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Kobolde (Leprechauns), die bekanntesten Fabelwesen von Irland

Die Leprechauns, die Kobolde Irlands, stammen aus der gälischen Mythologie. Sie sollen ständig zu Streichen aufgelegt und Hüter eines Goldschatzes sein.

Kein anderes Land der Welt wird so mit seiner Sagenwelt in Verbindung gebracht, wie Irland. Wer die Sehenswürdigkeiten von Irland besucht, kommt um den Kontakt mit den als Leprechauns bezeichneten Kobolden nicht herum. In jedem Souvenirladen gibt es etliche Andenken mit dem Konterfei der kleinen lustigen Gesellen und so sind sie im Laufe der Jahre neben der Harfe und dem grünen Kleeblatt zu einer Art Markenzeichen Irlands geworden.

Wie werden die Kobolde von Irland, die Leprechauns, beschrieben?

Viele Legenden ranken sich um die Gestalt und das Wesen der Leprechauns. Manche davon sind uralt und stammen noch aus der jahrhundertealten keltisch-gälischen Zeit. Die Gestalt der irischen Kobolde wird als sehr klein beschrieben, etwa um die 60 Zentimeter. Ihren Namen bekamen sie aus der gälischen Abwandlung für „kleine Körper“. Sie werden auch einfach als „das kleine Volk“ (little people) bezeichnet.

Es handelt sich immer um ältere männliche Fabelwesen, mit gedrungenen Körpern, roten Haaren, roten Bärten, spitzen Ohren und meist grüner oder brauner Kleidung. Auf dem Kopf tragen sie einen Filzhut mit breitem Rand. Traditionell gehen die Leprechauns dem Schuhmacher-Handwerk nach und werden daher auch mit einer Lederschürze abgebildet. Gesehen werden Leprechauns nur selten, da sie sich, wie die Fabelwesen der Feen, unsichtbar machen können. Und da sie sehr alt werden, wahrscheinlich mehrere hundert Jahre, hat Zeit für sie keine große Bedeutung.

Charakter der Kobolde und ihre Beziehung zu den Menschen

Neben ihrem Gewerbe beschäftigen sich die irischen Kobolde gerne mit Musik und Tanz. Sie sind ausgesprochen neugierig, gleichzeitig aber sehr scheu. Immer sind sie zu Schabernack aufgelegt, meinen es dabei aber nie böse. Nur wenn ein Mensch sie verärgert, zeigen sie auch ihre negative Seite und machen ihm das Leben schwer.

Die Kobolde leben eigentlich in einer anderen Welt als die Menschen: Der irischen Anderswelt oder Nebenwelt. Über Tore oder Spalten können sie in die hiesige Welt wechseln und leben dann gerne in der Nähe der Menschen oder sogar in ihren Häusern. Da die Leprechauns diese Orte beschützen, gelten sie als gute Hausgeister.

Angeblich bewachen Leprechauns einen Goldtopf am Ende eines Regenbogens. Woher dieses Gold stammt, ist nicht ganz klar. Es könnte gefundener oder eigener Reichtum durch ihr Handwerk sein. Wenn es einem Menschen gelingt, einen Leprechaun zu fangen, soll er ihn zwingen können, den Ort des versteckten Goldes zu verraten. Allerdings muss der Kobold gut festgehalten werden, da er sich sonst in Luft auflöst.

Die Leprechauns von Irland in der filmischen Darstellung

Mit dem Film „Das Geheimnis der verwunschenen Höhle“ (Originaltitel: „Darby O’Gill and the Little People“) aus dem Jahre 1959 gelang es Produzent Walt Disney, das kleine Volk der Leprechauns weltweit bekannt zu machen. Hier ging es zwar nicht um Gold, sondern um die Erfüllung dreier Wünsche, dennoch wird der Charakter der irischen Kobolde deutlich gemacht.

Ein neuerer, wunderschöner Fantasyfilm, in dem die irischen Kobolde eine tragende Rolle spielen, gelang 1999 mit „Kampf der Kobolde – Die Legende einer verbotenen Liebe“ (Originaltitel: „The Legend of the Leprechauns“). Das Aussehen und die Mentalität der Leprechauns entsprechen fast perfekt den Erzählungen der irischen Mythologie. Für die Geschichte des Films kommen jedoch ganze Kobold-Familien und nicht nur ältere Männer zum Einsatz. Auch eine echte Goldgrube gibt es, allerdings in einer ungewöhnlichen Form.