Neben iBooks von Apple gibt es für das iPad noch weitere Apps zum Lesen von E-Books: Kindle bietet zum Beispiel den Zugang zum Amazon E-Bookstore. Leser, die Kindle für das iPad nutzen, haben Zugriff auf das fast zehnmal so große E-Book-Angebot von Amazon. Außerdem stellt die App mehr Funktionen zur Verfügung, die beim Apple-Shop iBooks noch nicht zu haben sind. Das Amazon die elektronischen Bücher nicht im offenen ePub-, dem Standard E-Book-Format anbietet, zählt sicher zu den Nachteilen dieses Bookstores.
Kindle installieren und Bücher kaufen
Über die Kindle-Installation braucht man nichts zu sagen. Man sucht die kostenlose App im App Store und klickt auf „Installieren“. Natürlich verfügt Kindle nicht über einen im iPad integrierten Buchladen. Wer ein E-Book erwerben will, muss zunächst den Browser starten und auf der Amazon-Webseite den Kindle-Buchladen aufsuchen. Nach dem Start der App tippt man auf „Shop in Kindle Store“ und wird gleich mit dem Kindle-Buchladen verbunden. Bei iBooks kann man schnell zwischen Store und Reader umschalten, das geht bei Kindle naturgemäß nicht. Amazon bietet zurzeit nur englischsprachige E-Books an, wobei zum Teil deutliche Preisnachlässe gegenüber den Print-Versionen vorhanden sind. Bestellt werden kann im Moment nur über die amerikanische Kindle-Seite. Ein erworbenes E-Book wird per WLAN direkt auf das iPad übertragen. Erst 2011 wird Amazon mit einem deutschsprachigen E-Book-Programm an den Start gehen.
Wegen der fehlenden ePub-Unterstützung ist es mit Kindle nur möglich, E-Books im eigenen Format zu lesen. Zur Entlastung muss allerdings gesagt werden, dass man im Kindle-Buchladen eine riesige Anzahl freier oder Public Domain-Bücher herunterladen kann. Eine Funktion „Ausleihen“, mit der Bücher in einen bestimmten Zeitraum gelesen werden können, ist bei Kindle erst für 2011 vorgesehen. Ein Amazon-Account erlaubt es, bis zu sechs Geräte anzugeben, auf denen die Bücher gespeichert und gelesen werden können. Man kann also ein Buch gleichzeitig auf dem PC oder Mac, dem iPhone, iPod touch oder iPad lesen, sofern auf diesen Geräten die Kindle-Software läuft.
E-Book auf dem iPad lesen
Wer mit Kindle ein Buch auf dem iPad liest, hat mit den gleichen Nachteilen zu kämpfen, wie auf anderen Lesegeräten. Scheint die Sonne, wird es schwierig, noch etwas zu erkennen. Wer möchte, kann auf weiße Schrift mit schwarzen Hintergrund umschalten, was von einigen Benutzern als recht angenehm empfunden wird. Nach einiger Zeit liegt das iPad mit seinen etwa 700 Gramm doch recht schwer in der Hand. Leider fehlt die Animation zum Umblättern der Seiten. Dafür kann man Lesezeichen einfügen, hat die Wahl zwischen vielen Schriftarten und Größen. Die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung lässt sich nach eigenem Geschmack regulieren. Die Statuszeile mit der Anzeige der WLAN-Signalstärke und Batterie-Lebensdauer lässt sich per Fingertipp verbergen und erhöht sicher die Lesefreude.
Dafür hat iBooks ein paar Tricks, bei denen Kindle nicht mithalten kann, wie zum Beispiel die Farbdarstellung, was besonders in Lern- und Kinderbüchern ein großer Vorteil ist. Kindle für das iPad bietet eine Reihe von Vorteilen (Hintergrund, Statuszeile etc.), die bei iBooks (noch) nicht vorhanden sind. Was aber besonders für die App spricht, ist die große Auswahl im Amazon-Buchladen, der 2011 durch die deutschen E-Book-Titel sicher noch interessanter wird.
Das Internet ist auch ein Buchladen, der Tag und Nacht geöffnet hat. Sicher interessiert es Sie als Besitzer eines E-Book-Readers, wie Sie sich dort mit neuem Lesestoff versorgen können.