In der Großgruppe mit Geräten zu arbeiten bringt Abwechslung, Gemeinschaftserleben und Spaß in die Hockergymnastik für Senioren.
Innerhalb der Hockergymnastik für Senioren Übungen in der Großgruppe anzubieten, erweitert die sportlichen Möglichkeiten um das Gruppenerleben. Vielen Teilnehmern macht es mehr Spaß, gemeinsam mit anderen Teilnehmern zu üben, als nebeneinander her Bewegungen abzuspulen. Allerdings müssen die Teilnehmer eine entsprechende Gruppendynamik mitbringen. Gerade bei Angeboten in Seniorenresidenzen, Tagespflegeeinrichtungen und ähnlichen Häusern, wo die Senioren auch gemeinsam wohnen oder den Tag verbringen, gibt es manchmal soziale Spannungen, die durch die direkte Konfrontation nicht besser werden.
Mit einer Großgruppe sind Übungen ohne Gerät und welche mit Gerät möglich. Für die vorgestellten Varianten ist ein Schwungtuch, Seile, Bälle, Federn, Luftballons, Tücher und Therabänder nötig.
Übungen mit dem Schwungtuch
Das Schwungtuch bietet umfangreiche Möglichkeiten für die Hockergymnastik, denn es hat einen hohen Aufforderungscharakter und kann eine ganze Gruppe beschäftigen. Zudem bietet es Möglichkeiten des aktiven Trainings von Bewegungen, aber auch Koordination ist gefragt, wenn es erfolgreich benutzt werden will.
Die Teilnehmer der Gruppe spannen das Schwungtuch zwischen sich auf und bewegen es zunächst. Das kann im Gleichklang erfolgen oder in verschiedenen Wellenformen. Man kann auch Gegenstände mit unterschiedlichem Gewicht auf das Tuch legen und nach vorgegebenen Regeln bewegen lassen: schwingen, hüpfen, sich auf einer bestimmten Bahn bewegend.
Aber auch ohne weitere Geräte kann das Tuch benutzt werden. Beim rhythmischen Schwingen entstehen Luftverwirbelungen, die man sehr deutlich spürt. So kann man hier gleich eine Wahrnehmungsübung einbauen, sie vielleicht auch in eine Geschichte einbetten, die vom rhythmischen Rauschen am Meer handelt, mit einer fühlbaren Brise im Gesicht.
Gegenstände in der Luft halten
Diese Übung ist nur in einer relativ kleinen Gruppe umsetzbar. Sitzen alle Teilnehmer in einem engen Kreis, sollten sich die gegenüber Sitzenden fast berühren können. Die Teilnehmer bekommen nun verschiedene leichte Gegenstände, möglichst jeder einen. Das können Tücher, Therabänder, Federn und Luftballons sein. Diese werden nun in Richtung Kreismitte geworfen und müssen dort von allen gemeinsam in der Luft gehalten werden, dazu dürfen Hände und/oder Füße benutzt werden. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass einige Gegenstände doch zu Boden fallen, nach und nach eventuell sogar alle. Tritt das ein, werden in einer Pause die Gegenstände mit den nackten Füßen wieder aufgehoben, an die Hände übergeben und wieder in die Luft geworfen, das Spiel beginnt von vorn.
Gegenstände in einen Kreis werfen
In die Mitte des Hockerkreises wird mit Seilen ein Kreis gelegt, der von allen Teilnehmern ungefähr gleich weit entfernt ist. Die Senioren bekommen jeder die gleiche Anzahl von verschiedenen Gegenständen in den Schoß gelegt, hierunter sollten sich nur Dinge befinden, die keine Verletzungsgefahr bergen und sie sollten unterschiedlich schwer und groß sein – Tücher, Softbälle, Federn, Luftballons, Therabänder.
Diese Utensilien werden von den Senioren nun werfend in den Kreis befördert. Wer zuerst seine Gegenstände alle im Kreis deponiert hat, darf Pause machen. Wenn die Senioren hinreichend mobil sind, können sie daneben geworfene Gegenstände auch zurückholen und nochmal werfen.
Gegenstände in einen Kreis schieben
Die Ausstattung ist identisch zu der vorgenannten Aufgabe. Nun geht es darum, diese Gegenstände mit den Füßen in den mittigen Kreis zu schieben. Bei dieser Übung können auch etwas schwerere Dinge zum Einsatz kommen, aber auch mit den leichten ist die Übung schon anspruchsvoll genug. Gewinner ist, wer als Erster alle Gegenstände im Kreis platzieren konnte. Als Steigerung kann man hier noch einbauen, dass die anderen Füße bereits abgelegte Dinge wieder aus dem Kreis ziehen oder schieben können, um zu verhindern, dass Jemand vorschnell siegt.
Besonders bei den wettkampforientierten Übungen ist es wichtig, auf Fairness zu achten, auch wenn es erfreulicherweise in einer Hockergymnastikgruppe für Senioren nicht zugeht wie auf einem Fußballplatz, wo jedes Foul, das der Schiedsrichter nicht gesehen hat, kein Foul ist.