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Licht ohne Schatten – Optimale Lichtverhältnisse in der Seniorenwohnung

Mit schwindender Sehkraft wird die richtige Raumausleuchtung lebenswichtig. Interessant: Bestimmte Lichtverhältnisse haben auf Demenzkranke eine beruhigende Wirkung.

Unsere Sinne liefern dem Hirn wichtige Informationen. Lässt aber z.B. die Sehkraft nach, empfängt das Gehirn weniger Reize, die es uns ermöglichen, uns in der Umgebung zu orientieren und zu agieren. Das erhöht nicht nur die Sturzgefahr durch eine Bewegungsunsicherheit.

Verminderte Sehkraft beeinflusst den gesamten Organismus, den man als ein fein ausgeklügeltes System sehen sollte. Wer also unsicher steht und geht, bewegt sich lieber weniger. Bekommt der Körper jedoch zu wenig Bewegung, dann beschleunigt dies wiederum den körperlichen und geistigen Abbau.

Mehr Licht im Alter

Schon ein 60-jähriger braucht mindesten die doppelte Menge an Beleuchtungsstärke, um den gleichen Helligkeitseindruck zu haben wie ein junger Mensch im Alter von 20 Jahren, ein 86-Jähriger bereits die fünffache Beleuchtungsstärke. Aus diesem Grund sollte die Allgemeinbeleuchtung für Seniorenwohnungen mindestens 100 LUX betragen. Für Tätigkeiten in Bad und Küche oder beim Lesen sollte mit ergänzender Platzbeleuchtung sogar eine Stärke von 500 LUX erreicht werden. Ein Lux entspricht der Beleuchtungsstärke einer Kerze in einem Meter Abstand.

Mit einer aufeinander abgestimmten Kombination von Deckenbeleuchtung und indirekter Wandbeleuchtung mit Steh-, Tisch- und Pendelleuchten kann man solche Vorgaben gut erreichen und außerdem leichter auf die sich im Tagesverlauf verändernden Lichtverhältnisse und -bedürfnisse reagieren.

Komfortable Bedienung und Sicherheit

Mit dem Einbau von Dimm-Schaltern lassen sich die Lichtverhältnisse besonders einfach regeln. Bei der Auswahl von Steh- und Tischlampen sollte man darauf achten, dass die Tastschalter groß, Kippschalter leicht bedienbar sind und jeweils so angeordnet, dass sie leicht erreichbar sind.

Wer es hier komfortabler mag, der lässt unterschiedliche Schaltkreise für Deckenbeleuchtung und Einzellichtquellen anlegen. Die perfekte Lösung: Über eine Fernbedienung mit großen Tasten und guter Benutzerführung lässt sich der Raum in jeder Situation bequem optimal ausleuchten.

Licht ohne Schatten und Blendeffekte

Starke Kontraste zwischen Hell und Dunkel lassen die Augen bei Tätigkeiten, die besondere Sehkraft erfordern – wie beispielsweise beim Lesen oder in der Küche – schnell ermüden. Die Freude an der Lektüre bleibt also kurz, wenn man im Sessel mit der Leselampe im ansonsten dunklen Raum sitzt. Eng gebündeltes, gerichtetes Licht blendet außerdem und sollte deshalb ebenfalls möglichst vermieden werden. Eine allgemeine Grundhelligkeit im Raum und die Verwendung möglichst blendfreier Lichtquellen heben diesen anstrengenden Hell-Dunkel-Kontrast auf.

Dem Licht kommt im hohen Alter aber noch eine weitere Bedeutung zu: Menschen, die an Demenz erkranken, sind zutiefst verunsichert, weil sie die meisten Sinneseindrücke nicht mehr richtig verarbeiten und einordnen können. So irritiert etwa schon der eigene Schatten und kann sogar Angst machen. Eine gut ausgeleuchtete Umgebung ohne dunkle Ecken wirkt deshalb beruhigend. Spiegelungen oder Blendungen, verursacht durch Lichtquellen oder glatte Oberflächen, können demente Menschen ebenso irritieren und sie aufregen. Indirekte, warme Beleuchtung sorgt hier für eine heimelige stressfreie Atmosphäre.