Entgegen der landläufigen Meinung gehören Hyänen nicht zu den Hunden, sondern in die entfernte Verwandtschaft der Schleichkatzen.
Hyänen sind eine sehr junge Raubtiergruppe mit nur 3 Arten. Einige Wissenschaftler rechnen auch noch den Erdwolf in diese Gruppe, obwohl er sich von den Hyänen durch einige wichtige Merkmale unterscheidet. Sein Gebiss ist nur sehr schwach ausgebildet, was auf eine andere Ernährung hindeutet. Ameisen und Termiten, sowie gelegentlich Aas, bilden bei ihm das Nahrungsspektrum. Er ähnelt der Streifenhyäne ist aber deutlich kleiner. Die geringe Verbreitung in den Steppen und Savannen Afrikas, ist auch abhängig von der Verbreitung der Termiten, seiner Hauptnahrung.
Fleckenhyäne (Crocuta crocuta )
Die Flecken- oder Tüpfelhyäne ist wohl die bekannteste in dieser Familie. Schon in Brehm`s Tierleben wird die Schnauze als breit und unschön, ihre Stimme als widerwärtig, misstönende, kreischende und grässlich lachend beschrieben. Das bisschen Positive das er beschreibt bezieht sich darauf, dass die Fleckenhyäne als Aasfresser die Gesundheitspolizei des östlichen und südlichen Afrika sei.
Die Fleckenhyäne ist die einzige, die in Mutter/Tochter Rudeln zusammen lebt. Alle anderen Hyänen sind Einzelgänger oder leben in kleinen Familiengruppen zusammen. Bei der Fleckenhyäne haben die ältesten Weibchen das Sagen. Die Männchen wandern aus fremden Gruppen zu, und stehen in der Rangfolge, immer, am Ende des gesamten Rudels. Die Rudel haben feste Reviere, die auch gegen andere Rudel verteidigt werden. Sie leben in Erdbauten, die sie meist von anderen Tieren (Erdferkel und Warzenschweinen) übernehmen und teilweise ausbauen.
Außerdem ist die Fleckenhyäne (auch da irrte Brehm) die einzige Hyäne die gemeinsam auf die Jagd geht. Beute sind Gnus, Antilopen und Zebras, ab und zu fallen ihnen auch kleine Geparden zum Opfer. In einigen Fällen gelingt es ihnen, anderen Raubtieren die Beute abzujagen. Auch die Knochen die andere Raubtiere nicht verwerten können, kann die Fleckenhyäne mit ihrem starken Gebiss knacken. Ihr Gebiss gilt als das stärkste unter allen Raubtieren.
Streifenhyäne (Hyaena hyaena)
Diese Hyäne ist die am weitesten verbreitete Hyäne. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Mittelafrika über Arabien bis nach Vorderasien und Indien. Ihr kurzhaariges Fell ist mit braun bis dunkelgrauen Streifen über dem Rücken bedeckt. Diese Hyäne ist im Gegensatz zur Fleckenhyäne, in der Dämmerung und der Nacht aktiv.. Die Ernährung erfolgt durch Aas, Bodenbrüter, teilweise auch Obst und erbeutete Ziegen und Schafe. Das Gebiss ist nicht so stark wie bei der Fleckenhyäne.
Braune Hyäne (Hyaena brunnea)
Diese Hyäne hat das kleinste Verbreitungsgebiet. Südwestafrika und Namibia. Da sie ihre Nahrung auch an der Küste sucht wird sie auch als Strandwolf bezeichnet. Ernährung ähnlich wie bei der Streifenhyäne. Die Braune Hyäne ist der größte Einzelgänger unter den Hyänen. Wegen des langen Fells wird sie auch Schabrackenhyäne genannt. Sie ist vom Aussterben bedroht.
Haltung von Hyänen in deutschen Zoos
Leider richten sich immer mehr Zoos nach dem Geschmack der Besucher. Das heißt, dass Hyänen nicht so beliebt sind wie andere Tiere. Die Haltung von Hyänen in den Tiergärten ist für die Anzahl der Zoos unterrepräsentiert.
Fleckenhyäne 5x
Berlin Friedrichsfeld, Erfurt, Gelsenkirchen, Leipzig und Osnabrück
Streifenhyäne 4x
Berlin Friedrichsfeld, Aschersleben, Augsburg und Magdeburg
Braune Hyäne 2x
Berlin Friedrichsfeld und Opel Zoo Kronberg
Erdwolf 1x
Berlin Friedrichsfeld
Das sind 12 Haltungen von Hyänen, wobei Berlin Friedrichsfeld 4x auftaucht.
Andere Tiere im Vergleich, ohne Unterartenstatus.
Tiger 59x, Löwen 35x, Giraffen 34x, Erdmännchen 66x und Elefanten 51x