Der Winter naht und warme Ober- und Unterbekleidung ist wieder gefragt. Dabei zählt Fleece zu den bevorzugten Materialien.
Fleece (englisch „Flausch“) gibt es bereits seit Anfang der achtziger Jahre. Damals erfand die Firma Malden Mills den ersten Fleece namens „Polartec“, der zu 100 Prozent aus Polyester bestand. Allgemein ist Fleece eine Sammelbezeichnung für synthetische Wirkpelze.
Die angenehmen Trageeigenschaften von Fleece
Bekanntlich stellt Luft eine gute Isolationsschicht dar und so besteht Fleece aus sehr feinen Polyesterfasern mit einer Hohlkammer im Innern, die Wärme nur schlecht leitet. Das Grundmaterial wird durch Aufrauen, Scheren und Verdichtung veredelt, so dass im Fleece viele kleine Luftkammern entstehen. Auch wenn es sich bei Fleece um keinen Naturstoff wie Wolle handelt, verfügt es über viele gute Eigenschaften. Dazu zählen vor allem
- angenehm weicher Stoff
- geringes Gewicht
- hoher Tragekomfort
- hohe Isolationskraft
- ausgezeichnete Atmungaktivität
- guter Feuchtigkeitstransport
- große Reißfestigkeit und Strapazierbarkeit.
Zudem wird der kratzfreie und weiche Stoff auch von Allergikern gut vertragen.
Die verschiedenen Fleece-Qualitäten
Verschiedene Qualitäten werden mit Zahlen gekennzeichnet, die das Gewicht in Gramm pro Quadratmeter angeben. Hohe Zahlen bedeuten auch eine höhere Fleece-Dicke. So ist 300er Fleece erhältlich, ebenso das 200er Basic, welches bei Bekleidung am häufigsten zum Einsatz kommt, sowie das 100er Micro Fleece, das bei Hemden, Blusen und leichten Pullovern Verwendung findet. 300er Fleece ist rund fünfzig Prozent wärmer als 200er Fleece.
Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Fleece
Während Fleece in Form von Jacken, Westen, Hosen, Mützen, Handschuhen und Schals anfänglich fast nur für wärmende Funktions- und Outdoorbekleidung im Sportbereich verwendet wurde, wird heute auch normale Ober- und Unterbekleidung aus Fleece gefertigt. Zudem findet Fleece bei Decken, Heimtextilien und Bettwäsche Verwendung. Auch Futterstoffe und sogar die Innenverkleidung von Autos wird inzwischen aus diesem Material gefertigt. Angler, Snowborder und Skifahrer schätzen vor allem wärmenden Polar Fleece. Inzwischen gibt es sogar Fleece aus Recyclingfasern, zum Beispiel Pullover oder Jacken, die zu 70 Prozent aus recyceltem Fleece bestehen. So genannter Strick-Fleece imitiert optisch die Eigenschaften von normaler Wolle, ist dabei aber wesentlich leichter und nicht pflegeaufwändig.
Die neusten Entwicklungen bei Fleece
Im Lauf der letzten zwanzig Jahre wurde die guten Eigenschaften von Fleece immer weiter optimiert. So wird das Bilden von kleinen Knötchen auf dem Stoff durch die Antipilling-Ausrüstung verhindert, mit der hochwertiger Fleece heutzutage standardmäßig ausgerüstet ist. Eine wasserabweisende, atmungsaktive und dauerhaft imprägnierte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass der Stoff schnell trocknet.
Zu den neuesten Materialien bei den Fleecestoffen gehört das PCM-Material, das Wärme speichern und wieder abgeben kann, sowie der High-Loft-Fleece. Dieses Material zeichnet sich durch seine Langhaarigkeit aus, die die guten Isolationseigenschaften von Fleece noch weiter verbessert. Der Stoff ist sehr weich und vor allem dünner und leichter als die normale Fleece-Qualität, ohne dass die Funktionalität beeinträchtigt wird. Ähnliches gilt für Fleecestoffe mit einer Gitterstruktur, die über eine feine Engmaschigkeit verfügen.
Die Pflege von Fleece
Da Fleece zu 100 Prozent aus Polyester besteht, ist es besonders pflegeleicht. Es kann problemlos bei 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden und verträgt auch den Aufenthalt im Wäschetrockner. Beim Waschen sollte man allerdings auf die Verwendung von Weichspüler verzichten.
Zu den Preisen von Fleecebekleidung
Je nach Qualität sind die Preise bei Fleecebekleidung sehr unterschiedlich. Während man im Discounter eine warme Fleecejacke schon zu Preisen um 30 Euro bekommt, zahlt man für ein vergleichbares Markenprodukt im Sportgeschäft durchaus 250 Euro und mehr. Allgemein gilt: Wer ein qualitativ hochwertiges Bekleidungsstück aus Fleece haben möchte, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen.