Welche Heilkräfte hat der Löwenzahn? Auf was sollte man bei der Ernte und der Verwendung achten? Gegen welche Beschwerden hilft Löwenzahn überhaupt?
Im eigenen Garten ein Kräuterbeet haben, dies wünschen sich viele. Doch einige Pflanzen wachsen ganz von selbst, ohne dass ein Anbau nötig ist. Dazu gehört der Löwenzahn. Neben der Melisse ist er sehr beliebt, entweder als Medizin oder einfach zur Ergänzung der täglichen Nahrung.
Die Geschichte des Löwenzahn
Der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale) gehört zu der am meisten verbreiteten Art der Pflanze. Sein lateinischer Name besteht zum einen aus „Taraxis“, zu Deutsch „Augenentzündung“, und zum anderen aus „akeomai“, was „ich heile“ bedeutet. Im volkstümlichen Gebrauch findet sich die Übersetzung „Augenwurz“ wieder, welche ebenfalls auf die griechische Bedeutung zurückzuführen ist. Daneben wird er auch als Kettenblume, Pfaffenröhrlein, Butterblume, Milchblume und Pusteblume bezeichnet. Der große Bekanntheitsgrad der Blume ist nicht nur auf die Sendung „Löwenzahn“ mit Peter Lustig zurück zu führen. Er ergibt sich aus den Ursprungsländern der Pflanze, welche das westliche Asien und Europa sind. Etwas später verbreitete sie sich schließlich auch auf der nördlichen Halbkugel. Auf der südlichen Erdhalbkugel wird sie hingegen nur selten gesehen. Zu finden ist sie auf Brachland, an Wegrändern, auf Wiesen und Schuttplätzen.
Wie sieht ein gewöhnlicher Löwenzahn aus?
In den Verbreitungsgebieten wird das Kraut schnell zur Gattung der Korbblütengewächsen zugeordnet. Deren Charakteristika sind der Milchsaft und die gezackten, zugespitzten und grünen Blätter. Ein anderes wichtiges Merkmal ist die rosettenartige Anordnung der Zungenblüten, welche mit den zahlreichen Einzelblüten die Scheinblüte bildet. Des Weiteren besitzt sie einen kantigen, hohlen Stängel, der den gewöhnlichen Löwenzahn von anderen Arten unterscheidet und eine Mindesthöhe von 20 Zentimetern erreicht. Bei einem nährstoffreichen und lockeren Boden kann sie bis zu 50 Zentimeter groß werden. Ein guter Boden und warme Temperaturen begünstigen nicht nur die Wuchshöhe, sondern auch die Blütezeit. Die Blütenstände öffnen sich zumeist in den Monaten Mai bis Juni und geben einen leichten Duft ab.
Auf was sollte ich bei der Ernte und der Lagerung von Löwenzahn achten?
Während der Blütezeit kann die Ernte beginnen. Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass der Milchsaft nicht mit der Kleidung in Berührung kommt, da er Flecken verursachen kann, die beim Waschen meist schwer wieder herausgehen. Die Wurzeln und das Kraut werden zu unterschiedlichen Zeiten gesammelt, denn ihre Inhaltsstoffe bilden sich nicht gleichzeitig aus. Die Blütenstände werden dabei nicht beachtet, weil sie keine nutzbaren Wirkstoffe besitzen. Hingegen werden die Blätter vor der Blüte – von Mai bis Oktober – gesammelt. Die Wurzeln werden von August bis Oktober ausgegraben. Das Sammelgut wird gewaschen und bei circa 45 Grad Celsius getrocknet. Die Wurzeln können zur besseren Aufbewahrung in Scheiben geschnitten werden. Nach dem Trocknen empfiehlt es sich, die Blätter und Wurzeln in Papierbeuteln oder Kartons aufzubewahren, damit kein Schimmel entsteht.
Welche Heilkräfte besitzt der Löwenzahn und bei welchen Beschwerden wird er eingesetzt?
Das getrocknete Kraut enthält ebenso wie die frische Pflanze unterschiedliche Drogen. Allerdings befinden sich auch zahlreiche wichtige Inhaltsstoffe in der Wurzel, im Stiel und in den Blättern. Dazu gehören Traxin als entzündungshemmender Wirkstoff, Kalium, Vitamin C, Bitter- und auch Gerbstoffe. Zudem eignet sich Löwenzahn als Süßungsmittel sowie Kaffeeersatz. Der Grund dafür ist, dass die Wurzel beim Rösten einen ähnlichen Geschmack wie die Kaffeebohnen annimmt. Er hilft aber auch bei Appetitlosigkeit, Arthritis, Diabetes, Gicht, Konzentrationsschwäche, Ödemen, Warzen, Leber- und Nierenerkrankungen.
Was sollte man bei Löwenzahn nicht verwenden?
Bei der Verwendung des Löwenzahns sollte darauf hingewiesen werden, dass der Milchsaft schleimhautreizend ist und zu Magenbeschwerden führen kann. Nichts desto trotz sollte niemand reiß aus vor den gelben Köpfchen nehmen, denn nicht nur im Garten, sondern auch in der hauseigenen Apotheke macht der Löwenzahn sich gut. Außerdem sind die Blätter eine gute Abwechslung zum Kopfsalat.