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Klatsch und Tratsch als Beziehungskiller : Wie Gefühle direkt im Keim erstickt werden können?

Auch wenn von beiden Seiten mehr als Sympathie besteht, kann sich Klatsch und Tratsch von Außenstehenden oft als Hemmschuh für eine Beziehung erweisen.

Probleme können sich häufig ergeben, wenn sich eine Beziehung zwischen zwei Menschen beispielsweise am Arbeitsplatz oder auch in einer anderen Gruppe wie etwa einem Verein anbahnt. Oft werden besondere zwischenmenschliche Beziehungen von eigentlich unbeteiligten Dritten durch den Kakao gezogen oder durch unqualifizierte Einmischungen direkt vereitelt.

Klatsch und Tratsch als Beziehungskiller

Gerade in Büros sind Klatsch und Tratsch besonders häufig verbreitet. Gerne werden Sachen in an sich harmlose Situationen hinein interpretiert, beispielsweise wenn sich eine Kollegin mehrfach länger als fünf Minuten mit einem Kollegen in dessen Büro unterhält – selbst wenn es sich dabei um normale dienstliche Angelegenheiten handelt oder die beiden sich einfach nur gut verstehen, ohne dass dabei tiefere Gefühle im Spiel sind.

Selbst, wenn zwischen zwei Menschen stärkere Gefühle bestehen, die über ein kollegiales Maß an Sympathie hinaus gehen, können gerade mehr oder weniger spitze Bemerkungen von Kollegen/Kolleginnen eventuelle zarte Bande direkt zunichte machen. Hierfür gibt es mehrere Gründe.

Gründe, wieso Klatsch und Tratsch einer Beziehung im Wege stehen können

  • durch etwaige Äußerungen und Bemerkungen von Kollegen oder ständiges Beobachten entsteht Unsicherheit auf beiden Seiten. Hinzu kommt, dass sich einer der Partner unter Umständen fragen könnte, ob es der Andere tatsächlich ernst meint oder ob er mit einer vermeintlichen Anmache lediglich zur Belustigung und zu einem spannenderen Büroalltag beitragen möchte
  • ständige Einmischungen von außen in Form von Bemerkungen, Anspielungen, vielsagendem Grinsen und Ähnliches sorgen ebenfalls für Unsicherheit im Hinblick auf die eigenen Gefühle oder auch auf die Gefühle des Anderen.
  • situationsinadäquate Analysen von Blicken oder Gesten zwischen den zwei beteiligten Personen. Aus jeder Mücke wird sozusagen ein Elefant gemacht.
  • auch Gerüchte, die sich wie ein Lauffeuer per Flurfunk verbreiten, können Vertrauen und Nähe zwischen zwei Menschen zerstören. Dem Flurfunk wird häufig mehr Glauben geschenkt als offiziellen Stellungnahmen von Geschäftsleitung, Vorstand und vergleichbaren Institutionen.

Wie begegnet man dem Klatsch und Tratsch am besten?

Wichtig ist in jedem Fall Gelassenheit, denn es bringt nichts, zu jedem Gerücht eine Gegendarstellung zu bringen und womöglich noch in die Rechtfertigungsschiene zu verfallen. Selbst, wenn eine der beteiligten Personen erklärt, dass eine von außen aufgebauschte Situation eigentlich ganz harmlos war, wird dies meist ohnehin nicht ernst genommen, sondern stattdessen dahingehend umgedeutet, dass die Situation tatsächlich nicht harmlos war, denn sonst würde eine der beteiligten Personen gar nicht erst anfangen, alles erklären zu wollen. In diesen Fällen gilt der Song-Titel der Ärzte: „Lass se reden und lächele einfach mit.“

Wenn tatsächlich stärkere Gefühle zwischen zwei Personen im Spiel sind, sollten diese nach Möglichkeit nach Feierabend oder außerhalb des Vereins bzw. einer anderen Gruppe ausgelebt werden, um irgendwelchen Gerüchten vorzubeugen. Liebe ist Privatsache und sollte es in jedem Fall auch bleiben.

Da es Menschen gibt, die ihren eigenen scheinbar sehr öden Alltag durch Gerüchte und Sensationslust aufzupeppen versuchen, lassen sich Gerüchte, Klatsch und Tratsch nie ganz vermeiden. Wichtig ist jedoch, solchen Personen so wenig Munition wie möglich zu bieten. Deshalb sollten Liebeserklärungen, Zärtlichkeiten und Ähnliches auf die Zeit außerhalb des Vereins bzw. nach Feierabend verlegt werden (vgl. oben).

Ganz wichtig ist, über die eigenen Gefühle nur mit Personen zu sprechen, denen man tatsächlich vertrauen kann; also Freunde oder Kollegen/Vereinsmitglieder, zu denen man ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Gerade wenn sich eine der beteiligten Personen stets in der Nähe der bereits als Tratschtanten verschrienen Vereinsmitglieder/Kollegen aufhält, kann leicht der Eindruck entstehen, dass der Andere keine echten Gefühle hegt, sondern lediglich durch vorgetäuschte Gefühle zur allgemeinen Belustigung und zum Lächerlich machen beitragen möchte.