Liste der Lebensmittel, die bei einer Histamin-Überempfindlichkeit gemieden werden sollten und Bedeutung des Vitamin B6- und Vitamin C-Spiegels bei Histamin-Intoleranz.
Eine histaminfreie Diät bewirkt ein Abfallen und eine Normalisierung des Histaminspiegels im Körper – die unangenehmen Symptome einer Histamin-Intoleranz können so beseitigt werden. Bei einer histaminfreien Diät ist zu beachten: Auch Nahrungsmittel, die dem Histamin ähnliche Stoffe – sogenannte biogene Amine – enthalten, können direkt oder über die Behinderung des Histaminabbaus Beschwerden auslösen. Ebenso Lebensmittel, die direkt im Körper unspezifisch Histamin freisetzen, die sogenannten Histaminliberaturen. Zu diesen Nahrungsmittel-Gruppen zählen unter anderem: Schokolade und Kakao, Zitrusfrüchte, Nüsse und Erdbeeren, eventuell auch Bananen, Ananas, Kiwis, Papayas, Himbeeren, Birnen, Hülsenfrüchte und Weizenkeime.
Liste der wichtigsten histaminhaltigen Nahrungsmittel:
Wegen der starken Schwankungen der Histamingehalte in Lebensmitteln sind die angeführten Werte lediglich Richtwerte, die stellvertretend für bestimmte Nahrungsmittelgruppen stehen. Wie belastet ein Nahrungsmittel ist, hängt unter anderem mit der Reifung durch Mikroorganismen, der Haltbarmachung und natürlichen Alterungsprozessen zusammen. Histamin kann weder durch Erhitzen noch durch Tiefkühlen zerstört werden.
Beispiele: Histamingehalt von bis (maximal) im jeweiligen Nahrungsmittel
- Käse
Emmentaler: <10-500 mg/kg (maximal 2.500)
Bergkäse: <10-1.200 mg/kg
Parmesan: <10-580 mg/kg
Gouda, Emmentaler: <10-200 (maximal 900) mg/kg
Tilsiter, Butterkäse : <10-60 mg/kg
Österreichischer Blauschimmelkäse: <10-80 mg/kg
Camembert, Brie : <10-300 (maximal 600) mg/kg
- Alkoholische Getränke
Rotwein, Maximalwerte : bis 3800 ug/l (ug=Mikrogramm)
Österreichische Rotweine: 60-600 (maximal 1.100) ug/l
Weißwein: 10-120 ug/l
Sekt: 15-80 ug/l
Champagner: 670 ug/l
Bier: 20-50 ug/l
Weizenbier: 120-300 ug/l
Alkoholfreies Bier: 15-40 ug/l
- Rohwurst/-schinken
Salami: <10-280 mg/kg
Cervelat-, Kantwurst: <10-100 mg/kg
Osso collo, Westfäler Schinken: <10-300 mg/kg
Frischfleisch: <1 mg/kg
- Fisch und Fischprodukte
Fisch fangfrisch: 0 mg/kg
Frischfisch verdorben: bis 13.000 mg/kg
Tiefkühlware: 0-5 (maximal >50) mg/kg
Vollkonserven: 0-15 (maximal 300) mg/kg
- Gemüse
Tomaten (Ketchup): 22 mg/kg
Spinat: 30-60 mg/kg
Avocados: 23 mg/kg
Melanzani: 26 mg/kg
Sauerkraut: 10-200 mg/kg
- Essig
Rotweinessig: 4000 ug/l
Individuelle Toleranzschwelle Histamin
Die beste Maßnahme zur Vermeidung von Symptomen ist immer die Karenz beschwerdeauslösender Nahrungsmittel. Kleinere Mengen histaminhaltiger Produkte können bei einer Histamin-Intoleranz je nach individueller Toleranzschwelle durchaus vertragen werden, eine gemeinsame Einnahme mit Alkohol begünstigt jedoch immer das Auftreten von Symptomen.
Vitamin B6 und Vitamin C bei Histamin-Unverträglichkeit
Es wird angenommen, dass ein erniedrigter Vitamin-B6-Spiegel in Zusammenhang mit der Histamin-Intoleranz steht. Dieses Vitamin B6 ist auch zum Abbau von Glutamat erforderlich, welches als Auslöser des China-Restaurant-Syndroms bekannt wurde, weil in der chinesischen Küche zur Haltbarmachung von Gemüse hohe Mengen an Glutamat verwendet werden. Als Therapie des China-Restaurant-Syndroms wird Vitamin B6 empfohlen. „Nach nachgewiesenem Vitamin-B6-Mangel ist eine entsprechende Substitution auch bei histamin-intoleranten Patienten als therapeutische Maßnahme sinnvoll“, betont der Wiener Allergieexperte Dozent Dr. Reinhart Jarisch. Eine inverse Funktion bestehe auch zwischen Vitamin C und Histamin: Hohe Vitamin-C-Spiegel führen zu einer Senkung des Histamins beziehungsweise umgekehrt.
Antihistaminika unterdrücken Symptome
Will man sich trotz Nahrungsmittelunverträglichkeit einmal Käse und Rotwein nicht entgehen lassen, so hilft die Einnahme einer Tablette (Antihistaminika) eine halbe bis eine Stunde vor der Mahlzeit. Diese unterdrückt die Symptome der Histamin-Intoleranzallerdings nur kurzfristig.