Streitgespräche lösen und wieder harmonische Gespräche führen können. Der Weg aus der Kommunikationsfalle mittels Ich-Botschaften und Metaebenen.
Grund für ein Streitgespräch in einer Beziehung sind oftmals Kommunikationsstörungen. Sie zerren an den Nerven und machen eine harmonische Beziehung zum Minenfeld. Kommunikationsstörungen können fremd- aber auch selbstbestimmt sein. Desinteresse an den Problemen des Partners, Angst und Schweigen, Widersprüche und mangelnde Eindeutigkeit sind einige offensichtlichere Punkte.
Ein weiteres Problem wird in mit dem Synonym Double-Bind-Kommunikation überschrieben. Damit ist gemeint, dass zwei Botschaften gleichzeitig kommuniziert werden, diese sich aber widersprechen bzw. ausschließen. Ein Mensch drückt sich auf verschiedenen Eben aus. So gibt es die Ebene der allgemeinen Sprache, der Mimik, Gestik, Betonung. Es reicht schon, wenn Gesprochenes und Mimik nicht überein stimmen. Schon weiß der Gegenüber nicht mehr auf was er sich beziehen soll.
Regeln für ein Streitgespräch aufstellen
Wenn im ersten Moment gar nichts mehr funktioniert und Partner sich nur noch anschreien, sollte man sich auf grundlegende Kommunikationsregeln besinnen. Diese erlernt man schon von Kindesbeinen an, werden aber gerne vergessen. Hier sind sie noch einmal kurz und knapp zusammen gefasst:
- In der Ich-Form reden!
- Es redet immer nur einer!
- Nicht verallgemeinern!
- Die Aussagen des Gegenüber nicht interpretieren.
- Persönliche Eindrücke von Fakten klar abgrenzen.
- Motivationen und Hintergründe klar erkenntlich machen.
- Eigene Ziele klar machen und dabei authentisch bleiben.
Ich-Botschaften statt Du-Botschaften
Eine nächste Fingerübung für Paare ist die Form der Ich-Botschaft. Oftmals benutzt man Du-Botschaften, die dem Gegenüber eher eine Herabwürdigung und Ablehnung signalisieren. Sie rufen Groll und Widerstand hervor, bringen das Gespräch objektiv gesehen nicht voran. Der Streit eskaliert. „Du hast…“ „Ich rate dir…“ „Mach doch mal das und das“
Ich-Botschaften können helfen nicht belehrend zu wirken, sondern ein wahres Interesse an einer Lösung zu zeigen. Sie helfen offen, ehrlich und direkt zu kommunizieren, ohne dabei jemanden zu verletzen. Eine gute Ich-Botschaft ist wie ein Tatsachenbericht, lässt aber zu, emotional auf den Partner zu wirken.
Der wichtigste Punkt ist der Aufbau der Ich-Botschaft:
„Ich bin…(Gefühl)…wenn du…(Auslöser)…weil…(Auswertung)…und ich möchte…(Erwartung/Wunsch). Diese klare Reihenfolge bietet einen guten Einstieg. Sie ist klar nach zu vollziehen und gibt dem Partner eine gute Grundlage darauf in gleicher Weise zu reagieren.
Eigene Kommunikation verstehen – Die Metakommunikation
Wenn sich das Paar nun etwas besser versteht, Konfliktsituationen entschärft sind und beide bereit sind in Zukunft anders miteinander um zu gehen, ist nun die Zeit gekommen einen Schritt weiter zu gehen. Wolfgang Metzger spricht hier von Kommunikation über Kommunikation. Probleme werden nicht verdrängt oder verschwiegen, sondern aktiv bearbeitet und zum Abschluss gebracht.
Mittels der Metakommunikation begeben sich die Partner gemeinsam auf einen höheren Punkt. Bildlich gesprochen auf einen Hügel, um Abstand zu gestressten Situation zu erhalten. Hier können sie nun mit gewisser Distanz über die Art ihrer Kommunikation reden.Hier einige hilfreiche Fragestellungen:
- Wie reden wir miteinander?
- Was beschäftigt mich?
- Was fühle ich und was fühlt der Andere?
- Was führt immer wieder zum Streit?
- Gibt es Reizwörter?
- Welche Erwartungen existieren und kann man diese erfüllen?
- Welche Bemerkungen oder nonverbale Reaktionen steigern das Agressionspotetial?
- Wie können wir das beheben?
- Welchen Beitrag muss jeder leisten?
In der Nachbearbeitung betrachtet man nun Ergebnisse, Ziele, Veränderungswünsche. Dann müssen natürlich auch Taten folgen. Mit einem offenen Blick und Motivation Probleme zu lösen anstatt sie als Anlass zu nehmen sich abzureagieren, steht einem harmonischerem Umgang miteinander nichts mehr im Weg.