zu administrierenden Protokoll-Struktur und einer ausgefeilten Verkehrssteuerung die Möglichkeit, zur klassischer Datenübertragung (IP/Internet) auch multimediale Inhalte (Audio/Video/Telefonie) breitbandig in einem Backbone zu übertragen.
Herkömmliche Technik kann nur die Verbindung A von PoP1 zum Rechenzentrum/Mega-PoP nutzen. Bei einem Ausfall dieser Leitung geht also beim PoP1 gar nichts mehr. ATM ist da viel flexibler und kann sich den besten Weg suchen. Bei Ausfall oder Überlastung der Leitung A werden die Datenströme einfach über C zum PoP2 und über B zum Rechenzentrum/Mega-PoP geleitet (siehe Schema unten).
Mit ATM: Telefonieren oder Videokonferenzen
Für die Integration verschiedener Dienste in die Datennetze, zum Beispiel Telefonie und Videokonferenzen und so genannte Multiservice-Applikationen, ist eine optimierte Übertragungstechnik wie ATM nötig, denn das IP-Protokoll bietet hier zu wenig Flexibilität, da es nur auf Basis der Herkunfts- oder Zieladressen unterscheidet. Eine Differenzierung der Anwendungsströme kann damit nicht erfolgen. Daher sind erst mit ATM präzise Quality-of-Service-Garantien möglich geworden.
- Quality of Service (QoS) ist die vereinbarte Service-Qualität. Beispiel: Bei ATM werden zu Beginn einer Übertragung durch die Management-Ebene Qualitätsparameter bzw. Diensteklassen (zum Beispiel Audio-, Video oder Daten-Übertragung) festgelegt. Dadurch wird gewährleistet, dass z.B. ein Video ohne Verzerrungen beim Nutzer ankommt.
So müssen die einzelnen Verkehrsströme getrennt und nach Bedarf priorisiert werden können. Dies bedeutet: Sprach- und Datensignale dürfen sich nicht vermischen, da es sonst zu Übertragungsstörungen und -fehlern kommt. Und wenn eine Firma zu einem Zeitpunkt einmal mehr Sprachsignale als Daten übertragen will, zum Beispiel weil eine Videokonferenz stattfindet, muss die Übertragungstechnik dies flexibel steuern können. ATM ist hierzu in der Lage: es weist den einzelnen Diensten je nach Bedarf größere oder kleinere Bandbreiten zu.
Die im Backbone eingesetzte Technologie sollte zudem aufeinander abgestimmt, einheitlich und flächendeckend sein, damit ein Upgrade einfach zu bewerkstelligen ist. Ansonsten gibt es bei jeder Ausweitung und Modernisierung Probleme – und die dann nicht nur beim Provider.
Zusammenfassung: ATM
Asynchronous Transfer Mode. State-of-the-art Transportprotokoll, das in der Lage ist, sowohl Sprache als auch Daten mit einer immer gleichbleibenden Qualität zu übertragen, indem es Datenpakete in immer gleicher Größe (in so genannte Zellen) überträgt. Zusätzlich steuert ATM die Präferenz der Datenströme, so dass es zum Beispiel einer Video-Übertragung mehr Bandbreite als einem File-Transfer per FTP zuweisen kann.