Einige Politiker nehmen Aussagen des Magazins „Spiegel“ zum Anlass, die Homöopathie, ihre Wirksamkeit und die Kostenerstattung unter die Lupe zu nehmen.
Die Wirksamkeit der Homöopathie sei wissenschaftlich widerlegt, behaupten die Autoren des Hamburger Magazins „Spiegel“ im Titelthema „Der große Schüttelfrust“. Gegen diese Behauptung wendete sich umgehend die Pressestelle der Carstens-Stiftung in Essen.
Die Carstens-Stiftung und ihre Klarstellung
In ihrer Verlautbarung hieß es: „Moderne Wirksamkeitsnachweise (im Sinne randomisierter placebokontrollierter Studien) liegen zum Beispiel dafür vor, dass das homöopathische Medikament Galphimia glauca wirksam in der Behandlung des Heuschnupfens ist, dass eine individualisierte homöopathische Behandlung kindlicher Durchfallerkrankungen die Häufigkeit und Schwere der Stühle im Vergleich mit einem Placebo deutlich senken kann, oder dass eine homöopathische Behandlung die Schmerzen von Fibromyalgiepatienten lindert. Deshalb wurde die Homöopathie in die offizielle Leitlinie zur Behandlung von Fibromyalgie aufgenommen.“
Homöopathie: weder teuer noch unwirksam
Es könne also keine Rede davon sein, dass die Homöopathie „widerlegt“ ist. Dass eine homöopathische Behandlung dem Patienten nutzt, kann mittlerweile als unumstritten gelten. Außerdem: Die gesetzlichen Krankenversicherer können die homöopathische Behandlung erstatten, sie müssen es aber nicht.
Seit der Gesundheitsreform dürfen naturheilkundliche und homöopathische Arzneimittel für Erwachsene mit wenigen Ausnahmen nicht mehr erstattet werden. Die Kosten tragen die Versicherten, eine Belastung für das Gesundheitssystem entsteht hieraus nicht. Vor der Reform lagen die Kosten für die Erstattung homöopathischer Arzneimittel unter einem Prozent des gesamten Arzneimittelbudgets.
Heilen nach dem Ähnlichkeitsprinzip
Das zentrale Grundprinzip der Homöopathie ist nicht, wie viele meinen, die Potenzierung bzw. Verdünnung, sondern das Ähnlichkeitsprinzip. Der Begriff Homöopathie setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: homoion für ähnlich und pathos für Leiden. Den uralten medizinischen Grundsatz, dass ähnliches mit ähnlichem geheilt werden kann und soll (“Similia Similibus Curentur“), hat Samuel Hahnemann vor 200 Jahren im Selbstversuch neu entdeckt.
Das Prinzip dieses Ähnlichkeitsgesetzes: Ein Wirkstoff, der bei Gesunden bestimmte krankhafte Erscheinungen erzeugt, heilt in einer festgelegten Dosierung genau diese Beschwerden und Befindlichkeiten eines Kranken. Die Wirkstoffe (darunter auch Gift- und Schadstoffe) werden so lange verrieben (mit Milchzucker) und verschüttelt (mit Alkohol und Wasser), bis ihr krank machendes Potenzial in einen heilenden Reiz umschlägt. Mit den gewonnenen Mitteln kann man beispielsweise die Neigung zu ständig wiederkehrenden Infekten (Ohren- und Blasenentzündung, Husten) allmählich abschwächen und dadurch den Teufelskreis immer wieder notwendig werdender Antibiotikatherapien durchbrechen.
Wirkung über Energie und Schwingungen
In den Beipackzetteln herkömmlicher Arzneien wird oft eine ganze Reihe von möglichen Nebenwirkungen beschrieben. Wer das beklagt, bekommt häufig zu hören: Es gibt keine pharmazeutische Wirkung ohne Nebenwirkung!
In der Homöopathie ist das anders, denn hier bewegt man sich auf der energetisch-informativen Ebene. Und das ist beileibe nichts Abstruses! In der schulmedizinischen Diagnostik werden immer mehr Technologien eingesetzt, die mit den energetischen Informationen des Körpers arbeiten. Ein Beispiel ist die Kernspintomographie, bei der Magnetfelder auf Atome gerichtet werden, deren Energieinformationen man dann auswertet. Wir Menschen bestehen letztlich aus Atomen, und jedes Atom ist ein „Energiebündel“. Mittlerweile gibt es viele Bereiche in der Medizin, in der nur noch Energie und nicht mehr Materie beeinflusst wird.
Impulse für die Selbstheilungskräfte
Auch im Alltag nutzen wir ständig Informationen, die uns über Schwingungen erreichen. Wenn man einen Fernseher besitzt und den richtigen Decoder und wenn man die richtige Frequenz auf der Antenne einstellt, wird man überrascht sein, mit wie vielen Informationen man versorgt wird. Ähnlich kann man sich das quantenphysikalische Modell bei der Homöopathie vorstellen. Wenn die Schwingung der verdünnten Arznei zur Schwingung des Körpers passt – und der Homöopath analysiert ja vorher die Ähnlichkeit – dann ergibt sich eine gemeinsame Resonanz. Und dann kann die Heilwirkung einsetzen.
In homöopathischen Arzneien finden sich also Informationen, Schwingungen und Impulse, die im Kranken einen Reiz zur Selbstheilung in Gang setzen.
Wenn die Schwingungen nicht zusammenpassen – wenn es also keinen Decoder gibt – dann schaden die Sender auch nicht. Die Schwingungen gehen sozusagen am Körper vorbei.
Wenn auch das Risiko von Nebenwirkungen in der Homöopathie nach heutigem Wissen also verschwindend gering ist, sollte dies nicht dazu verleiten, Homöopathie schon mal vorsorglich oder grundsätzlich bedenkenlos einzusetzen.