Sie sind der Inbegriff einer Sehnsucht nach Ursprünglichkeit: Holzküchenherde. Plädoyer für einen Klassiker!
Ist es eher Kalkül oder eine emotionale Regung, die Menschen dazu bewegt sich einen Holzküchenherd zuzulegen? Gleichgültig, ob der Anschaffungsgrund die steigenden Energiekosten sind oder aber der Wunsch, nach mehr Wärme und Behaglichkeit: Holzküchenöfen sind im Trend. Nachdem die holzbetriebenen Küchenherde seit den 50er Jahren von moderneren Elektroöfen verdrängt wurden, feiern sie jetzt ein Comeback. Wenn auch oft nur als „Zweitofen“.
Unabhängigkeit durch einen Holzküchenherd
„Wir hören von vielen Kunden, dass sie Sorge vor einem Stromausfall haben. Viele von ihnen wollen durch einen Holzküchenofen unabhängiger werden“, weiß Claus Heil von der Karl-Heinz Häussler GmbH, die Holzküchenöfen im Programm haben. Außerdem sei es eine ganz andere Art des Kochens. Beim Kochen auf Elektro- oder Gasöfen habe man immer Zeitdruck. Man schaltet die Öfen an, kocht das Essen und schaltet schnellstmöglich wieder ab, um keine Energie zu verschwenden. Bei einem Holzküchenofen gäbe man den Speise Zeit zu garen, die Zubereitung sei dadurch sehr viel schonender und das könne man auch letztlich schmecken.
Viel Platz für Töpfe,Pfannen und Co.
Dabei ist das Backen, Braten und Kochen auf einem Holzküchenherd weitaus einfacher als vielfach angenommen. Natürlich braucht es seine Zeit, bis der Benutzer weiß, an welcher Stelle er einen Topf platzieren muss, um die jeweils benötigte Temperatur zu haben. Je näher der Topf über dem Feuerraum ist, desto heißer. Aber es kommt auch auf das jeweilige Holz an. Braucht man besonders heiße Temperaturen sind kleinere – am besten Harthölzerscheite – vorteilhaft. Für eine längere aber wärmereduzierte Hitze eher große Spalte. Ein weiterer Vorteil ist der Platz, den man auf einem Holzküchenofen hat. Im Vergleich zu herkömmlichen Öfen kann man ohne Schwierigkeiten mit mehrere Pfannen und Töpfe gleichzeitig kochen.
Design von Klassisch bis Modern
Moderne Holzküchenöfen zeichnen sich zudem durch eine große Effizienz aus, was die Wärmeleistung angeht. Und in Sachen Design, muss es nicht unbedingt der klassische Ofen sein, der an Herde der Jahrhundertwende erinnert. Edelstahl–Holzküchenöfen zum Beispiel, passen sich optimal modernen Küchenausstattungen an. Andere Kunden wiederum orientieren sich eher an nostalgischem Design mit modernem Innenleben. Aus Verkaufsgesprächen weiß Claus Heil, dass viele dieser Kunden sich ein Stück Kindheit zurückholen. „ Es ist oft das ursprüngliche, das Historische, was diese Kunden zu uns kommen lässt. Immer wieder hören wir, dass die Oma oder die Tante früher auf einem Holzofen gekocht habe und man sich an das behagliche Gefühl erinnere, dass man damals in der Küche gehabt habe“, so Heil.
Erlebniss-Kochen auf dem Feuer
Egal, welches Design eines Holzküchenofens man letztendlich in seiner Küche stehen hat. Kochen und Backen ist ein sehr viel ursprünglicheres Erlebnis, als auf einem herkömmlichen Herd. Und die behagliche Atmosphäre, die dabei entsteht, macht eine Küche zu dem, was sie früher ganz selbstverständlich war: Einen Ort der Wärme und Gemütlichkeit. Und wer dann noch in der Winterzeit einen Tannenzapfen oder ein Stück Kiefernharz an den Rand eines Ofens legt und dann ein wundervoller Duft die Küche durchzieht, der weiß: Hier werden alle Sinne befriedigt.
Spezielle Rezepte zum Backen und Kochen mit Holzküchenöfen:
Landschutzer, Johann: Die Seele der österreichischen Küche, 2010
Merzenich, Margret/ Thier, Erika: Brot backen. Traditionelles aus dem Holzbackofen, 2007Holzküchenherde – Kochen und Heizen in einem