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Kumara Abhyanga – die ayurvedische Babymassage aus Indien

Die traditionelle indische Babymassage mit geeignetem Babymassageöl fördert die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes und einen guten Schlaf.

Der Ayurveda empfiehlt mit der Babymassage schon bald nach der Geburt zu beginnen. Die Ölmassage hat viele positive Wirkungen auf die gesamte Physiologie des Säuglings. Die Babymassage, wie sie in Indien traditionell seit jeher von Generation zu Generation weitergegeben wird, findet allmählich auch in unserer Kultur immer mehr Beachtung. In Europa hat Frédérick Leboyer, ein französischer Frauenarzt und Geburtshelfer, die ayurvedische Babymassage bekannt gemacht. In seinem Buch „Sanfte Hände: Die traditionelle Kunst der indischen Babymassage“ erklärt er sehr anschaulich die Methode, gezeigt in wunderschönen Bildern.

Viele gute Gründe, um die Babymassage auch in unserer Kultur zu etablieren

Nach der ayurvedischen Lehre wird durch die Babymassage, die mit hochwertigen, kaltgepressten Pflanzenölen praktiziert wird, nicht nur eine pflegende und nährende Wirkung auf der Haut.

Die Massage stärkt das Immunsystem des Säuglings und wirkt sich positiv auf den Muskeltonus aus. Eine Beobachtung, die auch wissenschaftlich untermauert ist durch eine Studie der Universität in Miami, Florida. Diese Studie besagt unter anderem, dass zu früh Geborene, die von Anfang an massiert werden, eineinhalb Mal so schnell an Gewicht zunehmen, als nicht massierte Babies. Durch die gezielten Striche bei der Massage kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Hormonen, die den Verdauungstrakt anregen. Dies erklärt, warum es neben der entspannenden Wirkung der Massage, offensichtlich noch weitere Gründe dafür gibt, dass massierte Babies weniger Koliken haben. Regelmäßige Massagen fördern auch nachweislich einen gesunden Schlaf und machen dadurch ausgeglichener. Die Berührungen auf der Haut stimulieren das zugehörige Hirnareal, dies fördert das Wachstum der Nervenfasern und deren Vernetzung und schafft damit die Basis für eine gute Koordinationsfähigkeit des Kindes.

Welche Öle sind für die Babymassage geeignet?

Wichtig für die Babymassage ist auch die Qualität und Wahl des Massageöls. Gute Massageöle sind immer von biologischem Anbau und ausschließlich kaltgepresst. Laut Ayurveda hat jedes Öl nicht nur eine spezifische Fettsäurezusammensetzung und bestimmte Inhaltsstoffe, sondern auch eine besondere Wirkung, die sich über die Haut auf den ganzen Organismus entfaltet. So gibt es Öle, die eine erwärmende oder eher kühlende Wirkung haben. Für die Babymassage besonders geeignet ist süßes Mandelöl, da es reizfrei ist und der zarten Babyhaut damit entspricht. Es hat zudem eine leicht erwärmende Qualität. Ebenfalls gut geeignet ist ein hypericinfreies Johanniskrautöl. Johanniskrautöl beinhaltet als Basisöl meistens Olivenöl und Johanniskraut als Mazerat. Hypericinfreies Johanniskrautöl zu benutzen ist gut, da das Hypericin im Öl die Haut lichtempfindlicher macht. Auch Jojobaöl ist für die Babyhaut geeignet, da es als flüssiges Wachs, die Haut sehr gut vor Austrocknung schützt. Es ist allerdings ratsam, das Jojobaöl mit einem anderen Öl, wie beispielsweise Mandelöl zu mischen. So vereint man die unterschiedlichen Qualitäten der hochwertigen Pflanzenöle. Dadurch erreicht man einen angenehmeren Geruch (kaltgepresstes Jojobaöl allein riecht etwas krautig und grasähnlich), eine gute Konsistenz und Gleitfähigkeit.

Wie wird die Babymassage angewendet?

Sehr wichtig ist, dass der Raum schon zu Beginn der Massage gut warm ist. Manchmal ist dies gut mit einer Wärmelampe beispielsweise über der Wickelkommode zu erreichen. Auch das Massageöl muss gut warm sein. Dies geht einfach, wenn man das Öl in einer Babyflasche im Flaschenwärmer erwärmt.

Man beginnt die Massage am Kopf des Kindes, indem man die eigenen Hände gut einölt und damit in zarten, kreisenden Bewegungen den ganzen Kopf massiert. Die eigenen Hände sollten dabei natürlich auch warm sein, die Bewegungen, die man am Kopf ausführt sollen sehr langsam und sanft sein. Man benutzt dazu immer die ganze Hand, niemals nur die Finger oder gar nur die Fingerspitzen. Mit der ganzen Hand massiert, verteilt sich der Druck der Hand gleichmäßig und man hat ein gutes Gefühl, so dass man auch nicht zu fest drückt. Es soll stets eine gleichmäßige sanfte Berührung sein. Dass man mit der großen Hand, im Vergleich zu dem kleinen Köpfchen, dabei auch über das Gesicht und über die Augen streicht, wird das Baby nicht stören.

Auch für das Gesicht selbst nimmt man die ganze Hand. Während man das Gesicht einölt ist es besonders wichtig die kleinen Ohren nicht zu vergessen. Mit Daumen und Zeigefinger massiert man dabei die Ohrmuschel an der Vorder- und Rückseite gleichzeitig in kleinen, kreisenden Bewegungen auf und ab. Diese Bewegung ist besonders entspannend und beruhigend für das Baby.

Danach ölt man mit einer großzügigen Bewegung, während das Baby noch auf dem Rücken liegt, den ganzen Körper gut ein. Man streicht über den Rumpf und ölt Arme und Beine vollständig ein. Nun massiert man die Arme und Beine einzeln. Man streicht dazu mit beiden Händen die Glieder von oben nach unten ab. Dabei umfasst man die Arme und Beine vollständig und streicht mit beiden Händen im Wechsel von oben nach unten. Hier kann man ein bisschen mehr Druck ausüben, der aber über den Gelenken, Ellbogen, Handgelenken, Knien und Fußgelenken immer ganz nachlässt. Die Arme und Beine mehrfach so behandeln. Danach legt man das Baby auf die Bauchseite und streicht den Rücken mit warmem Öl gleichmäßig ein. Den Rücken dabei auch immer mit den ganzen Handflächen und mit sanftem Druck behandeln, da am Rücken ja noch kaum Muskulatur ausgeprägt ist. Insgesamt kann man die Babymassage solange machen, wie es Kind und Mutter oder Vater angenehm ist. Das Baby wird es auch nur dann längere Zeit genießen können, wenn es warm genug hat.

Was ist noch zu beachten?

Nach den ayurvedischen Regeln werden Ölmassagen, die eine reinigende Wirkung haben immer vor dem Bad gemacht. Man massiert den Körper, lässt das Öl einziehen und und wäscht das Öl dann mit einer milden Seife ab. Der verbleibende leichte Ölfilm auf der Haut verhindert Austrocknung. Für die Babymassage empfiehlt es sich das Bad schon vor der Massage vorzubereiten. Da das Baby ölig ist, muss man besonders vorsichtig sein. Am sichersten ist es, wenn man mit Massagematte und Badewanne alles in Bodennähe macht.