Warum sollte man nicht sein Fernweh zum Beruf machen? Die Tourismusbranche boomt und bietet viele spannende Jobs, die sich auch gut für den Quereinstieg eignen.
Die meisten Jobs rund um Reise und Abenteuer haben viel mit Service zu tun. Diese Tätigkeiten sind durch einen ständigen zwischenmenschlichen Kontakt geprägt. Eine freundliche Betreuung wird erwartet, damit sich die Gäste wohl fühlen.
Die Tourismusbranche wächst. Es handelt sich um einen der weltweit größten Wirtschaftszweige. Und das Volumen soll sich nach Voraussagen in den nächsten Jahrzehnten etwa verdreifachen. So wird es auch immer mehr spannende Jobs in dieser Branche geben, die ideale Chancen für Quereinsteiger bietet.
Tour-Operator oder Studienreiseleiter
Paddeln auf dem Sambesi, Gorilla-Trekking in Uganda, Abenteuerurlaub fernab vom Massentourismus. Tour-Operatoren denken sich solche Touren aus, organisieren alles bis ins Detail. Zumeist ist es die Liebe zu einem bestimmten Land, das die Idee zu solch einer Tätigkeit reifen lässt. Das Grundkonzept bietet alles aus einer Hand. Wer gut organisieren kann und sportlich fit ist, kann seine Reiselust so zum Beruf machen. Wer dieses Berufsbild anstrebt, findet über den Bundesverband Forum anders Reisen grundlegende Informationen.
Ist man fasziniert von exotischen Ländern, kann der Job als Studienreiseleiter das Reisefieber befriedigen. Natürlich ist man auch Allroundorganisator, nur mit kulturellem Wissen und Fremdsprachenkenntnissen allein ist es nicht getan. Man begleitet ein anspruchsvolles Publikum. Ein 24-Stunden-Job während der zwei- bis dreiwöchigen Reisen. Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft – auf detaillierte Fragen werden kompetente Antworten erwartet. Studiosus, Ikarus Tours, DER TOUR und GeBeCo Reisen sind große Anbieter in Deutschland. Über den Verband der StudienreiseleiterInnen in München kann man sich über den Berufseinstieg informieren.
Animateur in einem Ferienclub
Das Berufsbild des Animateurs sollte man nicht auf den Pausenclown am Pool reduzieren. Zumeist gibt es in Ferienclubs die Unterteilung in Sport, Familie und Entertainment. Um als Animateur zu arbeiten, ist eine Qualifikationen in einem dieser Bereiche wichtig. Besonders gern gesehen sind Leute, die noch zusätzlich etwas können. Beispielsweise ein Fitnesstrainer, der außerdem noch singen oder ein Instrument spielen kann. Spaß am Umgang mit Menschen sollte man mitbringen, fröhlich und kommunikativ sein. Belastbarkeit wird erwartet.
Clubs bieten ein vielseitiges Betätigungsfeld. Ob als Künstler im Atelier, als Bühnenbauer bei Shows oder als Tourleiter bei Ausflügen, man kann sich in vielen Berufen ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Einen typischen Werdegang für Animateure gibt es nicht. Sie haben oft die buntesten Lebensläufe und sind meist sehr originelle Leute. Um sich persönlich weiter zu entwickeln, bietet eine Tätigkeit als Animateur gute Chancen. Beispielsweise Club Med, Robinson Club und Aldiana sind bekannte Ferienclubs, bei denen man sich bewerben kann.
Outdoorguide für extreme Touren
Exotik und Abenteuer verkaufen sich gut an Städter mit körperlicher Kondition. Outdoorguides organisieren Extremtouren, sind für die minutiöse Vorbereitung der Reisen verantwortlich. Wie riskant solche Aufgaben sind, zeigen die Todesfälle der erfahrenen Guides Rob Hall und Scott Fischer, die 1996 Abenteuerlustige auf den Mount Everest begleiteten. Mit ihnen starben drei weitere Leute auf dieser Tour, da keiner die aufziehende Schlechtwetterlage rechtzeitig bemerkte.
Erfahrungen, die richtige Ausrüstung und das verantwortungsvolle Beachten aller Sicherheitsaspekte sind grundlegend für diesen Job. Solche Trekkingführer arbeiten an den unterschiedlichsten Reisezielen, von Nepal bis zum Kilimandscharo. Psychische Stabilität ist neben körperlicher Belastbarkeit von entscheidender Bedeutung. Gesunder Menschenverstand, Optimismus und Improvisationstalent helfen, ein harmonisches Gruppenfeeling während der Extremtouren zu erhalten. Wissenswertes über dieses Berufsbild bietet der Internationale Wildnisführverband Deutschland.
Survivaltrainer bieten das Kontrastprogramm zum Alltag
Aus dem Wunsch nach intensiven Naturerlebnissen inklusiv Nahrungsaufnahme ist mittlerweile eine ganze Branche gewachsen. Das nennt sich dann Survival und bedeutet, das Menschen ihre Grenzen austesten wollen. Somit auch Würmer und Spinnen essen oder Kaninchen mit bloßer Hand fangen. Kunden suchen die Herausforderungen des einfachen Lebens fernab von zu Hause. So werden mittlerweile Survivaltouren in die ganze Welt angeboten, vor allem in die USA, nach Neuseeland und Südamerika.
Zum Survival gehört Überlebenstraining und körperliche Anstrengung. Landschaften, Wälder und Berge werden zu Fuß erkundet, die Nahrung direkt aus der Natur gewonnen. Oft ist das Überwinden des inneren Schweinehundes für Teilnehmer das größte Erfolgserlebnis solcher Touren. Survivaltrainer brauchen soziales Fingerspitzengefühl, körperliche Fitness und einen robusten Magen. Sie müssen eine hohe Sozialkompetenz haben und überzeugend motivieren. Beispielsweise die Survivalschule Bergisch-Land in Solingen oder die Harzer Survivalschule in Bad Harzburg bieten Ausbildungen an.
Weitere spannende Jobs im Tourismus
Die Reisebranche bietet viele Nischen, in denen Menschen mit Fernweh ihre individuellen Talente entfalten können. So kann aus der Liebe zur See der Beruf eines Entwicklers für Kreuzfahrten werden. Dieser Job entsteht aus vielen Erfahrungen und setzt Organisationstalent, Kreativität und interkulturelles Verständnis voraus.
Begeisterte Radfahrer können ihr Hobby zum Beruf machen. Viele Fahrradreiseveranstalter bieten Touren, die jeweils von zwei Fahrradguides begleitet werden. Eine Art Reiseleiter auf zwei Rädern. Bekannte Fahrradreiseanbieter sind Weinradl in Aachen, ETS Reisen in Köln oder Velo Travel in Karlsruhe.
Als Sporttrainer ist man in der Tourismusbranche fast universell einsetzbar. Die Mehrzahl bietet organisierte Reisen inklusiv Sportangeboten. Ein Abschluss als Sportlehrer, Fitnesstrainer oder Übungsleiter bietet die besten Einstiegschancen. Informationen mit Jobbörse lassen sich beispielsweise über den Deutschen Sportlehrerverband in Wetzlar bekommen.