Kinder sind häufiger erkältet als Erwachsene, denn ihr Immunsystem ist noch nicht so gut entwickelt. Doch das ist kein Grund zur Sorge.
Kinder haben zwischen sieben und zehn Erkältungen im Jahr. Das ist zunächst nicht weiter schlimm, denn Erkältungen heilen meist problemlos aus und sind gleichzeitig ein effektives Training für das Immunsystem! Zudem kann man sich gegen die über 200 möglichen Erkältungsviren nicht wirklich schützen.
Wenn es sich bei dem Husten nicht um den gefährlichen Keuchhusten handelt, ist Husten ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege. Nur so kann der Schleim, der sich bei einer Erkältung in den Atemwegen sammelt, aus der Lunge befördert werden. Weil Kinder unter drei Jahren vieles mit dem Mund erkunden, kommt schnell einmal etwas in die Luftwege. Durch Husten versucht der Körper, den Fremdkörper wieder hinaus zu schleudern. Husten ist somit auch ein effizientes Reinigungssystem.
Hustet ein Kind, sind Eltern schnell besorgt. In erster Linie gilt es den Auslöser zu finden und richtig zu reagieren.
Tipps, was Eltern von erkälteten Kindern tun können:
- Ruhe bewahren: Ist immer der erste Schritt in die richtige Richtung! Starkes Husten führt mitunter zu Atemnot, das Kind bekommt Angst. Eltern sollten nicht in Panik geraten, sondern das Kind erst einmal beruhigen und auf den Arm nehmen. Das nimmt dem Kind die Angst, der Husten kann nachlassen und das Atmen fällt leichter. Hilft dies nicht, wird das Kind ganz plötzlich schläfrig oder läuft es sogar blau an, sollte umgehend die 112 gewählt werden.
- Frische Luft: Bei akutem Husten hilft es, das Kind an die frische Luft zu bringen. Bei kalter Luft und hoher Luftfeuchtigkeit lassen die Beschwerden nach. Dennoch sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Hustensaft: Handelt es sich um einen einfachen viralen Infekt mit produktivem Husten, kann ein schleimlösender Hustensaft helfen. Bei Kindern bis zwei Jahre darf die Gabe erst nach Konsultation eines Arztes erfolgen, ebenso bei Auftreten von Fieber.
Schleimlösende Medikamente können beim Abhusten helfen
Wer effektiv abhusten möchte, sollte nach Ansicht von Prof. Dr. Jürgen Fischer, Leiter der Pulmologie im Klinikum Landshut, zunächst ruhig und gleichmäßig atmen. Schleimlösende Medikamente, etwa mit dem Wirkstoff Ambroxol, helfen beim Abhusten. Bei einer chronischen Bronchitis, Mukoviszidose oder Asthma kann man durch autogenes Training das Abhusten erleichtern. Unter Anleitung wird das Abhusten trainiert. Experten sprechen dabei von einer autogenen Drainage. Eine andere Technik ist das sogenannte „Huffing“ bei dem durch das Hauchen des Atems, sowohl der Husten beruhigt als auch das Abhusten erleichtert wird. Auch das muss unter professioneller Anleitung trainiert werden.