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Malaria – Lebenszyklus der Plasmodien

Einzeller sind die Erreger der gefährlichen Tropenkrankeit. Der Malariaerreger hat einen komplexen Lebenszyklus, der es schwer macht, das Sumpffieber effektiv zu bekämpfen. Wie genau lebt das Plasmodium? Warum ist es gefährlich?

Malaria ist die wohl wichtigste Tropenkrankheit der Welt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben 50 Prozent der Weltbevölkerung in Malariagebieten. Allein im Jahre 2008 erkrankten 243 Millionen Menschen an dieser Infektionskrankheit. Für circa 863.000 Menschen, davon 89 Prozent in Afrika, verlief das Sumpffieber tödlich.

Durch den zunehmenden Reiseverkehr nimmt die Häufigkeit der Malaria-Fälle in Europa immer mehr zu. Jedes Jahr erkranken rund 12.000 Europäer am Sumpffieber und schleppen den Malariaerreger Plasmodium in die westlichen Länder.

Verantwortlich für die Tropenkrankheit Malaria ist der Parasit Plasmodium, der vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet ist. Doch wie genau lebt der Malariaerreger eigentlich und was macht ihn so gefährlich?

Was sind Plasmodien?

Plasmodien sind Parasiten, die zu den Sporozoen gehören. Sporozoen, oder auch bekannt unter dem Namen Sporentierchen, sind einzellige eukaryontische Lebensformen. Eukaryonten besitzen, im Gegensatz zu Bakterien, einen Zellkern. Sporentierchen zeichnen sich durch einen komplexen, charakteristischen Generationswechsel aus, bei dem sich geschlechtliche und ungeschlechtliche Vermehrung abwechseln.

Der Lebenszyklus des Malariaerregers

Der Lebenszyklus von Plasmodium läßt sich in drei Phasen einteilen: Die exoerythrozytäre Phase, die erythrozytäre Phase und die Phase in der Anophelesmücke, dem Zwischenwirt des Erregers des Sumpffiebers.

Die exoerythrozytäre und die erythrozytäre Phase der Plasmodien

In der exoerythorzytären Phase gelangen Sporozoiden mit dem Speichel der befallenen Anophelesmücken in den Körper eines Wirbeltieres, dem Endwirt. Sporozoiden sind kleine bewegliche Lebensformen der Plasmodien. Diese wandern in die Blutgefäße und werden von dort zur Leber transportiert, wo sie sich massiv vermehren. Diese Phase ist für den Wirt symptomlos und bestimmt die Inkubationszeit der Tropenkrankheit Malaria.

Ein Teil der Sporozoiden kann dort monatelang im Ruhezustand verharren und sich erst dann vermehren. In diesem Zustand werden sie Hypnozoiden genannt. Aufgrund des Hypnozoiden-Stadiums der Plasmodien treten immer wieder Rückfälle bei an Malaria infizierten Patienten auf, was diesen Erreger so gefährlich macht.

Die Sporozoiden wachsen in der Leber zu Schizonten heran, in denen sich tausende Tochterzellen entwickeln. Diese nennt man Merozoiten. Die Schizonten platzen und die Merozoiten gelangen in die Blutbahn.

Nun beginnt die erythrozytäre Phase. Die Merozoiten, die sich nun im Blutkreislauf befinden, dringen in die roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, daher der Name, ein. Dort reifen sie zu Schizonten heran und teilen sich durch Zellteilung bis zu 32 Mal. Die neu entstandenen Merozoiten befallen weitere rote Blutkörperchen. Nach einigen solcher Zyklen entwickelt sich ein Teil der Parasiten zu langlebigen männlichen und weiblichen Geschlechtszellen, den Gametozyten.

Die Phase des Malariaerregers in der Anophelesmücke

Nun tritt die Phase in der Anophelesmücke ein. Diese nimmt die Gametozyten mit dem Blut des Wirts auf. Im Magen des Insekts verschmelzen die männlichen und weiblichen Geschlechtszellen zu den sogenannten Ookineten, die beweglichen befruchteten Eizellen. Diese dringen in die Darmwand ein und bilden dort Myriarden von Sporozoiden, welche die Darmwand durchdringen und in die Speicheldrüse der Anophelesmücke wandern. Durch einen Stich der Mücke beginnt der Kreislauf wieder von vorne.