Majestic 12 – eine geheime UFO-Kommission der US-Regierung? 

Besteht seit 1947 tatsächlich eine geheime UFO-Kommission in der US-Regierung, die schon lange über Kontakte mit Außerirdischen verfügt?

Mit dem Begriff „Majestic 12“ wird in UFOlogen-Kreisen eine angeblich geheim-operierende Regierungskommission bezeichnet, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Untersuchung und Vertuschung von UFO-Sichtungen und UFO-Landungen in den gesamten USA befasst sein soll.

UFO-Verschwörungstheorie

In ihr sind bis heute, so die Anhänger dieser Verschwörungstheorie, zahlreiche Wissenschaftler, Militärs, Geheimdienstvertreter und Regierungsbeamte versammelt, deren vordringliche Aufgabe es insbesondere sei, Kontakte zwischen US-Regierung und Außerirdischen systematisch vor der Öffentlichkeit zu verschleiern.

Zusammenhang mit UFO-Absturz in Roswell

UFOlogen betrachten die Gründung dieser geheimen Regierungskommission im Jahre 1947 als unmittelbare Folge des so genannten „Roswell-Zwischenfalls“, bei welchen im Juni 1947 angeblich ein außerirdisches Raumschiff in der Nähe des Städtchens Roswell, New Mexico, abgestürzt sein soll. Bei der Absturzstelle seien damals sowohl zahlreiche UFO-Wrackteile als auch außerirdische Leichname geborgen worden.

„Majestic 12“-Dokumente in UFO-Kreisen

Eine Fülle angeblicher Regierungsdokumente, die seit etwa 1984 in UFOlogen-Kreisen in Umlauf kamen, sollen dabei die Existenz einer solchen geheimen Regierungskommission unter dem Decknamen „Majestic 12“ belegen. Das älteste dieser angeblichen Dokumente ist ein Schreiben des damaligen US-Präsidenten Truman aus dem September 1947, in welchem dieser gegenüber einem Regierungsbeamten unmittelbar auf den Beginn einer Operation „Majestic 12“ Bezug nimmt.

Regierungsamtliche Verhaltensrichtlinien bei UFO-Kontakten?

Neben verstreuten Hinweisen in zahlreichen vorgeblichen Geheimdokumenten sind bis Ende der neunziger Jahre unter anderem auch angebliche Handbücher und Verhaltensrichtlinien für Regierungsvertreter im Umgang mit UFO-Sichtungen, der Auffindung von UFO-Wracks oder bei direkten Kontakten mit lebenden Außerirdischen aufgetaucht.

FBI-Ermittlungen wegen „Majestic 12“ und UFO-Akten

1988 nahm die amerikanische Bundespolizei FBI wegen des anonymen Verbreitens mutmaßlich geheimer Regierungsunterlagen Ermittlungen im Zusammenhang mit der „Majestic 12“-Affäre auf. Die ermittelnden FBI-Beamten kamen dabei jedoch zu dem Schluss, dass es sich bei allen vorgelegten Dokumenten um Fälschungen handeln müsse.

FBI erklärt „Majestic 12“-Dokumente sind Fälschungen

Spätere Untersuchungen lieferten überdies wichtige Hinweise darauf, dass es sich bei den Dokumenten aufgrund von Auffälligkeiten bei Papier, Briefkopf, Briefaufbau, Sprachstil und den verwendeten Schreibmaschinentypen nicht um authentische Schriftstücke aus den vierziger oder fünfziger Jahren handeln könnte.

UFO-Welle der achtziger und frühen neunziger Jahre

Im Zuge der Ermittlungen und öffentlichen Auseinandersetzungen um die Existenz einer hochgeheimen UFO-Untersuchungskommission wurden jedoch noch weitere Zusammenhänge enthüllt, die ein interessantes Licht auf die UFO-Welle der achtziger und frühen neunziger Jahre und das plötzliche Auftauchen angeblicher UFO-Akten werfen.

Bewusste Fälschung von UFO-Akten

So bestand unter UFOlogen in dieser Zeit offenbar vereinzelt die Absicht, durch bewusst gefälschte Enthüllungsberichte ein gesellschaftliches Klima zu erzeugen, das es tatsächlichen Zeugen von UFO-Sichtungen oder Kontakten mit Außerirdischen, insbesondere in Regierungskreisen, ermöglichen sollte, sich hierzu endlich öffentlich zu bekennen.

Desinformationskampagnen gegen UFOlogen

Parallel waren amerikanische Militärgeheimdienste möglicherweise damit befasst, ihnen missliebige UFO-Forscher durch Desinformationskampagnen zu verwirren und ihre Forschungsergebnisse unter UFO-Anhängern zu diskreditieren.

Schutz von Militärgeheimnissen vor UFO-Forschern

Diese Aktivitäten hatten jedoch weit weniger mit einer großanglegten UFO-Regierungsverschwörung zu tun: UFOlogen, die im Rahmen ihrer privaten UFO-Recherchen geheime und militärisch-bedeutsame Anlagen und Flugaktivitäten dokumentierten oder gar fotografierten, bedrohten aus Sicht der Militärgeheimdienste unmittelbar die nationale Sicherheit. Bereits im Zusammenhang mit dem Roswell-Zwischenfall von 1947 spielte der Schutz profaner militärischer Geheimprojekte eine größere Rolle, als die vermeidliche Vertuschung eines UFO-Absturzes.

UFO-Akten der „Majestic 12“ umstritten

Obgleich die angeblichen, auf eine UFO-Kommission mit Namen „Majestic 12“ verweisenden Dokumente heutzutage auch bei vielen UFO-Forschern als Fälschungen gelten, spielt die Verschwörungstheorie unter zahlreichen UFOlogen noch immer eine große Rolle.

Geheime UFO-Kommissionen

Möglicher Grund hierfür ist der Umstand, dass in den 1950er Jahre tatsächlich geheime amerikanische UFO-Operationseinheiten der Regierung existiert haben. Deren Aufgabe war jedoch nicht die Vertuschung von UFO-Abstürzen, sondern zunächst nur die Untersuchung der landesweit immer mehr um sich greifenden UFO-„Sichtungen“.

UFO-Hysterie und Kalter Krieg

Mit Beginn des Kalten Krieges waren amerikanische Militärstrategen darüber besorgt, dass die UFO-Hysterie ihrer Landsleute insbesondere den Sowjets in die Hände spielen könnte. Im Falle einer Invasion der Vereinigten Staaten hätte die Rote Armee aus einer allzu ufo-gläubigen Bevölkerung einen gewissen strategischen Vorteil ziehen und recht leicht Verwirrung und Panik stiften können. Daher galt es, den UFO-Sichtungen eine möglichst rationale Erklärung geben zu können. Aus der Sicht der Militärs kam die reale Bedrohung der USA nicht durch außerirdische UFOs oder neugierige US-Bürger, sondern weit mehr durch die sowjetische Militärmacht.

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