Erkrankungen der Vorsteherdrüse kann vorgebeugt werden. Schon ab dem 30. Lebensjahr kann sich die Vorsteherdrüse beim Mann vergrößern. Eine vernünftige Ernährung mindert die Risiken, einen Tumor zu entwickeln.
Vier Millionen deutsche Männer werden in jedem Jahr aufgrund einer gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse kassenärztlich behandelt. Bei den über 65-jährigen leiden vermutlich etwa 5,6 Millionen unter dieser anatomischen Veränderung, die nicht von allen Ärzten als richtige Krankheit betrachtet wird.
Die gutartige Vergrößerung
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) lässt sich mikroskopisch bereits bei 30-jährigen Männern nachweisen und wird mit zunehmendem Alter immer häufiger. Von den über 70-jährigen leiden mehr als 80 % unter dieser Erkrankung. Die Patienten werden meist durch Symptome wie häufiges Wasserlassen sowohl tagsüber als auch nachts sowie durch häufigen und manchmal quälenden Harndrang auf ihr Leiden aufmerksam. Schon bald kommt es zu Startschwierigkeiten mit schwachem Harnstrahl und Nachträufeln. Dies beeinträchtigt den Patienten noch mehr. Der untersuchende Arzt stellt in solchen Fällen meist eine Größenzunahme der Prostata und die Verminderung des maximalen Harnflusses sowie eine Restharnbildung fest.
Den Beschwerden zugrunde liegt eine Verengung der Harnröhre in dem Teil der durch die Prostata führt. Doch so lästig diese Erkrankung auch ist, sie ist im Vergleich zum Prostatakarzinom harmlos.
Das Prostatakarzinom
Mit etwa 18 000 diagnostizierten Fällen pro Jahr in Deutschland nimmt das Prostatakarzinom die dritte Stelle nach Lungen- und Magen-Darmkrebs ein, bei alten Männern nimmt das Adenokarzinom der Prostata sogar Rang 1 ein. Die meisten Patienten leiden zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits an fortgeschrittenen Stadien. Die Morbidität und Mortalität ist daher trotz aller Anstrengungen durch Verbesserung der Früherkennung unverändert hoch.
Bestimmte Medikamente wie Antidepressiva, Glaukompräparate und Belladonnaabkömmlinge können die Verschlussfunktion der Prostata negativ beeinflussen. Das gleiche gilt für Stress, Alter oder Krankheiten, wie Diabetes.
Vorbeugung durch Ernährungsumstellung
Doch es gibt auch Stoffe, die die Funktion der Prostata günstig beeinflussen. Ein höherer Anteil an tierischen Fetten, insbesondere an gesättigten und erhitzten Fettsäuren erhöht das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln. Daher rücken die Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel immer mehr in den Mittelpunkt der Prophylaxe und Metaprophylaxe bei Erkrankungen der Prostata.
Die durch oxidativen Stress im Organismus hervorgerufenen Defekte an Proteinen, Fetten und insbesondere an der Erbsubstanz werden neben einer Hormondysbalance und anderen Co-Faktoren nicht nur für die Entwicklung eines Karzinoms, sondern auch für seine Ausbreitung verantwortlich gemacht. Aus diesem Grunde sind Nahrungsbestandteile besonders interessant, die den oxidativen Stress senken und/oder die Abwehr- bzw. Reparaturmechanismen des Körpers unterstützen.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemente, die multifunktionelle Eigenschaften haben und den Körper von Schadstoffen, Toxinen und Krankheitserregern zu befreien. Gerade in der Prophylaxe gegen Prostatahyperplasien beziehungsweise das Prostatakarzinom erweisen sich verschiedene Stoffe als wirkungsvoll.
Selen
Studien haben gezeigt, dass konstant niedrige Selenspiegel im Serum mit einem höheren Risiko einhergehen, einen Prostatakrebs zu entwickeln. Es sind 20 selenabhängige Proteine bekannt, die wichtige Schutzfunktionen gegen zellschädigende, oxidative Prozesse ausüben. Diese Proteine haben eine starke antioxidative Wirkung und verhindern, dass sich Zellen entarten können. Gleichzeitig erhöht Selen erhöht die Wirkung der Chemotherapie signifikant.
Zink
Zink behindert nicht nur, dass der Krebs sich ausbreiten kann, sondern induziert auch den Zelltod von Prosatatkrebszellen. Die Prostata ist neben der Bauchspeicheldrüse das zinkreichste Organ. Ohne Zink gibt es keine Zellteilung, keine Proteinsynthese, kein Wachstum, keine Wundheilung und keine Immunreaktionen.
Magnesiummolybdän
Magnesium ist ein für alle Lebewesen unverzichtbarer Stoff. Seine antioxidative Wirkung ist mit der des Vitamin C vergleichbar.
Vitamin B6
Vitamin B6 ist der Star unter den B-Vitaminen in Bezug auf Prostatagesundheit. Gleichzeitig wirkt Vitamin B6 synergistisch mit Zink.
Vitamin C
Patienten mit Prostatakrebs weisen niedrige Vitamin C Spiegel im Blut auf. Dabei hat Vitamin C hat eine antioxidative Wirkung, reduziert Karzinogene und wirkt antimykotisch. Hohe Vitamin C Spiegel verlängern die Überlebenszeit und verbessern die Lebensqualität der Krebspatienten
Vitamin E
Hohe Vitamin E-Spiegel im Blut konnten die Sterblichkeitsrate bei einem Prostatakarzinom um 34 Prozent senken. Das zeigte eine finnische Studie (Heinonen et.al.). Patienten mit Prostatakrebs haben im allgemeinen niedrige Vitamin E Spiegel.
Co-Enzym Q10
Hierbei handelt sich um ein Antioxidativum, das vor reaktiven Sauerstoff Species (ROS) schützt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass selbst in späten Krankheitsstadien Remissionen durch Einnahme größerer Mengen Co-Enzym Q10 möglich sind.
Boswellia Serrata
Der Hauptinhalt des indischen Weihrauches ist die Boswelliasäure. Sie hat in vielen Studien und Tiermodellen eine antikarzinogenen Wirkung sowie eine Antitumorwirkung gezeigt. Gleichzeitig reduziert die Boswelliasäure Entzündungen und fördert die Bildung von antientzündlichen Prostaglandinen (z.B. PGE2), die einer Metastasenbildung vorbeugen.
Quercetin
Die Antikrebswirkung von Quercetin ist eindruckvoll. Es handelt sich bei Quercetin um ein Flavon, also einem sekundären Pflanzenstoff. Ähnlich wie Vitamin C hat Quercetin vielfältige Wirkungen, Krebs vorzubeugen und zu bekämpfen. Quercetin ist ein starker Aromatasehemmer und verhindert, dass DHEA und Testosteron im Körper zu Östradiol umgewandelt werden. Diese Wirkung ist hinsichtlich der Prävention von Brust- und Prostatakrebs sehr gut belegt. Weiterhin stimuliert Quercetin das Immunsystem.
Lycopen
Lycopen ist ein Carotinoid mit stark wachstumshemmender Wirkung sowohl auf Prostata- als auch auf Brustkrebs. Lycopen interferiert mit dem IGF (insulinlike growth factor), der als Beschleuniger bei Prostata- und Brustkrebs gilt. Durch diese Wirkung reduziert Lycopen sowohl die Bildung als auch das Fortschreiten des Krebswachstums.
Sägepalmen Extrakt und Pygeum Africanum
Beide haben einen hohen Gehalt an Beta-Sitosterolen, von denen schon seit langem bekannt ist, dass sie eine günstige Wirkung auf Prostataleiden haben. Sie haben eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung.
Grüner Tee
Der Grüntee-Extrakt hat einen hohen Gehalt an Radikalfängern und ist reich an Flavanolen, die auch Catechine genannt werden. Aktive Substanzen im Grüntee sind unter anderen Catechin, Epicatechin, Epigallol, Catechin Gallat usw. All diesen Substanzen wurde eine antiproliferative Wirkung nachgewiesen. Epidemiologische Studien zeigen eine Krebsreduktion bei Grüntee-Trinkern.