Die Junkers D.I war das erste Jagdflugzeug in Ganzmetallbauweise auf der Welt. Erst nach der Jahresmitte 1918 kam es an die Front.
Der Junkers D.I, vom Hersteller unter J 9 geführt, war ein Jagdflugzeug in Ganzmetallbauweise. Es wurde gegen Ende des Ersten Weltkriegs von der deutschen Fliegertruppe vor allem als Aufklärungsflugzeug eingesetzt.
Entwicklung der Junkers D.I
Im Oktober 1917 wurde die Junkers J 7 gebaut. Eine Besonderheit der J 7 waren drehbare Flügelspitzen, die die sonst üblichen Querruder ersetzen sollten. Doch dieses Vorgehen bewährte sich nicht, da es zu starken Vibrationen der Tragflächen kam.
Auf der J 7 aufbauend wurde die J 9 entwickelt. Sie ähnelte der J 7. Doch war die Spannweite größer und der Motor kräftiger. Ein Kühler wie beim Auto wurde in der Flugzeugfront untergebracht. Beim Querruder kehrten die Entwickler zur konventionellen Bauart zurück. Die Haut der J 9 bestand aus Duraluminium-Wellblech. Dadurch war die Maschine sehr stabil und widrige Witterungseinflüsse machten ihr nur wenig aus. Es war das erste Jagdflugzeug der Welt in Ganzmetallausführung.
Das Flugzeug wurde mit einem 160 PS starken Mercedes D IIIa-Motor ausgerüstet. Damit wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erreicht. Später wurde auch der BMW-IIIa-Motor mit 185 PS in die Maschine. Damit waren 240 km/h möglich. Testweise wurde auch eine D.I mit einem 195 PS Daimler D.IIIb-V-Motor ausgerüstet.
Produktion der Junkers D.I
Für den Bau der D.I wurde die „Junkers-Fokker A.G.“ gegründet. Fokker erhielt so Einfluss auf die Entwicklung bei Junkers. Die Zusammenarbeit währte jedoch nur kurz.
Der Erstflug der J 7 fand im April 1918 statt. Es nahm dann am Jagdflugzeug-Wettbewerb im Mai/Juni 1918 in Berlin-Adlershof teil. Die D.I erwies sich als äußerst schnell und gegen Beschuss gut gewappnet. Im Sommer 1918 erhielt die Firma Hugo Junkers in Dessau den Auftrag zur Lieferung von 40 Flugzeugen D.I.
Die schwierige Versorgungslage und die recht komplizierte Produktion der Metallhülle machte die Produktion der D.I zu einem langwierigen Unterfangen. Etwa 15 Maschinen wurden bei Junkers und 13 bei Fokker bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gebaut.
Einsatz der Junkers D.I
Nur wenige der gebauten D.I erreichten ab Oktober 1918 noch die Front in Flandern. Das Flugzeug löste bei der Truppe ein sehr geteiltes Echo aus. Die bekannten Jagdflieger Bruno Loerzer und Hermann Göring vertraten die Auffassung, dass dieses Fluggerät nur zur Bekämpfung von Fesselballons und Luftschiffen tauge. Andere Frontpiloten äußerten sich dagegen sehr lobend über die D-I. So Gotthard Sachsenberg, der die Junkers D.I als das beste Flugzeug bei wechselhaftem Wetter lobte.
Einige der Junkers D.I wurden noch bis 1919 im Baltikum geflogen, wo deutsche Freikorps gegen die Einheiten der Bolschewiki kämpften.
Die Junkers D.I im Museum
Es ist nur ein originales Flugzeug erhalten. Das befindet sich im Musée de l’Air et de l’Espace am Flughafen Le Bourget bei Paris.
Die im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berln-Gatow ausgestellte Junkers D.l wurde von Manfred Pflumm originalgetreu nachgebaut.
Die Daten der Junkers D.I
- Hersteller: Junkers, Dessau
- Besatzung: 1
- Länge: 7,25 Meter
- Höhe: 2,60 Meter
- Spannweite: 9,08 Meter
- Flügelfläche: 14,12 Quadratmeter
- Leergewicht: 654 Kilogramm
- Max. Startgewicht: 840 Kilogramm
- Triebwerk: 1 x Mercedes D III mit 160 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
- Gipfelhöhe: 6.700 Meter
- Reichweite: ca. 300 Kilometer
- Bewaffnung: 2 MG 08/15 Spandau (7,92 mm)