Kräuter beleben nicht nur optisch durch ihr frisches Grün, jedes Gericht wird durch frische Kräuter und die darin enthaltenen Nährstoffe bekömmlicher und gesünder.
„Ich habe die tiefste Überzeugung, dass die Kräuter nicht nur Heilmittel, sondern auch ganz ausgezeichnete Nährmittel sind.“, soll Pfarrer Sebastian Kneipp gesagt haben und die mediterrane Küche macht es uns schon lange vor, wie wohlschmeckend und bekömmlich Kräuter ein Gericht verändern können. Keine Pizza ohne Oregano, kein Tomaten-Mozarella-Salat ohne Basilikum und ein frisches Kräuterpesto ist ein fleischloser Genuss, dem sich fast niemand entziehen kann. Das Verblüffende dabei ist doch immer wieder, dass das – für deutsche Verhältnisse – reichhaltig zugegebene Öl nach dem Verzehr einer solch grünen Köstlichkeit nicht schwer im Magen liegt.
Kräuter geben nicht nur Geschmack, sondern enthalten dazu viele wichtigen sekundären Pflanzenstoffe, die eine hohe antioxidative Aktivität besitzen. Das bedeutet, sie wirken als Radikalenfänger, schützen also die Zelle vor dem Angriff freier Radikale, in dem sie die Reaktion mit dem Luftsauerstoff oder anderen Chemikalien verhindern.
Sie enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Enzyme, ätherische Öle, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, organische Säuren und Vitamine, was ihre gute Verträglichkeit erklärt. Dabei ist aber zu bedenken, dass Kräuter – wie Obst und Gemüse – die beste Nährstoffdichte haben, wenn man sie frisch genießt und möglichst unbehandelt den Speisen hinzufügt. Wenn Sie also ein warmes Gericht, wie Spaghetti Bolognese kochen, schmecken Sie erst kurz vor dem Servieren die Sauce mit frischen Kräuter ab. Wenn Sie einen Teelöffel der klein gehackten Kräuter als Dekoration über das fertige Gericht streuen oder unter den Parmesan mischen, haben Sie noch einen besonderen, frischen Kick für das Gericht. Aber Kräuter können noch mehr:
Frische Kräuter für Zuhause
In den meisten Supermärkten finden sich inzwischen gebündelte Kräuter, die auch für Single-Haushalte eine gute Alternative sind. Sie sollten dabei aber unbedingt auf deren Frische achten. Werden die Blätter am Rand gelb oder kleben diese aneinander, sind sie schon zu alt und Tiefkühlkräuter mit Sicherheit vorzuziehen.
Eine gute Alternative auch für Menschen ohne Garten sind Kräutertöpfe, die auf jedem Fensterbrett oder Balkon Platz finden. Beliebt sind dabei Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Salbei und Zitronenmelisse. Allerdings sollte man die Töpfe nach dem Kauf möglichst bald in einen größeren Tontopf umsetzen, da Kräuter gerne Platz an den Wurzeln haben, um gut zu gedeihen. Eine Alternative für kleine Gärten und Balkone sind spezielle, mehrstöckige Kräutertöpfe, bei denen man mehrere Pflanzen auf engem Raum wachsen lassen kann. Bitte achten Sie darauf, dass mediterrane Pflanzen mehr Sonne und Licht brauchen als unsere heimischen Pflanzen. Also stets weiter oben einpflanzen, als Schnittlauch und Co.
Auch ohne perfekt in Kräuterkunde zu sein, können Sie mit einem kleinen Sortiment frischer Grünlinge viel für Ihre Gesundheit und geschmackvolles Essen tun.
Wissenswertes über gebräuchliche Küchenkräuter
Basilikum ist schon fast der Klassiker unter den mediterranen Kräutern. Er wirkt krampflösend, verdauungsfördernd, blähungstreibend. Er wird bei Tomatengerichten, Pasta und Pizza, Salat, Pesto und Ölen eingesetzt und sollte nicht mitgekocht werden.
Schnittlauch hat bei uns schon lange Tradition. Er ist ein Lauchgewächs und wirkt schleimlösend, antibakteriell, harntreibend und hat eine positive Wirkung auf die Blutgefäße. Beliebt ist er im Salat, zu Kartoffeln, im Quark oder auch pur auf dem Brot.
Petersilie gibt es inzwischen als glatte und krause Version und ist ein enorm vielseitiges Gewürz, das feingehackt fast überall zugemischt werden. Ideal natürlich in Quark, zu Salaten und als Dekoration. Sie ist harntreibend, krampflösend und uteruserregend.
Rosmarin wird gerne in herzhaften Gerichten eingesetzt. Er passt zu Bohnen, Lamm, Quark und Eintöpfen und ist als Rosmarinkartoffel äußerst beliebt. Rosmarin regt den Kreislauf an und fördert die Durchblutung. Außerdem wirkt er antiseptisch, menstruationsfördernd und harntreibend.
Salbei hat einen sehr kräftigen, herben Geschmack und sollte nur sehr sparsam in mediterranen Gerichten oder im Quark eingesetzt werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist er nicht zu empfehlen. Er ist milchhemmend, schmerzlindernd,schweißhemmend und krampflösend.
Zitronenmelisse hat eine frisches, zitroniges Aroma, das gut zu Spargel, leichten Gerichten, Quark passt. Auch als Getränk ist sie bestens geeignet. Sie wirkt verdauungsfördernd, blähungswidrig, beruhigend, krampflösend, schmerzlindernd und bakterienhemmend.