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Kampfer: das asiatische Heilmittel für viele Beschwerden

Der aus den Kampfer-Bäumen gewonnene Stoff ist ein vielseitig einsetzbares Heilmittel.

Sowohl Kampfer-Öl als auch das aus dem Öl abscheidbare reine Kampfer finden in Asien schon seit Jahrtausenden als Heilmittel Verwendung. Das Holz der Kampfer-Bäume enthält ein ätherisches Öl, das zu etwa 50 Prozent reines Kampfer beinhaltet. Zur Ölgewinnung wird das Holz zerkleinert und einer Wasserdampfdestillation unterzogen. Ursprünglich stammt der Baum aus dem südlichen China, Südjapan und Formosa. Heute wird er auch in Ostafrika, Florida und Mexiko angebaut. Die mächtigen Kampfer-Bäume werden im Alter von etwa 50 Jahren gefällt.

Aussehen des Kampfer-Baumes

Der Kampfer-Baum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und kann bis zu 50 Meter hoch und fünf Meter dick werden. Der Stamm ist von einer dicken grünen Rinde bedeckt und wird nach oben hin knorrig und stark verästelt. Die Blätter sind oval, von gerippter Form und bis zu fünf Zentimeter lang. Auf der Oberseite glänzen sie hellgelb-grün, auf der Unterseite etwas blasser. An langen Stielen sind die kleinen weißen Blüten büschelförmig angeordnet. Der Kampfer-Baum bildet eine zehn bis zwölf Millimeter große ovale Steinfrucht.

Eigenschaften des Kampfers

Kampfer bildet bei Zimmertemperatur farblose Kristalle, die sehr intensiv riechen. Der Geruch kann man als mentholartig, balsamisch und frisch beschrieben werden. Die Kristalle schmecken brennend-scharf, bitter und kühl. Cinnamomum camphora wirkt befreiend auf die Atemwege, regt Kreislauf und Durchblutung an und lindert Schmerzen und Juckreiz. Zudem werden dem Stoff schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Die sehr starken Inhaltsstoffe können aber auch Kontaktekzeme und Hautreizungen auf gereizter oder überempfindlicher Haut auslösen. In der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter vier Jahren soll Kampfer daher nicht angewendet werden.

Anwendung außerhalb der Pharmazie

In der Zelluloidindustrie findet der Großteil der Kampfer-Produktion Verwendung. Es handelt sich hierbei um ein Thermoplast, also einen Kunststoff, der sich unter Einfluss von Wärme verformen lässt. Weiterhin ist Kampfer Bestandteil vieler Insektenschutzmittel, vor allem gegen Motten. Auch in manchen Desinfektionsmitteln ist der Stoff enthalten. Im Öl befindet sich auch Safrol, das in der Seifenindustrie verwendet wird. Es überdeckt in billigen Seifensorten den unerwünschten Fettgeruch. Kampfer-Holz wird zur Herstellung von Truhen und Schränken verwendet sowie teilweise als Räuchermittel.

Anwendung in der Pharmazie

Etwa zehn bis zwölf Prozent der weltweiten Kampfer-Produktion werden in der Pharmazie verarbeitet. Äußerlich angewendet wirkt der Stoff bei Muskelbeschwerden, Rheuma und Juckreiz. Als Badezusatz kann Kampfer seine schleimlösende Wirkung entfalten. Innerlich angewendet wirkt Cinnamomum camphora bei Erkältungen, niedrigem Blutdruck und – mit Weißdorn kombiniert – bei Herzbeschwerden. Neben Cremes, Balsam und Bädern finden sich auch Duftlampen, Kompressen, Parfüms, Inhalationen und Massageöle mit Kampfer.