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Kinderbücher – So lesen Kinder gerne!

Im Zeitalter von Computer und Playstation haben viele Kinder den Zauber eines Buchs vergessen. Doch den Wert eines Kinderbuches kann kein anderes Medium ersetzen.

Der Gedanke an Kinderbücher ruft bei jedem von uns ganz unterschiedliche Erinnerungen hervor. Je nach Alter tauchten wir ein in die Welt der Knickerbockerbande oder der liebenswerten Internatszwillinge Hanni und Nanni; viele waren in der Villa Kunterbunt bei Pippi Langstrumpf zu Gast. Auch Bücher wie Lederstrumpf, Huckleberry Finn oder die berühmten Karl May Western haben Generation in ihren Bann gezogen. Gedanken an unser Lieblingsbuch rufen in uns vielfältige Gedanken, Gefühle und Erlebnisse hervor.

Wann kommen Kinder das erste Mal mit Kinderbüchern in Berührung?

Bilderbücher sind in der Regel das erste Medium, mit dem Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in Berührung kommen. In der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahres eröffnet sich Kindern in der Regel die neue Möglichkeit, sich mit der Welt und sich selbst über Bilder und über vorgelesene Texte aus Kinderbüchern auseinander zu setzen. Eltern, Großeltern und Paten sollten nun regelmäßig Zeit fürs gemeinsame „Lesen“ reservieren.

Wie kann ich mein Kind animieren zu lesen, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen oder Computer zu spielen?

Wichtig ist, dass Kinder lernen, Freude am Lesen zu haben. Kein anderes Medium lässt der eigenen Fantasie so viel Freiraum. Ein Buch bietet dem jungen Leser außerdem die Möglichkeit, sein eigenes Tempo zu bestimmen – im Unterschied zu Film und Fernsehen. Eltern sollten sich auch bewusst sein, dass Kinder Erwachsene imitieren und vom Modell lernen. Viele Erwachsene sind ihren Kindern beim Thema Lesen allerdings oft keine besonders guten Vorbilder. Doch gerade die ganz Kleinen brauchen anfangs Hilfe beim Verstehen der Geschichten. Um das Interesse des Kindes zu wecken, müssen Eltern sich Zeit nehmen, um Bücher gemeinsam anzuschauen, Figuren und Szenen zu erklären und durch Interesse und Fragen die Neugier ihres Schützlings herauszufordern. Sehen Kinder später, dass Mama oder Papa ihre Nase oft in Bücher stecken, werden sie ihnen meist auch bereitwillig nacheifern.

Was versteht man unter therapeutischen Kinderbüchern?

Für spezielle Phasen im Leben eines Kindes oder für besondere Situationen und Probleme haben sich sogenannte therapeutische Kinderbücher als hilfreich erwiesen. Sie können sich auf ein bestimmtes Thema oder eine Situation wie etwa einen Krankenhausbesuch oder den Tod einer nahe stehenden Person beziehen. Andere enthalten Geschichten im Umgang mit Aggression, sexuellem Missbrauch oder Außenseiterproblematik. Für Eltern können solche Bücher ebenfalls unterstützend sein, da sie oft die Basis für Gespräche mit ihren Kindern bilden (z. B. Aufklärungsbücher).

Wird beim Lesen die Fantasie des Kindes angeregt?

Manche Eltern befürchten, dass ausgeprägte Fantasie ein Hindernis für die Bewältigung schulischer Anforderungen sein könne. Das Gegenteil ist der Fall. Gerade im Umgang mit schwierigen Lernstoffen ist kreatives Denken gefragt, sind ungewöhnliche Lösungswege zu gehen.

Wie finde ich das passende Buch für mein Kind?

Vier Fragen, die sich Eltern bei der Lektüreauswahl für ihr Kind stellen sollten:

 Berücksichtigt der Inhalt des Buches die Interessen meines Kindes? Man braucht sich nicht wundern, wenn ein Pferdebuch bei einem Fußball-begeisterten Buben achtlos in der Ecke des Kinderzimmers verkümmert.

– Ist der Inhalt des Buches für diese Altersstufe fassbar? Auf fast allen Kinderbüchern ist eine Angabe über das Alter der Zielgruppe sichtbar angegeben.

– Sind der Umfang und die Sprache des Buches der kindlichen Konzentrazionsfähigkeit angemessen?Es macht wenig Sinn, einem siebenjährigen Mädchen ein Buch der Altersgruppe ab 12 zu schenken, nur weil der Einband sehr ansprechend ist oder sie sich für das Thema interessiert.

– Laden die Bilder zum Betrachten ein? Gerade bei Bilderbüchern ist es wichtig, dass die Bilder farbenfroh und mit interessanten Details versehen sind.