Die Junkers Ju 87 war als Sturzkampfbomber am Beginn des Zweiten Weltkriegs eine sehr erfolgreiche Waffe. Das nutzte die deutsche Propaganda kräftig.
Die Junkers Ju 87 wurde als Sturzkampfflugzeug, kurz Stuka genannt, von den Junkerswerken in Dessau entwickelt. Sie war ein einmotoriger Tiefdecker mit geknickten Flügeln und starrem Fahrgestell mit Spornrad. Die Aufgabe des Sturzkampfflugzeugs waren präzise Bombenangriffe bei Tage. Spätere Varianten der Ju 87 wurden ohne Einrichtungen für den Sturzflug gebaut und als Schlachtflugzeug eingesetzt.
Die Entwicklung der Junkers Ju 87
1936 wurde für ein Sturzkampfflugzeug, das Punktziele im Sturzflug angreifen können sollte, eine Ausschreibung gestartet. Als Ergebnis wurden die Junkers Ju 87, die Heinkel He 118 und die Arado Ar 81 in ein Vergleichsfliegen geschickt. Das gewann die Ju 87.
Typisch für dieses Flugzeugmodell sind die die stark geknickten Tragflächen. Der Prototyp hatte noch ein Doppelleitwerk und war mit dem Motor Rolls-Royce Kestrel ausgerüstet. Den ersten Flug absolvierte die Ju 87 V1 am 17. September 1935. Am 24. Januar 1936 kam es bei Sturzflugversuchen zu einem Abbruch des Doppelleitwerks. Die Folge war der Absturz der Maschine und der Tod von Testpilot und Versuchingenieur.
Die folgenden Prototypen und die Maschinen der Versionen A-0, A-1 und A-2 wurden mit Triebwerken vom Typ Junkers Jumo 210 versehen, die Leistungen von 600 bis 700 PS brachten. Ab der Baureihe A-2 wurden die weiteren Varianten von den Triebwerken Junkers Jumo 211 mit Leistungen von über 1000 PS angetrieben.
Der Einsatz der Junkers Ju 87
Einige Ju 87 A wurden schon im Spanischen Bürgerkrieg von der Legion Condor eingesetzt. Am Anfang des Zweiten Weltkrieges wurden Ju 87 erfolgreich als Luftnahunterstützung für die Heerestruppen eingesetzt. Der Polenfeldzug 1939 und der Frankreichfeldzug 1940 waren die hohe Zeit der Stukas, die zum Symbol der deutschen Blitzkriege wurden. Die Propaganda von Joseph Goebbels besorgte den Rest. Beispielsweise mit dem 1941 produzierte Film „Stukas“.
Dann wurden die Junkers Ju 87 ab August 1940 in die Luftschlacht um England geschickt. Dieser Einsatz verursachte allerdings hohe Verluste. Denn die Ju 87 waren relativ langsam und ihre Abwehrbewaffnung war schwach. Und die Jagdflieger der Luftwaffe konnten keinen Schutz bieten. So wurden die Ju 87 über England eine leichte Beute der britischen Flugabwehr. An der Ostfront wurde die Ju 87 als Sturzkampfflugzeug und Schlachtflugzeug eingesetzt. Die Panzerjäger-Version Ju 87 G war mit zwei 37-mm-Kanonen bewaffnet.
Die Produktion der Junkers Ju 87
Die Ju 87 wurde nur zum kleinsten Teil von den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau produziert. Wichtigere Produktionsstätten waren die Werke der Weserflug in Bremen und Berlin-Tempelhof. Insgesamt verließen bis Juli 1944 5.752 Maschinen die Werkshallen.
Erhaltene Junkers Ju 87
Es gibt nur zwei vollständige Junkers Ju 87. Ein Exemplar wird im Museum of Science and Industry in Chicago gezeigt. Die letzte vollständig erhaltene Junkers Ju 87 in Europa ist im Royal Air Force Museum in Hendon zu sehen.
In Deutschland wird eine beschädigte Ju 87 im Auto- und Technikmuseum in Sinsheim gezeigt. Diese Maschine wurde bei Marseille aus etwa 50 Metern Wassertiefe geborgen. Das Deutsche Technikmuseum Berlin zeigt ein Wrack einer Junkers Ju 87 in seiner Luftfahrtsammlung. Das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berlin-Gatow muss mit einem Modell der Ju 87 auskommen.
Die Daten der Junkers Ju 87 B | Ju 87 D
- Besatzung: 2 Mann
- Länge: 11,10 Meter
- Höhe: 3,90 Meter
- Spannweite: 13,80, | 15,00 Meter
- Tragflügelfläche: 31,9 | 33,60 Quadratmeter
- Leergewicht: leer: ca. 2750 Kilogramm
- Max. Startgewicht: 4250 | 5720 Kilogramm
- Triebwerk: ein flüssigkeitsgekühlter V12-Motor mit hängenden Zylindern, Jumo 211 Da und 1100 PS; ab der D-Serie Jumo 211 J mit 1300 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 390 | 408 km/h
- Reichweite: 600 | 820 Kilometer
- Dienstgipfelhöhe: 8000 | 7320 Meter
- Bewaffnung : zwei 7,92-mm-MG 17 starr in den Tragflächenknicken und ein 7,92-mm-MG 15, ab D-Serie ein 7,92-mm-MG 81 Z Zwillings-MG, im Heckstand
- Bombenlast bei der B-Serie: eine einzelne Bombe von bis zu 500 kg unter dem Rumpf oder eine 250-kg-Bombe und vier 50-kg-Bomben unter den Tragflächen
- Bombenlast bei der D-Serie: maximal eine 1800-kg-Bombe unter dem Rumpf .