Sind kostenlose Girokonten tatsächlich völlig kostenfrei oder sind sie an gewisse Bedingungen geknüpft? Viele Direktbanken werben mit kostenlosen Girokonten.
Aber sind diese Konten tatsächlich mit keinerlei weiteren Kosten verbunden? Nicht immer. Wer das Kleingedruckte liest, stellt sehr schnell fest, dass das angebotene Girokonto der jeweiligen Bank zwar kostenlos, dafür aber an diverse Voraussetzungen gebunden ist. Wie zum Beispiel an einen Mindestgeldeingang und/oder regelmäßige Gehaltszahlungen. Oft sind lediglich auch nur eine begrenzte Anzahl von Transaktionen gebührenfrei. Wo man tatsächlich ein völlig kostenloses Girokonto findet, das an keinerlei Bedingungen gebunden ist, darüber informieren das Magazin Finanztest der Stiftung Warentest sowie unabhängige Finanzportale im Internet, wie beispielsweise hier. An eine Bedingung sind jedoch auch die völlig kostenlosen Girokonten gebunden: Voraussetzung für eine Kontoeröffnung ist immer eine positive Schufa-Auskunft. Auch einen Dispo gibt es nicht automatisch bei Kontoeröffnung, sondern in der Regel erst nach den ersten drei oder vier Gehaltseingängen. Die beiden nachfolgend beschriebenen Girokonten sind nicht an einen Mindestgeldeingang gebunden.
Top Giro von Wüstenrot direct
Das Top Giro der Wüstenrot direct setzt weder einen monatlichen Mindestgeldeingang voraus, noch werden Gebühren für die Kontoführung berechnet. Guthaben auf dem Konto wird derzeit (Stand 3/2012) ab dem ersten Euro mit 0,33 Prozent verzinst. Bei entsprechender Bonität bzw. regelmäßigem Gehaltseingang räumt die Bank dem Kontoinhaber einen Dispositionskredit ein. Für diesen wird jedoch ein Sollzinssatz berechnet. Das Girokonto gibt es inklusive einer gebührenfreien Bankkundenkarte (Maestro/EC) sowie, Bonität vorausgesetzt, einer Visa-Karte. Bei mangelnder Bonität (wenn der Kunde zum Beispiel über keine regelmäßigen Gehaltseingänge verfügt), kann eine Prepaid-Visa-Karte beantragt werden. Mit der Maestro/EC-Karte kann an allen Automaten der Cash Pool Gruppe (u.a. Wüstenrot Bank, Targobank, SEB, Santander Consumer Bank, Sparda-Banken, Südwestbank, Degussa Bank) kostenlos Bargeld bezogen werden. Mit der Visa-Karte ist weltweit an Automaten mit dem Visa-Logo kostenloser Bargeldbezug möglich. Zwar nicht unbeschränkt, aber 24 Mal jährlich mit der klassischen Visa-Karte und 12 Mal jährlich mit der Prepaid-Karte.
DKB-Cash
Das Internet-Konto „DKB-Cash“ der Deutschen Kreditbank ist kostenlos und verzinst Guthaben derzeit mit 0,5 Prozent (Stand 3/2012) ab dem ersten Euro. Zum Konto gibt es zwar keine Maestro/EC-Karte, dafür jedoch eine Visa-Karte, die Guthaben mit 2,05 Prozent verzinst. Mit der Visa-Karte kann sowohl in Deutschland als auch weltweit an Geldautomaten, die das Visa-Logo zeigen, gebührenfrei Bargeld bezogen werden. Bei Kontoeröffnung erhalten Neukunden ein Sofort-Dispo in Höhe von maximal 1.000 Euro (der variable Sollzinssatz beträgt derzeit 7,9 Prozent). Für die Kontoeröffnung ist ein Mindestgeldeingang zwar keine Voraussetzung, Bedingung sind jedoch regelmäßige Geldeingänge. Da das Konto auch Freiberufler, Rentner und Studenten beantragen können, muss es sich bei den Geldeingängen nicht unbedingt um Gehaltszahlungen handeln, sondern können auch aus Rente, Honorarzahlungen, Bafög oder Unterhaltszahlungen bestehen.