Strategie für die Auswahl eines passenden Karriereberaters. Karriereberatung ist Vertrauenssache: Je näher sich die Welten von Berater und Klient sind, um so leichter die Verständigung. Kriterien für die Wahl des Karrierberaters.
Wer einen Karriereberater oder eine Karriereberaterin sucht, hat die Qual der Wahl: Die Zahl der Berater ist groß. Doch nicht jedes Etikett, das eine Karriereberatung verspricht, enthält zwangsläufig die Karriereberatung, die für einen Ratsuchenden nun genau die richtige und passende ist. Karriereberater sind genauso unterschiedlich wie die Frauen und Männer, die eine Beratung nutzen wollen. Doch besonders vielversprechend sind Karriereberatungen dann, wenn Berater und Klient gut zusammenpassen.
Mit Hausaufgaben in eigener Sache startet daher am besten das Suchprojekt „richtige Karriereberaterin oder richtiger Karriereberater“: Jeder findet den Berater, den er verdient, wenn er sich ganz strategisch auf die Suche macht.
Die eigenen Erwartungen formulieren
Die Such- und Finde-Strategie beginnt damit, sich mit den eigenen Erwartungen und mit der eigenen Leistungsbereitschaft für den Beruf intensiv und ehrlich auseinanderzusetzen. Stellen und beantworten Sie sich selbst Fragen wie: Welchen Stellenwert hat das Berufsleben? Welches Karriereziel wird angestrebt? Wie ausgeprägt ist die eigene Leistungsbereitschaft? Was kann von einem Karriereberater erwartet werden?
Frauen und Männer, die beruflich weiter kommen wollen, die Berufserfolg wünschen und als wesentlichen Bestandteil ihrer eigenen Lebensplanung verstehen, erweitern den eigenen Blickwinkel durch eine professionelle Karriereberatung. Wer unsicher ist, ob ein berufsorientierter Lebensweg zur eigenen Persönlichkeit und der eigenen Leistungsbereitschaft passt, kann durch die Beratung eines Career Consultant Antworten finden. Berufstätige, die in einem Beruf überwiegend das Mittel zum Zweck erkennen, um die eigene Existenz zu sichern, können dagegen auf die Investition in eine Karriereberatung verzichten.
Informationen und Adressen sammeln
Wer sich der Unterstützung eines Karriereberaters versichern will, sammelt im nächsten Schritt Adressen von möglichen Consultants. Dabei ist ein Blick auf die Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung genauso hilfreich wie das Durchsuchen der Gelben Seiten. Nicht zu vergessen ist eigene Netzwerk: Informieren Sie sich, welche Erfahrungen andere mit welchen Beraterinnen und Beratern gemacht haben.
Nach einer ersten Selektion werden drei bis maximal fünf Adressen von Karriereberatern übrig bleiben. Mit diesen potenziellen persönlichen Karriereberatern empfehlen sich gründliche Vorgespräche. Sinnvoll ist es, eine Liste zu erstellen, was in diesem Telefonat oder bei diesem ersten Kennenlernen alles in Erfahrung gebracht werden soll. Die Liste spiegelt im Idealfall die Erwartungen des Ratsuchenden an eine Karriereberatung und an eine Karriereplanung wider.
Das Vorgespräch
Bei der ersten Kontaktaufnahme sind die Fachkompetenz, das Know-how – auch die Branchenkenntnisse – abzuklären, aber genauso die Wertevorstellungen des eigenen Beraters in spe. Die Bereitschaft des Beraters, sich auf einen Klienten einzulassen und seine Fähigkeit zum Zuhören, sollte – soweit möglich – angetestet werden.
Stellen Sie viele Fragen in diesem Vorgespräch und achten Sie auf Ihre eigene Wahrnehmung: Je ähnlicher die Kommunikationsebenen und die Erfolgsfaktoren von Berater und Klient sich sind, umso höher ist der Nutzen, den eine Karriereberatung stiften kann.
Modalitäten und Honorierung besprechen
Wesentliche Aspekte, die zwingend in ein Vorgespräch gehören, um nicht im Nachhinein eine ungute Überraschung zu erleben, sind die Erfahrungen des Beraters genauso wie die Modalitäten der Karriereberatung: Steht eine bestimmte Zielgruppe im Fokus des Beraters? Wird die spezielle Karriereberatung angeboten, die Sie haben möchten? Wie viele Stunden – sind es Zeitstunden? – umfasst die Karriereberatung? Erfolgt die Beratung an einem Stück oder wird sie in einzelne Module aufgeteilt? Wenn die Karriereberatung mehrere Teile umfasst, was beinhalten die einzelnen Bausteine? Sind Tests, beispielsweise ein Persönlichkeitstest, Teil der Beratung? Wenn ja, um welche Tests handelt es sich? Wie hoch ist das Honorar? Schließt das Honorar eine Nachberatung ein? Falls ja, in welchem Umfang?
Vorsicht geboten ist, wenn der Eindruck entsteht, der Karriereberater will eine „Beratung von der Stange“ verkaufen. Eine Karriereberatung wird dann gut, wenn sie individuell ist, eben maßgeschneidert.
Ganz wichtig: Sympathie auf Gegenseitigkeit
Selbstverständlich sollte auch die persönliche Chemie ein wichtiges Auswahlkriterium sein: Karriereberatung ist Vertrauenssache. Klient und Berater sollten sich gegenseitig sympathisch sein. Karriereberatung funktioniert dann, wenn sich der Ratsuchende bereitwillig öffnet, nicht mit Informationen und eigenen Ansichten geizt und bereit ist, den Aussagen des Beraters Glauben zu schenken. Berater wiederum können erst zur Hochform auflaufen, wenn der zu Beratende Einblick in sein Berufsleben und in seine Persönlichkeit gewährt. Offenheit und Sympathie sind daher wesentliche Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige Karriereberatung.
Wer sich für eine Karriereberaterin oder einen Karriereberater entschieden hat, kann ruhig danach fragen, was von einer Karriereberatung zu erwarten ist. Lautet die Antwort inhaltlich, „ich kann Ihnen berufliche Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen, umsetzen müssen Sie diese selbst“, haben Sie die oder den Richtige/n für eine Karriereberatung mit guter Wahrscheinlichkeit gefunden.