Nach einem Hochwasser müssen sich Hauseigentümer der Schadensbekämpfung stellen. Zielgerichtete Methoden erleichtern den Erfolg.
Nahe an Flüssen leiden Menschen oft unter Hochwasser. Temperaturschwankungen lassen Flüsse anschwellen, deren unbändigen Kräfte verheerende Auswirkungen auf Mensch, Haus und Umgebung haben. Immer wieder kommt es dabei zu großen Schäden, mit deren Folgen die Menschen noch lange kämpfen.
Wasser und seine Schadenswirkung durch Druck
Es gibt unterschiedliche Wasserarten, die auf ein Haus schädlich einwirken können. Das Außenwasser setzt sich aus Niederschlägen, Schmelz-, Oberflächen und Spritzwasser zusammen. Von unten können zusätzlich Sicker-, Schicht-, Stau und Grundwasser auf ein Bauwerk einwirken. Bei den Kellerwänden entstehen dabei gewaltige Drücke, so dass die Wände nachgeben können. Erst bei Druckausgleich durch Flutung ist die Gefahr für die Außenwände gebannt und die Statik ungefährdet.
Schaden durch Salze im Haus
Sind bei einem Haus keine ausreichenden Entwässerungsmöglichkeiten vorhanden, kann das Wasser über kleinste Wege eindringen. So können sich gelöste Salze schnell an den Hauswänden abscheiden, die dann zu bauschädigenden Ausblühungen führen. Der gefürchtete Mauersalpeter entsteht oft, wenn das Wasser durch Nitrate verunreinigt war. Nach Abklingen des Wassereintrages können diese Salze jedoch leicht durch Abbürsten entfernt werden.
Schimmelpilzbildung und Abplatzungen im Haus
Steigt die Feuchtigkeit jedoch in Bereiche, die möglicherweise schlecht durchlüftet sind, kann dieses zu der gefährlichen Schimmelpilzbildung führen. Daher sollte dem Haus immer die Möglichkeit des Trocknens gegeben und Möbelteile bzw. Bilder von der Wand entfernt werden.
Es sollte schnellstmöglich die Feuchtigkeit aus den Baustoffen ausgetrieben werden, damit es z.B. in Beton nicht zu Abplatzungen kommt, der Stahl rostet und die Statik eines Hauses damit gefährdet wird oder das Wasser in Rissen verbleibt und durch Frosteinwirkung seine Sprengwirkung entfaltet.
Trocknungsmethoden nach Hochwasser
Eine der am häufigsten angewandten Trocknungsmethoden ist die mit Entfeuchtungsgeräten, die ähnlich wie Kühlschränke aufgebaut sind. Sie verfügen über einen Kompressor, einen Kondensator oder Verflüssiger und einen Verdampfer. Die Geräte gibt es in unterschiedlichen Größen und können der Raumluft bei einem Raum von 25 Kubikmeter etwa 20 l Wasser entziehen, wobei das Haus langsam trocknet. Gibt es die Möglichkeit einer hermetischen Abdichtung des Hauses, ist die Kondensattrocknung möglich. Hierfür wird etwa 40 Grad C warme Luft eingeleitet und nimmt feuchte Luft auf. Beim Herunterkühlen der Luft kondensiert diese und wird entsprechend abgeleitet. Ausgeschlossen ist allerdings nie, ob das auf diese Weise behandelte Haus nicht doch unter einem schleichenden Schimmelbefall leiden wird oder die Baumaterialien langfristig Reaktionen eingehen, die eine weitere Nutzung verhindern.
Beurteilung durch Sachverständigen
Auf jeden Fall sollte der Zustand des Hauses von einem Sachverständigen beurteilt werden, damit das Haus schnell saniert werden kann. Im Internet gibt es entsprechende Kontakte. Auch gibt es gemeinnützige Verbände, die über eine Mitgliedschaft solche Leistungen bezahlbar machen. Steht das Haus in einem hochwassergefährdeten Gebiet, sollte der Versicherungsschutz angepasst werden.