Das Leben als Senior kann toll sein. Die Kinder sind erwachsen, das Haus ist abbezahlt und endlich haben wir Zeit. Kleine Zipperlein sind jedoch lästig.
Mit geschickten Tricks die körperlichen Einschränkungen überlisten
Es ist schon ein Kreuz. Endlich haben wir mehr Zeit für uns und da macht uns Mutter Natur einen Streich durch die Rechnung. Altersbedingte körperliche Leiden zeigen sich und schränken die Beweglichkeit ein. Flotte Sprints zum Bäcker am Sonntagmorgen, das Einsteigen in den Wagen und der Griff zum hohen Regal im Supermarkt fallen nicht mehr so leicht. Eine regelmäßige Gymnastik kann natürlich diesen Entwicklungsprozess herauszögern, doch irgendwann ist es für uns alle so weit: Wir können nicht mehr so, wie wir wollen. Jetzt sind kleine Tricks gefragt, mit denen wir im Alltag trotzdem alles erreichen. Sicherlich sehen wir auch mit 75 Jahren noch in einem Sportwagen fantastisch aus, doch die Sitze in diesem sind sehr tief. Damit das Einsteigen kein Problem darstellt, kann der alte Pkw durch einen kleinen Jeep ausgetauscht werden. Dieser ist nicht weniger schick und besitzt eine angenehme Höhe. Auf das alte Bett kann eine weitere Matratze gelegt werden oder es wird ein sehr bequemes Boxspringbett erworben. Damit gehen wir nicht nur mit dem aktuellen Bettentrend mit, sondern tun unserem Rücken zudem etwas Gutes. Sind manche Arbeiten zu schwer für uns, fragen wir einfach um Hilfe. Dies entlastet und verschafft gelegentlich interessante Sozialkontakte.
Den Alltag mit Stil meistern
Wir wissen eines schon längst und sollten dies auch unseren Mitmenschen zeigen: Als Senior gehören wir noch lange nicht zum alten Eisen und müssen uns nicht verstecken. Farbe zeigt, was in uns steckt und knackige Schnitte unterstreichen, dass wir nicht rosten. Gut, ein wenig vielleicht, aber das macht uns ja erst interessant. Definitiv wollen wir keine beigefarbene Allerweltskleidung tragen. Von vernünftigen alltagstauglichen Hosen, bis extravaganten Outfits die unsere Patina unterstreichen, soll alles dabei sein. Zugegeben, viele Modeketten müssen da noch nacharbeiten, die denken immer noch, dass wir uns mit Jogginghosen und unförmigen T-Shirts bis an unser Lebensende in irgendwelchen dunklen Zimmern vergraben.
Das Internet bietet da zumindest vielversprechende Ansätze. Jawohl, wir können, wollen und brauchen Internet – trendige Mode lässt sich über das World Wide Web recht unkompliziert finden. Spaß macht übrigens auch, mit einer ganzen Horde von Freunden in einem Outlet einzufallen. Besondere Freude bereiten die etwas irritierten Gesichter der Angestellten, wenn quirlige Junggebliebene den Laden rocken und mehr Esprit verteilen, wie so mancher junge Hüpfer.
Wände lieben übrigens auch Farbe und niemand soll behaupten, dass ältere Semester in dunklen Behausungen hocken und den ganzen lieben langen Tag nur Fernsehen gucken und Zeitung lesen. Natürlich gucken wir! Und lesen! In der Zeit, wo wir nichts anderes zu tun brauchen.
Bunte Blumen in extravaganten Vasen (die nicht teuer eingekauft, sondern beim Trödel mit Charme erworben werden) vermitteln Stil, dezente Farbakzente an der Wand Humor und wohlplatzierte, nicht alltägliche Accessoires künstlerisches Geschick.
Wenn die Vergesslichkeit zunimmt
Viele Senioren werden mit der Zeit immer vergesslicher. An Kleinigkeiten kann sich im Alltag nicht mehr erinnert werden und neue Informationen werden nicht lange behalten. Über dieses altersbedingte Symptom sollten wir uns nicht ärgern. Stattdessen sollten wir es mit Toleranz hinnehmen und für unsere Zwecke nutzen. Wichtige Informationen werden zur Gedächtnisstütze aufgeschrieben, weshalb ein kleines Notizbuch stets mitgeführt werden sollte. Ein gezieltes Gedächtnistraining hilft vor dem schnellen Verfall der kognitiven Leistung. Auch im Haus gibt es kleine Helfer, angefangen von großen Telefontasten, bis hin zur intelligenten Wandverkleidung, die sogar meldet, wenn der Haustürschlüssel noch im Kasten steckt.
Tja und manchmal kann Vergesslichkeit ja auch ein Segen sein; wer hat sich nicht schon mal über einen unliebsamen Termin gefreut, der doch glatt in den unendlichen Weiten der Gehirnwindungen vergessen wurde. Anders ist es, wenn wir neue, sympathische Personen -beispielsweise beim Tanz – kennen lernen, hier sollten wir uns die Namen notieren. Um niemanden unnötig zu verletzen, kann auch auf die eigene Schwäche direkt hingewiesen werden; am besten mit Humor, das lockert die Stimmung. Ferner scheint es nach aktuellen Studien eine Korrelation zwischen dem altersbedingten Gedächtnisverlust und dem altersbedingten Hörverlust zu geben. Wir sollten uns daher nicht scheuen, frühzeitig zu Hörhilfen zu greifen. Zum Schlafen und wenn wir etwas nicht hören wollen, können wir sie einfach abschalten. Dies ist praktisch, nicht?
Keine Ebbe in der Kasse zu lassen
Die Altersarmut ist ein trauriges Thema, was leider immer mehr Senioren betrifft. Zum Glück gibt es gerade für uns die Möglichkeit, im Alltag viel Geld zu sparen. Restaurants, Fitnessstudios, Museen und der öffentliche Nahverkehr sind gute Beispiele für Einrichtungen, welche häufig Ermäßigungen für Senioren anbieten. Diese dürfen und sollen genutzt werden. Des Weiteren sollte grundsätzlich von risikoreichen Investitionen Abstand genommen werden.
Haben die Enkelkinder oder Kinder ausufernde Wünsche? Da heißt es Farbe bekennen und die Wahrheit über die finanzielle Situation erläutern. Hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen; liebevolle Kinder, die dankbar sind für die frühere jahrelange finanzielle Unterstützung der Eltern, haben Verständnis. Vielleicht überraschen sie sogar und beschenken nun ab und an ihre Eltern mit einer kleinen Finanzspritze. An sich selbst zu denken, gehört zum Leben auch dazu, schließlich haben wir kontinuierlich für unsere Rente gearbeitet. Dank der langen Lebenserfahrung weiß man zudem, welche Wünsche erfüllbar sind und welche kein verbessertes Wohlbefinden schenken.