Einen schnellen und einfachen Test gibt es nicht, um mit Sicherheit die auftretenden Symptome einer Histamin-Intoleranz zuordnen zu können. Wenn entsprechende Beschwerden auftreten, die für eine Histaminose sprechen, kann der behandelnde Arzt mit Hilfe der sogenannten Differentialdiagnose, einem Bluttest, bei dem 3 unterschiedliche Werte getestet werden, einem Pricktest, der Eliminationsdiät und eventuell einem abschließenden Provokationstest, die Vermutung bestätigen.
Histamin-Intoleranz – Symptome, die dabei auftreten können
Da jeder Mensch anders reagiert, sind die gesundheitlichen Probleme bei einer Histaminose auch sehr unterschiedlich. Welche Symptome können bei Histamin-Intoleranz auftreten? Hier ein kurzer Überblick:
- Kopfschmerzen, in schweren Fällen sogar Migräne
- Störungen des Verdauungsapparates wie Bauchschmerzen, Blähungen oder (sehr) dünne Stühle
- Menstruationsbeschwerden – besonders häufig auftretende Schmerzen am 1. Regeltag
- Niedriger Blutdruck
- Herzrhythmusstörungen, die sich in einem unregelmäßigen Schlagen des Herzens äußern können oder/und durch einen erhöhten Pulsschlag
Histaminose ja oder ein? Die Differentialdiagnose schließt andere Erkrankungen aus
Jedes einzelne, oben aufgezählte gesundheitliche Problem, muss nicht zwangsläufig mit der Nahrungsmittelunverträglichkeit/Pseudoallergie zusammenhängen. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, werden zuerst alle Fragen abgeklärt, die im direkten Zusammenhang mit den eigentlichen Symptomen stehen. Außerdem muss der behandelnde Arzt versuchen, alle Krankheiten, die ähnliche Symptome wie sie eine Histamin-Intoleranz verursachen, auszuschließen. Besondere Berücksichtung sollten dabei Erkrankungen finden, die mit dem für das Entgiften des Körpers zuständigen Organen (Darm, Nieren, Leber) zusammenhängen können. Der Mediziner spricht bei dem eben beschriebenen Vorgang von der sog. Differentialdiagnose.
Histamin-Intoleranz – Test der Blutwerte
Ein Test der Blutwerte kann Arzt und Patient der richtigen Diagnose wieder ein Stück näher bringen. Getestet werden können die
- Höhe des Histaminspiegels, der jedoch noch nicht standardisiert ist und außerdem Schwankungen unterliegt. Der Spiegel kann deshalb bei einer Histaminose erhöht sein, muss es aber nicht. Die Höhe des
- Vitamin-B6-Spiegels wird genauso bei Verdacht auf eine Histamin-Intoleranz herangezogen wie die Kontrolle der sogenannten
- DAO-Aktivität. Darunter ist die Aktivität des histaminabbauenden Enzyms, der Diaminoxidase, zu verstehen. Aber auch bei diesem nicht standardisierten Test gilt die Aussage, dass der Blutwert sich bei einer Intoleranz gegen Histamin verändern kann aber nicht zwangsläufig muss.
Histaminose ja oder nein? Die Ausschlussdiät ist hilfreich bei der Diagnose
Es wird immer deutlicher, warum das Erstellen einer genauen Diagnose bei einer Histamin-Intoleranz so schwierig ist. Es gibt leider keinen einfachen und schnellen Test. Was bleibt, ist die sicherste und gleichzeitig wohl älteste Methode: die sogenannte Eliminationsdiät. Und sie ist alles andere als einfach oder schnell: über einen Zeitraum von ungefähr 4 Wochen müssen Nahrungsmittel, die reich an Histaminen sind oder die die chemische Substanz freisetzen können, vermieden werden. Wer Medikamente nimmt muss außerdem abklären, ob diese während der Diät weiter genommen werden dürfen.
Warum ist ein Histamin-Intoleranz Test über einen längeren Zeitraum wichtig?
Manche Beschwerden treten bei der Pseudoallergie sehr schnell auf und sind deshalb etwas leichter einer Histamin-Intoleranz zuzuordnen. Leider beginnen manche Symptome oft erst mit einigem zeitlichen Abstand nach dem Aufnehmen der Histamine. Ein konsequentes Einhalten der Diät während eines längeren Testzeitraumes ist deshalb unerlässlich für das Stellen einer zuverlässigen Diagnose.
Der Provokationstest zum Schluss
Für das Sicherstellen der Diagnose nach der Eliminationsdiät kann ein weiterer Test zur Hilfe herangezogen werden, um die Histamin-Intoleranz endgültig zu bestätigen. Unter Einhaltung der für die Diät gültigen Kriterien wird nun angefangen zu testen, wie der Körper auf ein bestimmtes Nahrungsmittel reagiert. Es kann durchaus möglich sein, dass das ein oder andere Lebensmittel nicht gleichermaßen stark eine unfreiwillige und unangenehme Histaminausschüttung zur Folge hat. Mit Hilfe dieses Test kann festgestellt werden, ob ein Lebensmittel auf der Streichliste bleibt oder sich eventuell doch zum Verzehr eignet.
Und was ist mit dem Pricktest bei Histamin-Intoleranz?
Eine weitere Möglichkeit zur Feststellung einer Histaminose ist der sogenannte Pricktest. Dieser Test wurde in diesem Artikel nicht beschrieben, da auch dieser bisher keine eindeutigen Ergebnisse liefert, um mit Sicherheit eine Histamin-Intoleranz zu diagnostizieren.