Symptome erkennen und durch eine Impfung vorbeugen. Keuchhusten ist eine hochansteckende Infektionskrankheit der Atemwege. Nach einer Ansteckung ist ein über Wochen andauernder, hartnäckiger Husten die Folge.
Früher häufig als Kinderkrankheit verstanden, betrifft Keuchhusten längst nicht mehr nur die Kleinsten: immer mehr Jugendliche und Erwachsene erkranken daran. Zwar sind die meisten schulpflichtigen Kinder inzwischen geimpft, aber wer im Laufe der Jahre die nötige Auffrischung vergisst, ist nicht mehr gegen die Krankheit geschützt.
Keuchhusten wird wie eine Erkältung durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Ursache ist das Bakterium Bordetella pertussis. Es vermehrt sich auf den Schleimhäuten der Atemwege und setzt ein spezifisches Gift frei: das Pertussis-Toxin. Das Gift löst die Symptome aus, zerstört die Schleimhäute und schwächt die Abwehrkräfte.
Symptome für Keuchhusten
Nach einer Ansteckung dauert es etwa eine bis zwei Wochen, bis sich die ersten Symptome zeigen. Auf ihrer Grundlage lässt sich der Verlauf der Krankheit in drei verschiedene Phasen einteilen:
1) Erkältungsartiges Stadium (Stadium catarrhale)
Das Stadium catarrhale dauert durchschnittlich ein bis zwei Wochen. Der Erkrankte zeigt in dieser Zeit Beschwerden, die auf eine Erkältung hinweisen:
- Niesen
- Schnupfen
- Leichtes Fieber
- Leichter Husten
Wird die Krankheit bereits in diesem frühen Stadium erkannt, kann sie noch gut mit Antibiotika behandelt werden. Das ist in späteren Stadien nicht mehr möglich. Da die Symptome aber sehr unspezifisch sind, wird Keuchhusten oft erst im zweiten Stadium als solcher erkannt.
2) Anfallsstadium (Stadium convulsivum)
Das zweite Stadium kann drei bis sechs Wochen andauern. Die typischen Beschwerden dieser Zeit sind:
- Anfallartiger Husten
- Zäher Auswurf
- Erbrechen des Auswurfs
- Nächtliche Verschlimmerung der Symptome
- Selten Fieber
Etwa die Hälfte aller erkrankten Kinder beginnt am Ende eines Hustenanfalls zu keuchen. Daher hat die Krankheit auch ihren Namen. Jugendliche und Erwachsene dagegen haben oft weniger stark ausgeprägte Beschwerden. Bei ihnen fehlen die typischen Krankheitsmerkmale häufig und die Krankheit äußert sich ausschließlich in einem lange andauernden trockenen Husten.
3) Erholungsstadium (Stadium decrementi)
Die letzte Phase der Krankheit, das Stadium decrementi, dauert ca. sechs bis zehn Wochen. In dieser Zeit klingen die Symptome langsam ab und verschwinden schließlich.
Verlauf bei Säuglingen und Kleinkindern
Gerade bei Säuglingen verläuft Keuchhusten oft besonders schwer. Zwar sind die Hustenanfälle bei ihnen weniger stark ausgeprägt, es kommt jedoch häufiger zu einem Atemstillstand, der tödliche Folgen haben kann. Aus diesem Grund sollten Eltern immer einen Kinderarzt hinzuziehen, wenn ihr Kind über längere Zeit hustet oder Symptome einer Erkältung aufweist.
Vorbeugen durch Schutzimpfung
Der wirksamste Schutz gegen Keuchhusten besteht in einer Schutzimpfung. Ein vollständiger Schutz gegen die Krankheit setzt eine so genannt Grundimmunisierung voraus. Diese ist nach vier Impfdurchgängen erreicht, die bereits in frühster Kindheit stattfinden sollten.
In der Regel kombiniert der Arzt die Impfung gegen Keuchhusten mit der gegen Tetanus und Diphtherie. Die ersten drei Impfsitzungen sollten im Alter von 2, 3 und 4 Monaten stattfinden. Im Alter von 11 bis 14 Monaten ist eine weitere Impfung notwendig. Danach ist die Grundimmunisierung erreicht.
Der Impfschutz hält jedoch nur einige Jahre lang an. Gerade im Kindesalter sind aus diesem Grund Auffrischungen nötig, um die Immunisierung zu garantieren. Die erste Auffrischung sollte im Alter von 5 bis 6 Jahren stattfinden, die zweite im Alter von 9 bis 17 Jahren.
Nicht nur für Kinder kann eine Auffrischung der Impfung gegen Keuchhusten sinnvoll sein. Da der Impfschutz nur bis zu 12 Jahren anhält, empfiehlt das Robert Koch-Institut auch Personen über 18 Jahren eine Auffrischung. Obwohl Keuchhusten bei Erwachsenen zumeist einen vergleichsweise milden Verlauf nimmt, können sie als Überträger gefährlich werden. Aus diesem Grund sollten gerade Erwachsene, die längeren Kontakt zu Kindern haben, an die Impfung denken. Dies gilt für werdende Eltern ebenso wie für Erzieher, Kindergartenpersonal und Lehrer.