Die Lust auf Sex stellt sich bei Paaren nicht immer zum gleichen Zeitpunkt ein. Wie Männer und Frauen trotzdem zueinander finden.
Wer kennt nicht die Situation, dass der Partner Lust auf Sex hat, aber man selbst im Moment so gar nicht dazu aufgelegt ist. Das kommt immer wieder einmal vor und ist kein Indiz dafür, dass die Liebe abhanden gekommen oder der Partner nicht mehr sexuell attraktiv ist. In der ersten Zeit der romantischen Verliebtheit bescheren uns die Hormone einen aufregenden Höhenflug, aber dieses überwältigende Gefühl hält nicht ewig an. Wenn die Nähe zwischen den Partnern hergestellt ist, schalten die Hormone auf Normalität und die Beziehung setzt quasi zur Landung an. Das bedeutet nicht, dass die Lust auf Sex verloren geht, aber die Beziehung tritt in eine neue, ruhigere Phase. Was entfacht nun das Feuer des Begehrens?
Lust auf Sex – welche Rolle spielt Testosteron?
Für die Auslösung des sexuellen Verlangens ist bei Männern wie bei Frauen ein Hormon verantwortlich: Testosteron. Allerdings produziert der männliche Körper im Durchschnitt zehn- bis hundertmal mehr davon als der weibliche. Das bewirkt, neben anderen Faktoren, dass Sexualität im Denken von Männern wesentlich mehr Raum einnimmt als bei Frauen. Da der Testosteronspiegel keine stabile Größe ist, sondern schwankt, wird dadurch auch das sexuelle Verlangen beeinflusst. Wenn er beispielsweise bei Männern in der Aufwachphase sehr hoch ist, ist ihre Lust auf Sex besonders groß. Bei Frauen steigt die Konzentration von Testosteron im Blut unter anderem vor dem Eisprung stark an und erhöht das sexuelle Verlangen. Die Rechnung Testosteron ist gleich Sex funktioniert aber nicht. Es sind noch andere Faktoren ausschlaggebend, damit die Partner zusammenfinden.
Lust auf Sex – Wechselspiel Körper und Seele
Frauen reagieren, was die Lust auf Sex betrifft, besonders sensibel. Wenn das seelische Gleichgewicht durch Sorgen, Stress oder Probleme in der Partnerschaft irritiert ist, sinkt das Lustbarometer drastisch nach unten. Fühlen sich Frauen hingegen entspannt und geborgen, kann sich auch ihr sexuelles Verlangen ungestört entfalten. Bei Männern lösen oft Versagensängste einen großen Stress aus und der Körper reagiert mit Lustlosigkeit. Körperliche Stressbelastung hingegen kann die männliche Lust sogar fördern. Fälschlicherweise setzen Männer Sexualität oft mit emotionaler Nähe gleich. Aber Sex zu haben, bedeutet nicht gleichzeitig, auch liebevolle Gefühle für den anderen zu empfinden. Geborgenheit und seelische Verbundenheit mit der Partnerin sind jedoch auch für Männer die Grundlage für ein erfülltes Sexualleben in einer Partnerschaft. Sex ohne seelische Komponente befriedigt zwar die Triebe, aber nicht das Gefühlsleben. Damit die Lust auf Sex in einer Partnerschaft erhalten bleibt und sich entfalten kann, braucht sie Zeit und Aufmerksamkeit. Die beste Grundlage dafür ist, einander zu zeigen, dass man sich liebt und schätzt.
Lust auf Sex – warum darüber reden?
Da Sex für einen Mann einen ähnlichen Stellenwert hat wie die Kommunikation für eine Frau – warum es nicht verbinden, und darüber reden? Die meisten Paare sprechen nicht über Sex. Die Wünsche und Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen des Partners nicht wirklich zu kennen, bedeutet jedoch, dass Sehnsüchte unerfüllt und Spannungen zurück bleiben. Ungesagtes zwischen Partnern führt irgendwann zu Entfremdung. Mit einem offenen Gespräch in einer entspannten Atmosphäre erweisen Sie Ihrem Liebesleben und damit Ihrer Partnerschaft einen großen Liebesdienst.