Würden Sie ein Schnupfenmittel kaufen, von dem Ihnen der Apotheker sagt, es helfe nur in zwei Prozent der Fälle? Eine Chemotherapie hilft auch nicht öfter.
Immer ausgefeiltere und teurere Zellgifte werden schwer kranken Krebs-Patienten als Standardtherapie verabreicht. Eine lohnende Sache – zumindest für die Pharmaindustrie: Geschätzte 500 Millionen Dollar spülen Chemotherapien ihren Herstellern täglich in die Kasse. Für die Patienten ist der Nutzen oft fragwürdiger Natur.
Keine Lebensverlängerung durch die Chemotherapie
Verschiedene Statistiken weisen nach, dass die Heilungsrate durch systemische Chemotherapien bei Krebserkrankungen gerade mal zwischen zwei und vier Prozent liegt. Würde es sich hierbei um ein Schnupfenmittel handeln, fände es keine Käufer. Andere Untersuchungen zeigten, dass diese Therapien bei fortgeschrittenen Karzinomen keine oder keine nennenswerte Lebensverlängerung bringen – im Gegenteil: Da der Körper zusätzlich belastet wird, sorgen die Zellgifte eher für ein rascheres Ableben.
Allgemein hat sich gezeigt, dass solide Tumore auf systemische Chemotherapien nur in etwa 30 Prozent der Fälle nennenswert ansprechen. Das bezieht sich auf eine kurzzeitige Reduktion des Tumorgewebes. In den restlichen 70 Prozent reagiert der Krebs nicht mit einer Verkleinerung. Dort wird also mit der Behandlung nur der ohnehin kranke Organismus noch zusätzlich belastet. Und: In den Fällen, wo klassische Chemotherapie Wirkung zeigt, ist dieses erfreuliche Resultat oft nur von kurzer Dauer – danach aber wächst der Krebs rascher als zuvor.
Kaum ein Arzt würde sich so behandeln lassen
Zu diesen Erkenntnissen passt eine Umfrage unter Onkologen, die bevorzugt systemische Chemotherapien anwenden: Nur 20 Prozent von ihnen würden sich selbst dieser Behandlung unterziehen, die sie ihren Patienten mit größter Selbstverständlichkeit zumuten. Kein Wunder: Schließlich gehen systemische Chemotherapien nicht nur mit gravierenden Nebenwirkungen während der Behandlungsphase einher – sie führen oft auch zu lebensbedrohlichen Langzeitschäden. Am häufigsten sind es akute Leukämien, die innerhalb von zehn Jahren nach einer Chemotherapie auftreten – vor allem, wenn mit Zytostatika behandelt wurde, die das Erbgut schädigen (z.B. die sogenannten Alkylantien). Patienten, die nach einer systemischen Chemotherapie als geheilt gelten, haben innerhalb der nächsten zehn Jahre ein 20- bis 40fach erhöhtes Risiko, an Blutkrebs zu erkranken. Auch Zweittumoren treten häufiger auf – an Lunge, Leber oder Darm.
Es gibt Alternativen – vorausgesetzt, man kennt die Kliniken
Dabei gibt es in der Krebstherapie wirkungsvolle Alternativen, wie die sogenannte Regionale Chemotherapie (RCT). Diese Therapie zeigt genau die gegenteiligen Effekte ihrer giftigen „Stiefschwester“: Sie ist erfolgreich, wo die andere versagt. Und während die systemische Behandlung für ihre massiven Nebenwirkungen berüchtigt ist, wird bei RCT gesundes Gewebe geschont. Dadurch entfallen auch die üblichen Begleiterscheinungen (Haarausfall, Übelkeit, Schwäche, Organprobleme). Denn bei der RCT wird das Zellgift nur in den Tumor geleitet, kann dadurch auch wesentlich höher dosiert werden und eine bessere Wirkung erzielen.
In einer Studie wurden Patienten befragt, die zunächst mit systemischer Chemotherapie behandelt worden waren. Nachdem erneut ein Tumor aufgetreten war, wurden sie einer Regionalen Chemotherapie unterzogen. Ergebnis: Unter RCT traten nicht nur weit weniger Nebenwirkungen auf – die Therapie ermöglichte dadurch auch eine bessere Lebensqualität.
Beste Erfahrungen mit alternativen Therapien wie Regionaler Chemotherapie und Hyperthermie
Prof. Karl Reinhard Aigner, Ärztlicher Direktor vom Medias Klinikum im bayerischen Burghausen, beschäftigt sich schon seit über 30 Jahren mit RCT. Der Onkologe hat maßgeblich zur Entwicklung von Techniken und Kathetern beigetragen und gilt heute europaweit als führender Experte. Prof. Aigners Erfahrung: „Auf RCT sprechen Tumore oft auch dann noch an, wenn eine systemische Therapie bei ihnen versagt und bereits Organschäden hinterlassen hat.“
Eine weitere Alternative zur systemischen Chemotherapie ist die Hyperthermie (Erwärmungstherapie). Von Schulmedizinern jahrzehntelang belächelt, hat sie nun immerhin sogar an Unikliniken Eingang gefunden. Doch noch immer ist das größte Hyperthermiezentrum Europas in einer Privatklinik untergebracht. Deren Ärztlicher Direktor, Dr. Friedrich Douwes, hält noch weitere biologische und naturheilkundliche Verfahren für seine Krebspatienten parat. „Oft spielt auch ein geschwächtes Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Krebsentstehung. Wird es aktiviert und stabilisiert, kann die Heilung einsetzen.“