Tofu erfährt in China schon seit über 1000 Jahren hohe Wertschätzung. Vom Festland gelangte er, vermutlich über buddhistische Einflüsse, nach Japan und später verbreitete er sich über den ganzen ostasiatischen Raum.Über den kulturellen Austausch mit Ostasien und über amerikanische Einflüsse kam Tofu nach Europa, wo er sich seit Mitte der 80er Jahre, nicht nur in der vegetarischen und veganen Küche, zunehmender Beliebtheit erfreut. Tofu ist rein pflanzlich, leicht verdaulich, reich an B-Vitaminen, mineralstoffreich und kalorienarm. Er wirkt basisch und enthält alle essentiellen Aminosäuren. Durch Würzung und Zugabe von speziellen Zutaten lässt er sich in jede beliebige geschmackliche Richtung bringen. Ob als Würstchen, Filets, Bratlinge oder Gyros – Tofu macht das Kochen, auch in der fleischlosen Küche, denkbar einfach und abwechslungsreich.
Die Grundlage für Tofu bildet die Sojabohne
Doch trotz all der Vorzüge, die Tofu zu bieten hat, fragt sich der kritische Verbraucher, verunsichert durch die atomare Katastrophe in Japan, ob der Verzehr von Tofu, der aus Sojabohnen hergestellt wird, auch in Zukunft weiterhin unbedenklich ist. Immer öfter wird die Frage laut, woher die Sojabohnen, die zur Tofuherstellung verwendet werden, stammen.Die Sojabohne ist nur in Kultur bekannt. Sie stammt von der Wildform Glycine soja ab und wurde in früheren Zeiten ausschließlich in China kultiviert. Dort galt sie, zusammen mit Hirse, als eine der wichtigsten Nahrungsmittelpflanzen. Heute werden mehr als 80% der Sojabohnen in Nord- und Südamerika produziert und nur etwas mehr als 10 % der globalen Sojaernte stammen aus Asien. Wobei China nach wie vor der mit Abstand wichtigste Produzent des Kontinents ist.
Der größte Anteil der verarbeiteten Sojabohnen stammt vom Weltmarkt
Viele große Produzenten von biologischen Sojaprodukten, wie auch die Firma Viana, beziehen ihre Bohnen auf dem Weltmarkt. Nach Aussage eines Sprechers von Viana ist die Firma noch für ca. sechs Monate mit Sojabohnen bevorratet. Welchen Einfluss der GAU in Japan in nächster Zeit auch auf die Lebensmittelproduktion in Asien haben wird, bis zum Herbst 2011 wird Viana Sojabohnen verarbeiten, die vor dem Reaktorunfall in Fukushima geerntet wurden. Danach sollen regelmäßige Kontrollen auf radioaktive Belastung die gewohnte Qualität auch weiterhin sichern.
Seit einigen Jahren werden Sojabohnen auch in Europa angebaut
Die Firma Taifun dagegen startete 1997 in Kooperation mit heimischen Landwirten denregionalen, biologischen Vertragsanbau entlang des Oberrheins. Dieses ursprünglich doch recht kleine Anbaugebiet wurde in den letzten Jahren aufgrund der starken Nachfrage nach Bioprodukten auf das Elsass, Niederösterreich und die Poebene in Italien ausgeweitet. Außerdem engagiert sich Taifun seit mehreren Jahren auch in Südbrasilien für Sojaanbau mit Biozertifizierung. Mittlerweile kommen 30% ihrer Sojabohnen aus Übersee. Sowohl der Anbau in Europa, als auch der in Südamerika stellen ziemlich sicher, dass Liebhaber von Tofuprodukten diese auch in Zukunft ohne Angst vor Radioaktivität genießen können.