Heilkräuter der Mönche: Mit dem richtigen Tee fasten und heilen
Die Klosterheilkunde arbeitet zumeist genauso wie die Phytotherapie mit Kräutern. Welche Tees, Mischungen und Rezepte empfehlen die Mönche in der Fastenzeit?
Die Klosterheilkunde empfiehlt beim Fasten die Verwendung von Morgentees, die das Hungergefühl dämpfen, bevor das Trinken von Wasser anschließend die Darmtätigkeit anzuregen beginnt. Weitere Teemischungen sollen vor allem den Körper bei seiner Stoffwechselumstellung und Entlastungsleistung, der Schwerstarbeit für die Leber unterstützen.
Gegen den Hunger
Hungerstillend zeigt sich ein Hagebuttentee, der zudem mit Eibischblättern, Rosmarin, Rosenblättern und Apfelstückchen angereichert worden ist. Schlüsselblumenblüten mit Melisse, Johanniskraut und zerkleinerter Ingwerwurzel dämpfen genauso das Hungergefühl und auch Ringelblumentee mit Malve und Zitronenschalen oder Pfefferminztee, der durch Rosmarin und Anisfrüchte ergänzt worden ist, vermittelt die Wahrnehmung einer Sättigung.
Entgiftende Kräuter
Als klassische Tees zur Fastenzeit gelten Rosenblätter mit Schachtelhalmkraut, Erdrauch und Brombeerblättern, erneut angereichert mit kleinen Stücken von Apfel. Löwenzahnkraut mit Stiefmütterchen, Ringelblumenblüten und Zitronenschale oder ein Fencheltee, dem man Löwenzahnkraut mit -wurzel, Melissenblätter und Johanniskraut beimengt, unterstützen das Fasten ebenso wie auch Brennesseltee mit Thymian, Pfefferminze und gegebenenfalls einer Messerspitze Zimt.
Gegen Blähungen
Um Blähungen entgegenzuwirken eignen sich Kräutermischungen aus Erdrauch, Fenchel, Spitzwegerich, Süßholzwurzel und Apfelstückchen, Koriander mit Fenchel, Zitronenschale, Erdbeerblättern und Baldrianwurzel oder Kamillentee, der eine geschmackliche Entfaltung durch das Hinzufügen von Minze, Angelikawurzel, Anisfrüchten und Kümmel erfährt. Fenchel und Kardamom sind hier grundsätzlich das Mittel der Wahl.
Schlaffördernder Fastentee
Zugunsten des Schlafes beim Fasten sind nach klösterlichen Erkenntnissen Baldrianwurzel mit Melisse, Hopfenzapfen, Lavendel und Hagebuttenschalen zu empfehlen, wobei zu bedenken ist, dass Baldrianwurzel als hitzelabil gilt und es sich daher empfiehlt, die Wirkstoffe kalt auszuziehen, für eine Tasse zwei Teelöffel über zwölf Stunden in kaltem Wasser zu belassen, abzuseihen und erst dann zu erwärmen und mit den übrigen Kräutern zu ergänzen.
Entwässernd
Zur Durchspülung empfiehlt die Klosterheilkunde entsprechend der Phytotherapie Schachtelhalmkraut und Birkenblätter im Wechsel, wovon ersteres dank seiner Kieselsäure auch das entlastete Bindegewebe noch zusätzlich zu unterstützen vermag und ebenfalls als Kaltmazerat vorbereitet werden sollte.
Verzicht als Gewinn für Seele und Körper
Obschon das Fasten seinem tiefsten Ursprung nach eher einen geistig-seelischen, denn einen körperlichen Hintergrund hat, bietet es neben den Möglichkeiten der Grundregulation des Organismus auch die der Heilung zahlreicher Beschwerden.
Beschwerden ganzheitlicher Art: Fasten ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Besinnung und inneren Einkehr. Wer regelmäßig fastet, weiß um das belebende, zuweilen gar euphorisierende Gefühl, welches sich einstellt, wenn man den Körper entlastet und zur Ruhe hat kommen lassen, einer Reinigung unterzieht. Fasten befreit sodann auch die Seele von mancherlei Ballast und verschafft auch dadurch ein neues Körperbewusstsein, die Linderung vieler Gebrechen und vielleicht sogar einiger Pfunde.