Honig gilt nach neusten Erkenntnissen als Alternative zu Salben. Zahnpasta, Pfeffer, Knoblauch, Seife oder gar Nutella sollen bei Lippenherpes helfen. Vor allem süßer Honig scheint den hartnäckigen Viren nicht zu schmecken. wie behandelt man herpes
Lippenherpes gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Oft erwischt es einen, wenn man sowieso schon angeschlagen ist: bei einer Erkältung, in Momenten des Ekels, bei großem Stress oder als zusätzliche Qual beim Sonnenbrand. Das Tückische am Herpesvirus ist, dass man meistens ein Leben lang davon geplagt wird. Die Erstinfektion findet häufig im Kindesalter statt. Unter den oben genannten Umständen kann der Virus jederzeit wieder aktiviert werden.
Oft merkt man schon zwei bis drei Tage vorher, dass der Herpesvirus im Anmarsch ist. Die Anfangssymptome sind ein Spannungsgefühl oder Kribbeln auf der Haut. Danach bilden sich nässende, oft auch juckende Herpesbläschen. Im schlimmsten Fall können sich die Bläschen von den Lippen bis zum Naseneingang, den Wangen und der übrigen Gesichtshaut ausbreiten. Im Stadium der Herpesblüte besteht höchste Infektionsgefahr. Also: Küssen verboten! Man sollte auf Hygiene achten und sich nach jeder Berührung der Lippen die Hände waschen. Die Bläschen heilen schließlich ab und es bilden sich Krusten. Nach acht bis zehn Tagen fallen die Krusten ab.
Wundermittel und Geheimrezepte
Zur Therapie der Herpeserkrankung gibt es eine Vielzahl von Geheimrezepten, Haus- und Wundermitteln. Viele schwören auf Zahnpasta. Ebenso sollen Teebaum- oder Melissenöl, Knoblauch, Seife, schwarzer Pfeffer oder das Auftragen von Heilerde helfen. Es gibt sogar Empfehlungen, wonach der Verzehr von Nutella oder Tunfisch den Heilungsverlauf beschleunigen soll. Das nichts von alledem wissenschaftlich haltbar ist, braucht man eigentlich gar nicht zu erwähnen. Der einzig nachweisbare Effekt, der bei einigen der genannten Hausmitteln eventuell eintritt, ist ein beschleunigtes Austrocknen der Bläschen. Die Lippen im Stadium der Herpesblüte trocken zu halten und nicht einzucremen, ist durchaus zu empfehlen.
Das Patentrezept aus der Apotheke ist eine Salbe gegen Herpes. Die Salben enthalten in der Regel den Wirksstoff Aciclovir, der die Vermehrung der Viren stoppen soll. Das Auftragen der Salbe sollte möglichst frühzeitig erfolgen, um rechtzeitig eine Wirkung zu erzielen. Mittlerweile vermuten Mediziner jedoch, dass einige Viren bereits eine Resistenz gegen Aciclovir entwickelt haben.
Süßes Heilmittel
Die Hersteller der Aciclovir Salben sehen im Honig nur ein weiteres nicht ganz ernst zunehmendes Wundermittel. Neuste Erkenntnisse zeigen jedoch, dass Honig eine echte Alternative zu den Salben sein kann. In der durchgeführten Studie konnte durch die Behandlung mit Honig die Herpesinfektion auf 5,5 bis 2,5 Tage verkürzt werden (normale Dauer ohne Behandlung 7 bis 12 Tage). Dazu wurde eine mit Honig getränkte Mullbinde viermal täglich 15 Minuten lang auf die Infektion gepresst.
Dass Honig nicht nur eine süße Köstlichkeit ist, sondern auch ein wirksames Therpeutikum, ist nichts Neues. Honig enthält unter anderem Flavonoide, die Vitamine E, C und B-Komplex, Kupfer, Zink, Aminosäuren und Stickoxid aus den Speicheldrüsen der Bienen. Niemand streitet ab, dass Honig antibakteriell und desinfizierend wirkt. Der hohe Zuckeranteil im Honig bewirkt, dass den bakteriellen Zellen Zucker entzogen wird und diese austrocknen.
Die richtige Vorsorge
Wie bei allen Infektionskrankheiten ist auch bei Herpes eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Ernährung, Sport und ausreichend Schlaf der wichtigste Weg, um die Krankheit im Zaum zu halten. Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man Sunblocker mit hohem Lichtschutzfaktor auf die Lippen und Regionen um den Mund auftragen. Eine regelmäßige Pflege der Lippen, um Verletzungen der Haut vorzubeugen, ist ebenfalls eine gute Vorsorge gegen unangenehme Herpesinfektionen.