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Hilfe bei Dreimonatskoliken

Symptome, Ursachen, Therapie der Krämpfe des Verdauungstraktes. Elterliche Zuwendung in Kombination von entblähend wirkenden Maßnahmen aus Schulmedizin und/oder Naturheilkunde nehmen Dreimonatskoliken den Schrecken.

Eine Dreimonatskolik ist keine Erkrankung, sondern eine Symptomatik, die in den ersten Lebenswochen eines Säuglings beginnen und im Alter von drei bis fünf Monaten enden kann.

Symptome der Dreimonatskolik

Nach der Mahlzeit, vor allem abends, manchmal jedoch auch den ganzen Tag über, dreht und windet sich ein sonst gesunder Säugling, lässt Winde ab, schreit über eine lange Zeit und kann kaum beruhigt werden. Der Bauch ist gebläht und das Kind zieht die Beinchen an und ballt die Hände zu Fäusten. Ursache sind Krämpfe des Verdauungstraktes. Warum diese Krämpfe entstehen, ist jedoch trotz vieler Studien immer noch unklar. Zur Zeit gehen die Ärzte davon aus, dass es sich bei einem kleinen Prozentsatz der Säuglinge um eine Verdauungsstörung handelt und bei den restlichen Babys um eine Kombination verschiedener Ursachen. Eine Rolle spielen beispielsweise das individuelle Temperament des Kindes, eine noch unzureichend ausgebildete Schlaf-Wach-Regulation und aber auch die Reaktion der Eltern auf die Schreiattacken.

Erste Maßnahmen und Hilfe bei Störungen des Verdauungstraktes

Wichtig ist, dass sich die Eltern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Eine unruhige, aufgeregte Atmosphäre überträgt sich automatisch auf das Kind und verschlimmert die Symptomatik. Wenn die Mutter stillt, sollte sie auf alle blähenden Lebensmittel verzichten. Ebenso möglichst auf Tee, Kaffee, Kuhmilch und Zitrusfrüchte. Fencheltee mit Zusätzen von Anis und Kümmel wirkt entblähend und kann, auch wenn er zusätzlich von der Mutter getrunken wird, wohltuend auf den Verdauungstrakt des Säuglings einwirken.

Elterliche Zuwendung bessert die Beschwerden

Oft ist es sehr hilfreich, dass Kind zu tragen und zu wiegen. Die Eltern sollten bei Dreimonatskoliken das Kind nicht zu lang schreien lassen. Denn Zuwendung ist ein Hauptbestandteil der Therapie. Das Kind sollte, auch wenn es nicht im normalen Zeitrhythmus ist, essen und trinken, falls es ihm danach ist. Ein Schnuller kann ebenfalls eine gute Hilfe sein.

Ärztliche Therapie und Homöopathie bei Dreimonatskoliken

Der Arzt kann entblähende Tropfen verordnen. Sehr bewährt haben sich auch Kümmelzäpfchen und spezielle Tees, die beruhigend und krampflösend wirken. Ein in der Homöopathie versierter Arzt oder Heilpraktiker wählt aus einer Vielzahl von bewährten Mitteln das am besten passende für den jeweiligen Säugling aus. Folgende Mittel haben sich für spezielle Indikationen bewährt:

  • Krämpfe: Magnesium phosphoricum, Belladonna, Colocynthis, Cuprum metallicum, Dioscorea villosa
  • Bähungen und Aufstoßen: Magnesium carbonicum, Lycopodium, Argentum nitricum
  • Überempfindlichkeit mit Krämpfen: Nux vomica, Chamomilla

Das Baby bekommt vom verordneten homöopathischen Mittel in der Regel zwei- bis dreimal täglich 3 Globuli in einer Potenz C 6.

Die Zeit der Dreimonatskoliken kann für den Säugling wie auch für die Eltern anstrengend werden, es besteht in der Regel jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Trotzdem ist es wichtig, lieber einmal mehr als zu wenig zum Kinderarzt zu gehen, um andere Erkrankungen definitiv auszuschließen!