Welche Symptome treten bei hohem Blutdruck oder niedrigem Blutdruck auf, wie kann man vorbeugen und welche homöopathischen Mittel helfen dabei?
Ein über einen längeren Zeitraum erhöhter Blutdruck ist behandlungsbedürftig, da verschiedene Organe geschädigt werden können. Auch steigt das Risiko, an verschiedenen Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken an. Niedriger Blutdruck ist dagegen nicht gefährlich, kann aber die Betroffenen durch die Symptome in der Lebensqualität beeinträchtigen.
Normalwerte des Blutdruckes und abweichende Werte bei Hypertonie und Hypotonie
Der Blutdruck wird in einen systolischen und einen diastolischen Wert unterteilt. Wenn sich das Herz zusammenzieht, ist der Blutdruck am höchsten, da nun Blut in die Arterien gepumpt wird, die sich dadurch ausdehnen. Man spricht vom systolischen Wert, der bei den Messungen immer zuerst genannt wird und in der Regel höher ist. Der diastolische Wert wird gemessen, wenn das Herz wieder erschlafft, wodurch der Druck in den Gefäßen nun am niedrigsten ist. Der Blutdruck kann während des Tages schwanken, je nach Stress, körperlichen Belastungen, Pausen und Entspannungsphasen u.ä.
- Optimal ist ein Blutdruck von 120/80 mmHg
- Normal ist der Blutdruck noch bei 130/85 mmHg
- Von Bluthochdruck Grad 1 spricht man bei 140/90 mmHg
- Bluthochdruck Grad 2 beginnt bei 160/100 mmHg
- Schwerer Bluthochdruck Grad 3 beginnt bei 180/110mmHg
- Niedriger Blutdruck ist laut Weltgesundheitsorganisation gegeben, wenn Frauen unter 100/60 mmHg und Männer unter 110/70 mmHg liegen.
Blutdruck richtig messen
Richtig messen will gelernt sein. Hochdruckpatienten müssen ihren Blutdruck selbst regelmäßig kontrollieren. Auch bei anderen Patienten haben selbst kontrollierte Werte eine höhere Aussagekraft als die vom Arzt Gemessenen. Die Deutsche Hochdruckliga hat fünf Regeln aufgestellt, wie der Blutdruck zu messen ist.
- Erst nach einer Ruhephase von mindestens drei Minuten wird gemessen.
- Wenn man blutdrucksenkende Medikamente nimmt, muss die morgendliche Messung vor der Einnahme erfolgen.
- Die Blutdruckmanschette sollte so angelegt werden, dass sich der Messpunkt in Herzhöhe befindet.
- Der Blutdruck sollte immer am Arm mit dem höheren Wert gemessen werden, was vor allem bei Handgelenkgeräten wichtig ist.
- Wenn Oberarm- und Handgelenkumfang von der Norm abweichen, also über 30 cm beziehungsweise 19,5 cm liegen, muss die Manschettenbreite des Messgerätes angepasst werden.
Ursachen von Blutdruckstörungen
Oft lässt sich für den Bluthochdruck keine organische Ursache finden. Man spricht dann von primärer oder essentieller Hypertonie. Risikofaktoren, die eine Erhöhung begünstigen können, sind Bewegungsmangel, Stress, zu viel Salz, zu viel Alkohol, Rauchen und familiäre Neigung zu Bluthochdruck. Sekundäre Hypertonie kommt als Folge einer Grunderkrankung vor, etwa bei verengten Nierenarterien. Hierbei muss diese Grunderkrankung behandelt werden.
Niedriger Blutdruck, die primäre oder essentielle Hypotonie, ist nicht als Krankheit definiert. Meist sind jüngere Frauen betroffen, besonders wenn eine familiäre Neigung zur Hypotonie vorhanden ist. Die Hypotonie kann vor Erkrankungen schützen, die durch hohen Blutdruck erst auftreten.
Symptome von Hypertonie und Hypotonie
Ein Bluthochdruck macht häufig lange keine Beschwerden. Anzeichen können Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nasenbluten, Kurzatmigkeit, rote Gesichtsfarbe, Sehstörungen und Übelkeit sein. Unbehandelt können Organe geschädigt werden, sodass Beschwerden auftreten, die von diesen Organen ausgehen. Bei Herzschädigung kann es beispielsweise zu einem Angina pectoris-Anfall kommen.
Niedriger Blutdruck kann sich durch Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, langsame Reaktionen und Schwindelanfälle bemerkbar machen.
Blutdruckstörungen vorbeugen
Bei einer Neigung zu Hypertonie sollte Übergewicht ab-, körperliche Bewegung eingebaut und gesunde Ernährung bevorzugt werden. Knoblauch sollte möglichst häufig und Salz nur wenig benutzt werden. Der Alkoholkonsum ist einzuschränken, wobei ab und zu ein Glas Rotwein erlaubt ist. Auf das Rauchen sollte man ganz verzichten. Außerdem können Entspannungsübungen wie Autogenes Training dazu beitragen, besser durch stressgeplagte Tage zu kommen. Trinken Sie täglich ein bis zwei Tassen Weißdorntee. Dies reguliert den Blutdruck, ist also gut bei Hypertonie wie auch bei Hypotonie. Beim niedrigen Blutdruck sollte man durch Ausdauertraining den Kreislauf trainieren. Auch Kneippsche Anwendungen unterstützen das Herz-Kreislauf-System.
Homöopathie bei Hypertonie und Hypotonie
Bluthochdruck ist behandlungsbedürftig und liegt ab einem bestimmten Grad in der Hand des Arztes. Homöopathisch arbeitende Ärzte oder Heilpraktiker können begleitend versuchen, den Blutdruck zu regulieren, mit dem Ziel, die schulmedizinische Medikation zu verringern, im Idealfall sogar überflüssig zu machen. Damit sind die Grenzen der homöopathischen Selbstbehandlung erreicht. Die angeführten Mittel geben nur eine mögliche Auswahl wieder. Auf keinen Fall dürfen die vom Arzt verordneten Medikamente einfach abgesetzt werden, da es zu einer Blutdruckkrise kommen könnte. Beim niedrigen Blutdruck wäre der Besuch beim Homöopathen sinnvoll, aber eine Selbstbehandlung im Bereich des Möglichen. Die Mittel sollten in C oder D 12 benutzt werden. Sie können in dieser Potenz 3 x tgl. eingenommen werden, immer nur solange, bis Besserung eintritt.
Homöopathische Mittel bei Hypertonie
- Adrenalinum – bei Hypertonie und Arteriosklerose. Ohrensausen kann auftreten.
- Allium sativum – Knoblauch in homöopathischer Verarbeitung. Das Mittel hat gefäßerweiternde Eigenschaften.
- Arnika –Verkalkung der großen Gefäße. Berührung wird nicht ertragen.
- Aurum metallicum – erhöhter Blutdruck und verzweifelte Stimmung.
- Barium muriaticum – Gefäßdegeneration. Harter Puls. Systolischer Wert ist hoch, während der diastolische Wert vergleichsweise niedrig ist.
- Ceanothus americanus – das Mittel weist ausgeprägte blutdrucksenkende Eigenschaften auf.
- Crataegus oxyacantha – Weißdorn in homöopathischer Verarbeitung. Das Mittel verlangsamt den Puls.
- Lycopus Virginicus – die Herzrate wird verringert und die Systole verlängert. Bei rascher Herztätigkeit von Rauchern.
- Strontium carbonicum – Arteriosklerose, pulsierende Arterien und rotes Gesicht.
- Veratrum viride – lässt den systolischen sowie den diastolischen Blutdruck abfallen.
Homöopathische Therapie bei Hypotonie
- China officinalis – Schwindelgefühle treten auf. Es kann zu Ohnmachten und Herzklopfen kommen. Ohrgeräusche treten auf. Bei jeder Nahrungsaufnahme kommt es zu Blähungen. Der Appetit ist heikel. Die Person ist apathisch und schweigsam.
- Kalium phosphoricum – der niedrige Blutdruck wird von einer schwachen Herztätigkeit begleitet. Es können Schlafstörungen auftreten. Die Person ist durch Überanstrengung und Sorgen erschöpft.
- Lycopodium clavatum – die Person ist reizbar. Es besteht ein Verlangen nach Süßigkeiten. Blähungen treten auf. Geistig rege aber körperlich schwach mit einem Mangel an Selbstvertrauen. Es tritt Abmagerung auf.
- Natrium muriaticum – isst gerne salzig. Starke Abmagerung. Introvertierte Person mit trauriger Grundstimmung. Dabei wird Trost abgelehnt. Häufig Kopfschmerzen. Herzflattern mit einem ohnmachtsartigen Schwächegefühl.
- Radium bromatum – niedriger Blutdruck mit großer Schwäche. Verlangen unter Menschen zu sein, dabei müde und reizbar. Schwindel mit Schmerzen im Hinterkopf.
- Sepia officinalis – allgemeines Abgeschlagenheitsgefühl. Ein Pulsieren geht durch den ganzen Körper. Mitunter bessert schwere körperliche Anstrengung. Es besteht eine Gleichgültigkeit gegen die Kinder oder den Ehemann.