Schwindel, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, Sehstörungen, kalte Hände und Füße können Anzeichen für einen zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) sein.
Der niedrige Blutdruck ist keine schwerwiegende Erkrankung, dennoch unangenehm und mitunter reich an Symptomen. Diese entstehen, sobald eine ideale Versorgung des Gehirns und der Organe mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet werden kann.
Worum geht es bei einer Hypotonie?
Das Herz befördert mit seinem Schlagen das Blut durch die Gefäße, die von dort abgehen und zum Körper führen (Arterien). Um nun eine ausreichende Versorgung des Gehirns und der Organe sicherzustellen, ist ein bestimmter Druck innerhalb der Gefäße notwendig. Dieser Druck wiederum ist abhängig von der Menge des Blutes, die das Herz beim Schlagen auswirft und vom Widerstand in den Gefäßen. Unterschieden werden dabei der systolische Druck und der diastolische Druck. Die Systole meint die Anspannungsphase des Herzens und das Austreiben des Blutes in die Arterien. Die Diastole meint die Entspannungsphase des Herzens und die erneute Füllung des Herzens mit Blut. Bei einer Hypotonie liegt der systolische Wert unter 100 mm Hg („Millimeter-Quecksilbersäule“) und der diastolische Wert unter 65 mm Hg.
Ursachen und Formen der Hypotonie
Anhand der Ursache lässt sich die Form der Hypotonie ableiten. So unterscheidet man die primäre Hypotonie von der sekundären Hypotonie. Die primäre Hypotonie oder essentielle Hypotonie ist anlagebedingt, betroffen sind meist Jugendliche, besonders Mädchen beziehungsweise junge, schlanke Frauen. Bei der sekundären Hypotonie liegen andere Erkrankungen zugrunde, zum Beispiel Herzerkrankungen, Flüssigkeitsmangel oder Schilddrüsenerkrankungen. Auch Blutverluste und Medikamente können eine Rolle spielen. Eine orthostatische Hypotonie (orthostatische Dysregulation) liegt vor, wenn nach längerem Stehen oder zu raschem Lagewechsel plötzlich der Blutdruck absinkt. Dies kann bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Zu einer orthostatischen Hypotonie neigen vor allem ältere oder junge Menschen, und Menschen mit Krampfadern, Diabetes oder stets zu niedrigen Blutdruckwerten.
Behandlungstipps bei niedrigem Blutdruck
Bei der Behandlung der Hypotonie ist die eigene Aktivität von wesentlicher Bedeutung. Hier steht die regelmäßige Bewegung, zum Beispiel Radfahren, Joggen, Gymnastik, Nordic Walking, Schwimmen oder morgendliches Tautreten, im Vordergrund. Daneben wirken sich Bürstenmassagen positiv auf den Kreislauf aus. Auch Wasseranwendungen wie Kneippsche Güsse, Wechselduschen, Wechselfuß- oder Armbäder und Waschungen sind empfehlenswert. Ferner sollten schwere Mahlzeiten, rasche Lagewechsel und Stress vermieden und unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Beim Genuss von Kaffee sollte bedacht werden, dass dieser zwar zu einer kurzfristigen Erhöhung des Blutdrucks führt, in der Folge jedoch das Müdigkeitsgefühl verstärkt. Bei Krampfadern ist das Tragen von Stütz- beziehungsweise Kompressionsstrümpfen vorteilhaft. Parallel zu diesen Maßnahmen stehen diverse pflanzliche Präparate, homöopathische Mittel, Bachblüten oder Schüssler-Salze wie Kalium chloratum und Kalium phosphoricum zur Verfügung. Ebenfalls zum Einsatz kommen Reflexzonentherapien, Akupunktur und andere Meridianverfahren, um eine Fernwirkung zu erzielen und schließlich die Durchblutung anzuregen.