Überschuldung treibt viele Haushalte in die Arme unseriöser Kreditvermittler. Doch statt des günstigen Darlehens gibt es meist nur eine gesalzene Rechnung.
Der Januar gehört zu den teuersten Monaten des Jahres. Zusätzlich zu den laufenden Kosten werden die Beiträge für Versicherungen und Vereine abgebucht. Der Tipp, frühzeitig ein paar Euro auf die hohe Kante zu legen, ist sicherlich gut gemeint, lässt sich in vielen Haushalten mangels Masse jedoch nicht realisieren. Die Konsequenz: Das Konto befindet sich in roten, teils auch tiefroten Zahlen. Das kann in einigen Fällen bereits der erste Schritt in die Überschuldung sein. Denn Dispositionskredite und geduldete Überziehungen sind extrem teuer. Dreht sich diese Spirale erst einmal, wird es immer schwerer, sie zu stoppen.
Das Vergleichsportal FinanceScout24 rät daher, statt auf den Dispo zu bauen, sich rechtzeitig um einen weitaus günstigeren Ratenkredit zu bemühen. Die finanzielle Belastung kann über die Laufzeit und die Summe optimal an das vorhandene Budget angepasst werden. Die Ersparnis im Vergleich zum Dispositionskredit ist enorm. Die Zinssätze liegen teils zehn Prozent auseinander. Selbst wenn es nur zwei oder drei Prozent sein sollten, wird das Portemonnaie merklich entlastet. Helfen kann dabei ein umfassender Kreditvergleich, der auch die gängigen Online-Angebote berücksichtigt. Sie sind meistens günstiger als die Offerten der Banken vor Ort.
Jeder Kredit stellt eine finanzielle Verpflichtung dar
Die Entscheidung, einen Kredit aufzunehmen, um die Feiertage und die mit dem Jahreswechsel fälligen Verpflichtungen finanzieren zu können, sollte jedoch sehr gut überlegt werden. Auch ein Kleinkredit mit einer Laufzeit von einem oder zwei Jahren stellt eine Belastung dar, die nicht von heute auf morgen abgehakt ist. Ohne einen Blick auf die Finanzen geworfen zu haben, macht es ohnehin keinen Sinn, sich um ein Darlehen zu bemühen. Spätestens, wenn der Kreditantrag oder die Kreditanfrage bei der Bank oder dem Kreditvermittler vorliegt, wird Bilanz gezogen. Lässt sie nicht genug Luft zum Leben, wird der Kredit von seriösen Anbietern abgelehnt. Banken und Vermittler schützen sich damit selbst vor einem Kreditausfall und den Kunden vor einer möglichen Überschuldung.
Schwarze Schafe locken mit dem Kredit für jedermann
Ein solches Verantwortungsbewusstsein legen leider nicht alle Akteure auf dem Kreditmarkt an den Tag. Die schwarzen Schafe der Branche machen sich die Verzweiflung derer zunutze, die von der Bank eine Absage erhalten. Sie versprechen einen „Kredit für jedermann“ oder einen Kredit ohne Schufa, reichen den vermeintlichen Strohhalm und ziehen ihre Opfer noch tiefer in den Schuldensumpf. Die Verbraucherzentrale Bremen warnt in ihrer Broschüre „Ihre neuen Rechte gegenüber Kreditvermittlern. Damit Sie nicht abkassiert werden“ vor den unseriösen Maschen. Dazu zählen teure Telefonhotlines, kostenpflichtige, aber absolut wertlose Unterlagen, Vermittlungsgebühren, exorbitant hohe Auslagenpauschalen und die Versprechen, einen Kredit zu bewilligen, wenn vorher eine Lebens- oder Rentenversicherung unterschrieben wird.
Immer mehr Haushalten droht die Überschuldung
In den gängigen Kreditvergleichen wird man die Angebote der schwarzen Schafe nicht finden. Sie versuchen seit eh und je über Kleinanzeigen und etwas moderner auch per Videotext, neue Opfer in ihr Netz zu ziehen. Dass nach wie vor Menschen auf die Offerten hereinfallen, beweisen die Bemühungen der Verbraucherschützer, Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn unter dem Strich heißt es bei den meisten Opfern, „außer Spesen nichts gewesen“. Im schlimmsten Fall hat man einen Vertrag unterschrieben, der nur auf dem juristischen Weg beendet werden kann. Statt sich auf windige Versprechen zu verlassen, raten die Experten, sich bei einer drohenden Überschuldung rechtzeitig um professionelle Hilfe zu bemühen. Diesen Weg haben laut Prognosen von Creditrefom immer mehr Menschen vor sich. 2010 galten in der Bundesrepublik bereits 6,5 Millionen Menschen als überschuldet. Vielen bleibt nur die Privatinsolvenz.