Angstzustände gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Das Multitalent Lavendel kann hier Linderung verschaffen.
Heutzutage leiden ungefähr 20 Prozent aller Deutschen an Angststörungen wie Panikanfällen, Tierphobien oder Angst vor Krankheiten. Menschen mit Angststörungen zeigen oft eine Reihe von körperlichen Symptomen: Schwindelanfälle, Herzrasen, Hitzewallungen und Atembeschwerden sind nur einige davon. Viele Betroffene sind in der Ausübung ihres Alltages und Berufes stark eingeschränkt und auch nachts finden sie nur selten Entspannung. Dabei wissen die Betroffenen oft, dass ihre Angst unbegründet ist, sie können aber nichts gegen diesen Zustand tun. Nur die wenigsten gehen zu einem Arzt und lassen sich psychologisch oder medikamentös behandeln. Erst wenn die körperlichen Symptome unerträglich werden, suchen sie ärztliche Hilfe. Damit die Ängste nicht übermächtig werden, ist es wichtig, schon frühzeitig etwas dagegen zu unternehmen. Hier kann Lavendel gut helfen.
Der entspannende Duft von Lavendel
Neuste wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die Stoffe im ätherischen Lavendelöl, die Reizverarbeitung im Gehirn beeinflussen. Botenstoffe, die erregend wirken, werden durch die Inhaltsstoffe des Lavendelöls, Linalool und Linalylacetat, in geringerer Menge produziert und im Ergebnis sind die Nerven weniger gereizt. Der Mensch kommt damit innerlich zur Ruhe. Der beruhigende Duft des Lavendels kommt durch das Linalylacetat zustande. Dieser Stoff fördert die körpereigene Ausschüttung des Hormons Serotonin im Limbischen System und beruhigt damit die Nerven. Für die Herstellung eines hochwertigen ätherischen Lavendelöls werden im Hochsommer, in der Mittagszeit, die Lavendelblüten geerntet. Es ist bei der Ernte sehr wichtig, dass sie in der Sonne erfolgt, da dann die Blüten den größten Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen.
Lavendel und seine Anwendungsformen
Bereits im Mittelalter kannte man die Wirkung des Lavendels als Heilmittel. Heute gibt es Lavendel in unterschiedlichen Darreichungsformen:
- Für einen guten Schlaf sind selbst hergestellte Lavendelsäckchen ideal. Man legt getrocknete Lavendelbüten auf ein Stück Baumwollstoff und verknotet es. Auf das Kopfkissen gelegt, verströmt es einen angenehmen Lavendelduft, der beruhigend wirkt. Zur Auffrischung des Duftes kann man nach ein paar Tagen das Säckchen mit einigen Tropfen ätherischen Lavendelöls beträufeln.
- Zur Entspannung am Abend eignet sich ebenfalls ein selbst aufgebrühter Lavendeltee. Dazu nimmt man einen Teelöffel voll getrockneter Lavendelblüten aus der Apotheke und übergießt diese mit 250 ml kochendem Wasser. Nach zehn Minuten abseihen und heiß trinken.
- In der Apotheke erhält man hochwertiges ätherisches Lavendelöl. Bei beginnenden Angstzuständen kann man mehrmals täglich kurz am geöffneten Fläschchen riechen. Die Duftstoffe im Lavendelöl bewirken eine sofortige Entspannung und Beruhigung der Nerven. Auch zur Behandlung von beginnendem Kopfschmerz eignet sich das Öl. Wenige Tropfen auf der Schläfe verreiben und der Druck im Kopf wird deutlich besser. Allerdings ist für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut Vorsicht geboten. Man kann eventuell allergisch auf das pure Öl auf der Haut reagieren.
- Ein warmes Bad mit dem Zusatz von Lavendelöl beruhigt ebenfalls die Nerven.
Für weitergehende Literatur wird das Buch „Lavendelöl. Gesundheit und Schönheit aus der Natur“ von Julia Lawless, erschienen bei ADMOS Media GmbH, empfohlen.