Bei einer Erkältung sind die Atemwege entzündet. Die Schleimhäute produzieren zähnen Schleim, der abgehustet werden muss.
Grundsätzlich ist Husten ein Schutzreflex unseres Körpers. Wenn man sich beispielsweise verschluckt oder Schmutzpartikel einatmet, wird durch Husten eine Verunreinigung der Atemwege schnell und effizient abgewehrt. Hustenrezeptoren, die in den Schleimhäuten der Atemwege sitzen, signalisieren dem Hustenzentrum im Gehirn die Gefahr. Das reagiert umgehend und setzt Husten in Gang, so wird Atemluft samt Eindringling mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Stundenkilometern ausgestoßen.
Darüber hinaus haben unsere Atemwege eine natürliche Selbstreinigungsfunktion: Die gesunde Atemwegsschleimhaut bildet unaufhörlich Schleim, der aus einer dünnflüssigen, wässrigen Sol- und einer darüber liegenden zähen Gel-Schicht besteht. Dieser Schleim wird samt anhaftendem Schmutz und Krankheitserregern durch die Bewegung kleiner Flimmerhaare kontinuierlich – wie auf einer natürlichen Rolltreppe – aus den Bronchien hinausbefördert.
Der Unterschied zwischen akutem und chronischem Husten
Daneben wird in den Lungenbläschen ständig der körpereigene Schutzfilm Surfactant produziert und strömt von dort aus in die Atemwege. „Der Abtransport von gesundem Schleim aus den Atemwegen wird ‚mukoziliäre Reinigung‘ genannt“, erklärt der Pneumologe Prof. Dr. Jürgen Fischer. Bei einem Erkältungshusten sind die Schleimhäute entzündet, es bildet sich ein zäher Hustenschleim, der die feinen Flimmerhärchen der Schleimhäute – die sogenannten Zilien verklebt. Die Rolltreppe kommt ins Stocken und der Schleim bleibt in den Bronchien zurück. Dadurch werden Dehnungsrezeptoren, die in der Schleimhaut sitzen, gereizt, und ein Husten wird ausgelöst, der mit Auswurf einhergeht. Diesem produktiven Husten kommt also eine wichtige Funktion zu. Um den Husten zu lindern, muss der natürliche Reinigungsmechanismus wieder hergestellt werden. Es bedarf einer Lösung des zähen Schleims, einer Aktivierung der Zilien und einer vermehrten Bildung vom Schutzfilm Surfactant. Schleimlösende Medikamente, etwa mit dem Wirkstoff Ambroxol, helfen beim Abhusten
Dass ein Husten, wenn er akut ist, lästig und anstrengend sein kann, hat fast jeder schon einmal erfahren. „Man sollte dafür sorgen, dass der Schleim leichter, effektiver und schneller abgehustet werden kann“, so Prof. Fischer. Die Ursachen für eine Entzündung sind meist Viren, seltener auch Bakterien. „Solange der Husten nach einer guten Woche wieder abklingt, braucht sich keiner Gedanken zu machen. Hält sich der Husten allerdings länger, über acht Wochen hinaus, wird er als chronisch eingestuft.“ Hier können die Ursachen vielfältig sein wie z. B. das Verschleppen einer akuten Bronchitis oder allergisches Asthma. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht bei einer Verengung der Atemwege dann auch von COPD (chronisch obstruktive Lungenkrankheit). Eine Chronische Bronchitis liegt vor, wenn bei Patienten in zwei aufeinander folgenden Jahren, in mindestens drei Folgemonaten Husten und Auswurf vorkommen.
Husten: Vorbeugung in Herbst und Winter
Wer seinen Organismus stärkt und bewusst das Immunsystem unterstützt, kann sich vor Erkältungen schützen. Dazu gehört, sich an frischer Luft zu bewegen und reichlich Gemüse und Obst zu essen. Vor allem Zink, Eisen, Mangan, Vitamin C und Kupfer stärken die Abwehrkräfte. Zu den Favoriten sollten daher Nüsse, Fleisch, Orangen und Trockenobst gehören.
Ausreichend Schlaf fördert die Regeneration und wirkt so positiv auf das Immunsystem. Auch Druck und Stress sollte möglichst vermieden werden, sonst wird zu viel des Stresshormons Cortisol ausgeschüttet. Und Cortisol schwächt das Immunsystem.