Welchen Abschluss braucht man für ein Studium an der Universität? Wer studieren will braucht eine Hochschulzugangsberechtigung. Doch viele Wege führen zum Studium. Seit dem Herbst 2009 kann man als Meister sogar ohne Abitur an die Uni.
Studieren kann man in Deutschland an Universitäten, Fachhochschulen, Hochschulen und Berufsakademien. Voraussetzung für die Aufnahme an einer solchen Einrichtung ist in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung. Von diesen gibt es hierzulande drei verschiedene Varianten: die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife sowie die Fachhochschulreife.
Die allgemeine Hochschulreife bekommt man mit dem Abitur
Wer das Abitur besteht, erwirbt den höchsten Schulabschluss, den es in Deutschland gibt. Er berechtigt grundsätzlich zur Aufnahme eines Studiums in Deutschland, natürlich nur, wenn es für das gewählte Studium keine Zulassungsbeschränkungen gibt. Die Vergabe zulassungsbeschränkter Studienplätze wird durch die ZVS geregelt. Einige Universitäten haben eigene Auswahlverfahren für bestimmte Studiengänge, weshalb es wichtig ist, sich vor Beginn des Studiums genau zu informieren. Studiengänge, die nicht zulassungsbeschränkt sind, sind frei. Man bewirbt sich bis zu einem bestimmten Termin, der so genannten Einschreibungsfrist, einfach direkt bei der Hochschule.
Die fachgebundene Hochschulreife – bestimmte Fächer studieren
Wer die fachgebundene Hochschulreife besitzt, kann prinzipiell, genauso wie mit der allgemeinen Hochschulreife, an allen Universitäten studieren, solange es keine zusätzlichen Beschränkungen (Numerus clausus, hochschulinterne Auswahlverfahren) gibt, jedoch nicht alle Fächer. Es kommen nur Studiengänge in Frage, die bereits während der Schulzeit schwerpunktmäßig gelehrt wurden. Dagegen kann man mit der fachgebundenen Hochschulreife jedes Fach an einer Fachhochschule studieren. Diese Form der Hochschulzugangsberechtigung gibt es nicht in allen Bundesländern. Auch sind die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebundenen Hochschulreife je nach Bundesland unterschiedlich. Der Weg zur fachgebundenen Hochschulreife führt beispielsweise in Baden-Würrttemberg über die Berufsoberschule mit den Ausrichtungen: Sozialwesen, Technik oder Wirtschaft.
Mit der Fachhochschulreife an einer Fachhochschule studieren
Die Fachhochschulreife, auch „Fachabitur“ genannt, erhält, wer eine Berufsfachschule oder Fachoberschule mit Erfolg abschließt. Der Abschluss berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule. Wer an einer FH erfolgreich studiert und abschließt, erhält die allgemeine Hochschulreife und kann ein Zweitstudium oder Aufbaustudium an einer Universität anschließen. Natürlich kann man sich auch mit dem Abitur an einer Fachhochschule einschreiben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es in einigen Bundesländern möglich, von der FH an die Uni zu wechseln und zwar nach einem Vordiplom oder dem Erreichen von 90 Credit Points im Bachelorstudium. Wer derartiges vorhat, sollte sich vorher gründlich bei der Hochschule seiner Wahl informieren und im selben Bundesland bleiben.
Studium ohne Hochschulreife? Der dritte Bildungsweg kommt
Angesichts von Fachkräftemangel und sinkenden Geburtenziffern wurden die Bedingungen, die an die Aufnahme eines Studiums geknüpft sind, gelockert. So können seit dem Wintersemester 2009 Meister, Betriebswirte, Fachwirte und Techniker auch ohne Abiturprüfung an jeder deutschen Universität studieren, ihr Abschluss wird dem Abitur gleichgesetzt. Auch Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung sollen die fachgebundene Hochschulreife erhalten. Die Länder haben sich im März 2009 auf dieses Vorgehen geeinigt, es ist allerdings noch nicht in jedem Bundesland umgesetzt. Gerade für die Gruppe der Berufstätigen kommt in diesem Zusammenhang auch ein Fernstudium mit E-Learning an einer virtuellen Hochschule in Frage. Viele Information rund ums Studium erteilt die Bundesagentur für Arbeit.