Fast jeder Mensch hat schon einmal mit Kopfschmerzen Bekanntschaft gemacht. Öfter auftretendes Kopfweh kann für die Betroffenen sehr belastend sein.
Kopfschmerzerkrankungen sind weltweit stark verbreitet und alleine in Deutschland leiden ungefähr 54 Millionen Menschen zumindest zeitweise an Kopfweh. Dabei unterscheidet die Fachwelt über 200 verschiedene Kopfschmerzarten, die in zwei große Gruppen eingeteilt werden.
Primäre Kopfschmerzen – sie treten selbstständig und nicht als Folge einer anderen Erkrankung auf. Über 90% der Kopfschmerzen fallen in diesen Bereich. Beispiele dazu wären Migräne oder Spannungskopfschmerz. Diese beiden Kopfschmerzarten sind die am häufigsten auftretenden Formen.
Sekundäre Kopfschmerzen – anlässlich einer Erkrankung kommt es zu Kopfschmerzen. Dazu gehören u.a. Kopfverletzungen, Infektionen, Gefäßkrankheiten, Nasennebenhöhlenentzündung oder Nackenverspannungen.
Wenn plötzlich erstmalig starke Kopfschmerzen auftreten oder sich ein bekannter Kopfschmerz verstärkt, muss ein Arzt abklären, ob sich dahinter eine ernsthafte Erkrankung versteckt.
Mögliche Ursachen von Migräne oder Spannungskopfschmerzen
Um mögliche Ursachen zu erkennen, kann die Führung eines Kopfschmerztagebuches sinnvoll sein. Beschwerden können gelindert werden, indem unverträgliche oder allergieauslösende Nahrungsmittel ausgeschaltet werden. Häufig gehören dazu in Essig eingelegte und gegorene Nahrung, stark gewürzte Lebensmittel, Fleisch- und Fischkonserven, Lebensmittelzusätze und Nitrate, Rotwein, Hartkäse, Schokolade, Zitrusfrüchte, rote Pflaumen, Avocados, Himbeeren, Weißkohl, Tomaten, Auberginen, Kartoffel und gebratene Speisen. Ebenso sollten Koffein, Weizen oder Gluten haltige Produkte sowie Süßigkeiten gemieden werden.
Die homöopathische Behandlung von Kopfschmerzen
Die Mehrzahl der Kopfschmerzarten reagiert gut auf eine homöopathische Behandlung. Beachten Sie dabei die Richtlinien für eine homöopathische Selbstbehandlung. Sollten Sie wegen der Schmerzintensität auch auf Aspirin oder Paracetamol zurückgreifen, benutzen Sie die C12 als Potenz 2-3 mal täglich. Sollten Sie auf noch stärkere allopathische Medikation nicht verzichten können, benutzen Sie täglich LM.Potenzen. Wenn Sie das Mittel, welches Ihnen hilft schon kennen oder sehr klar zu bestimmen ist, können Sie als Potenz die C200 benutzen.
Natrium muriaticum, das wichtigste homöopathische Kopfschmerzmittel
Ungefähr 15% der Migränefälle können mit diesem Mittel beschwerdefrei werden. Dazu müssen aber folgende Symptome passen. Kummer, starke oder unterdrückte Emotionen verschlimmern das Kopfweh genauso wie Sonne, Lesen oder Augenanstrengungen. Der Schmerz kann als berstend beschrieben werden. Der Kopf fühlt sich an wie in einem Schraubstock. Der Schmerz sitzt rechts, in der Schläfe und im Hinterkopf. Die Schmerzen treten in regelmäßigen Abständen auf. Sehstörungen und Erbrechen können vorkommen. Kalte Anwendungen, Druck oder das Schließen der Augen verbessern den Schmerz. Der Patient muss sich in einem abgedunkelten Raum hinlegen.
Homöopahische Mittel gegen Kopfschmerzen und Migräne
- Calcium phosphoricum – Kopfweh der Schulkinder meist in Verbindung mit Magenschmerzen. Der Schmerz sitzt im Hinterkopf und strahlt in den ganzen Kopf aus.
- Calcium carbonicum – Sorgen und Stress lösen Kopfschmerz und Migräne aus. Feuchte Kälte oder nasser Kopf verschlimmern.
- Cimicifuga – der Halswirbelbereich ist steif und es kommt während der Kopfschmerzen zu Schmerz im Nackenbereich. Wetterumschwung verschlechtert den Schmerz.
- Cocculus – Schwindel und Ohnmacht können auftreten. Der Kopfschmerz kann durch Kummer und Sorgen um nahestehende Menschen ausgelöst werden.
- Gelsenium – der Kopf fühlt sich schwer an. Er kann kaum aufrecht gehalten werden. Auch die Lider fallen zu. Der Schmerz ist meist dumpf und macht benommen. Durch Harnentleerung tritt Besserung ein. Der Patient fühlt sich schwach, entkräftet und zittert.
- Glonoinum – der Schmerz ist intensiv, als würde der Kopf bersten. Sonne, Hitze und Alkohol werden nicht vertragen. Kalte Anwendungen, Aufenthalt im Schatten oder tragen einer Kopfbedeckung bringen Erleichterung.
- Iris versicolor – das Mittel hilft bei der klassischen Migräne mit visueller Aura und Erbrechen. Die Migräne kann wöchentlich auftreten mit Vorliebe für das Wochenende. Der Schmerz bessert sich bei anhaltend sanften Bewegungen und an der frischen Luft.
- Lachesis – der Kopfschmerz beginnt meist links um dann nach rechts zu wandern. Morgens beim Erwachen ist er am Schlimmsten. Zorn und Erregung verschlimmern ebenfalls. Der Schmerz tritt häufig vor der Menses oder im Klimakterium auf. Enge Kragen werden nicht ertragen.
- Nux vomica – hier sind Schadstoffe, besonders Alkohol, die Auslöser der Kopfschmerzen. Der Patient ist überempfindlich gegen alle Reize und schnell zornig.
Weitere Mittel sind Arnika, Belladonna, China, Coffea, Lac caninum, Phosphorus, Pulsatilla,Silicea, Staphisagria, Sulfur, Tabacum und Zincum
Die wichtigsten homöopathischen Globuli für rechtsseitigen Kopfschmerz
- Belladonna – die Kopfschmerzen sind ungeheuer intensiv und werden als pochend, rasend, explosionsartig beschrieben. Man spürt einen hüpfenden Puls im Kopf und Hals, wobei es bei jedem Pochen zu stechenden Schmerzen kommt. Die Schmerzen beginnen meist im rechten Hinterkopf und breiten sich zur rechten Stirnseite oder dem Auge aus. Gegen 15 Uhr und nachts sind die Beschwerden schlimmer. Erschütterungen wie Niesen, Treppab gehen oder Husten werden nicht ertragen. Auch Licht, Sonne und Hitze verschlechtern. Häufig tritt das Kopfweh in Verbindung mit der Menses oder im Klimakterium auf. Erleichterung tritt beim Liegen in einem dunklen, ruhigen Zimmer, bei kalten Anwendungen, beim Aufsetzen im Bett, beim Kopf nach hinten neigen oder bei Harnentleerung auf.
- Sanguinaria – die Kopfschmerzen beginnen rechtsseitig in Schulter oder Nacken und strahlen in Stirn und Auge aus. Die Kopfschmerzen sind tagsüber und bessern sich durch Schlaf. Auch Erbrechen, Aufstoßen oder Windabgang erleichtern. Der Schmerz ist pochend oder brennend. Das Gesicht kann gerötet sein und die Kopfschlagadern können pulsieren. Verdauungsstörungen mit Brennen im Magen oder saurem Magen können dazu kommen.
Weitere in Frage kommende Mittel sind Agaricus, Acidum carbolicum, Cedron, Chelidonium, Iris versicolor, Lycopodium, Natrium muriaticum, Prunus spinosa und Ranunculus bulbosus
Die wichtigsten Mittel für linkseitigen Kopfschmerz in der Homöopathie
- Spigelia – die Schmerzen sitzen in der linken Stirnseite, über dem linken Auge oder direkt im linken Auge. Es handelt sich um stechende, neuralgische, heftige Schmerzen, die morgens schlimmer sind. Rauch und Erschütterungen werden nicht ertragen. Wärme oder ein heißes Bad bessern. Herzklopfen kann auftreten. Der Kopfschmerz kann in Verbindung mit Herzbeschwerden auftreten.
- Bryonia – die Schmerzen beginnen über dem linken Auge, ziehen zum Hinterkopf um sich dann über den ganzen Kopf auszubreiten. Manchmal zieht der Schmerz bis zu den Schultern und in den Rücken. Die geringste Bewegung oder Anstrengung verschlechtert. Bei Verstopfung verschlechtert sich der Schmerz ebenso. Eine Erleichterung tritt durch Druck und Liegen auf der schmerzhaften Seite auf. Kühle Luft und kalte Anwendungen bessern.