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Johanniskrautöl ganz einfach selbst herstellen

Johanniskrautöl oder Rotöl pflegt die Haut, entspannt und lindert Schmerzen. Wie Sie das Öl leicht selber machen können, beschreibt dieser Artikel.

Johanniskrautöl, das aufgrund seiner typischen Farbe auch als Rotöl bekannt ist, wird als Ölauszug aus den Blüten der heilkräftigen Johanniskraut-Pflanze gewonnen. Bereits die alten Römer und Griechen wußten um die Heilwirkung dieses Öls. Sie behandelten damit offene Wunden, um die Blutung zu stillen und zu verhindern, daß sie sich entzündeten. Auch stumpfe Verletzungen, Quetschungen oder Blutergüsse werden bereits seit vielen Jahrhunderten mit Johanniskrautöl behandelt. Eher moderne Einsatzgebiete sind entspannende Massagen für streßgeplagte Menschen und die Behandlung von Spannungskopfschmerzen. Auch in der Hautpflege leistet Rotöl gute Dienste. So wird es zum Beispiel in der Alten- und Krankenpflege teilweise verwendet, um ein Wundliegen zu vermeiden. Auch nach einem ausgiebigen Sonnenbad oder bei einem Sonnenbrand kann das Öl der Haut helfen, sich wieder zu regenerieren. Doch Vorsicht! Johanniskrautöl erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut. Deshalb sollten Sie es nie benutzen, wenn Sie anschließend in die Sonne gehen möchten.

Was braucht man, um Johanniskrautöl selber zu machen?

Um Rotöl selbst herzustellen, brauchen Sie neben einem guten kaltgepreßten Olivenöl (möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau) noch das Johanniskraut. Für den Ölauszug werden die frisch gepflückten Blüten der Pflanze verwendet, da dort das wertvolle ätherische Öl enthalten ist. Wenn Sie die Pflanze nicht selbst im Garten haben, finden Sie sie auf eher trockenen sonnig gelegenen Wiesen, an Wegrändern und Rainen. Beim Selbersammeln von Wildkräutern sollten Sie unter anderem darauf achten, wegen der möglicherweise hohen Schadstoffbelastung keine Pflanzen zu nehmen, die direkt an einer vielbefahrenen Straße wachsen. Die beste Sammelzeit ist um den Johannistag am 24. Juni herum. Um einen halben Liter Rotöl herzustellen, brauchen Sie:

  • 25 bis 30 Gramm frische Johanniskrautblüten
  • 500 Milliliter hochwertiges Olivenöl
  • ein großes verschließbares Glas oder eine Flasche mit weitem Hals aus Weißglas
  • eine für die Ölmenge passend große Braunglasflasche
  • einen feinen Filter, zum Beispiel Tee- oder Kaffeefilter
  • einen kleinen Trichter, um das fertige Öl leicht abfüllen zu können

Die Gläser und Flaschen sollten Sie vor Gebrauch gut heiß ausspülen, damit der Ölansatz nicht schimmlig wird und später der fertige Ölauszug gut haltbar ist.

Wie wird das Rotöl zubereitet?

Zerkleinern Sie die frisch gepflückten Blüten etwas und füllen Sie sie in die Weißglasflasche. Geben Sie dann das Olivenöl dazu und mischen alles gut durch. Verschließen Sie die Flasche jetzt und stellen sie an einen warmen und sonnigen Platz. Dort lassen Sie sie nun etwa zwei bis drei Wochen lang stehen. Schütteln Sie den Ölansatz immer wieder mal kräftig durch oder rühren Sie ihn um. Das ist wichtig, damit sich das ätherische Öl aus den Blütenblättern gut in das Olivenöl hineinlösen kann. Fertig ist das Johanniskrautöl, wenn es eine kräftig rote Farbe bekommen hat. Dann ist es an der Zeit, die Pflanzenreste herauszufiltern und das Öl in ein Fläschchen aus braunem Glas umzufüllen.

Wie lagert man das selbst hergestellte Johanniskrautöl richtig und wie lange ist es haltbar?

Für eine gute Haltbarkeit ist es wichtig, daß Sie das Öl vor großer Wärme und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Lagern Sie es deshalb bei Zimmertemperatur in einem geschlossenen Schrank oder auf einem schattigen Regalbrett. Zum Entnehmen sollten Sie die gewünschte Menge vorsichtig auskippen ohne dabei den Rand der Flasche mit den Fingern zu berühren oder hinein zu greifen. So können Sie Ihr selbergemachtes Rotöl etwa ein Jahr lang verwenden.